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Thema: Glioblastom li. temporal, wie weiter ?

Glioblastom li. temporal, wie weiter ?
Petra[a]
26.10.2003 10:56:55
Hallo Ihr alle,

mein Vater erkrankte im Juli 2003 an einem angeblich inoperablen Glioblastom (zwischen Srachzentrum und Motorikzentrum liegend).
Glücklicherweise wurde er dann Mitte September doch in Berlin operiert, wobei alles weggenommen wurde, was auf dem MRT-Bild zu sehen war.
Die Proliferaationsfraktion des Tumors liegt zwischen 5 und 10 %

Seither hatte mein Vater einen Chemo-Zyklus (gut vertragen) und bekommt zusätzlich Thalidomid 100 mg (1-0-3).

Leider hat mein Vater seit zwei Tagen wieder sprachliche Komplettausfälle,
was uns natürlich sehr besorgt. Der nächste MRT-Termin ist Mittwoch, den 29.10.03.

Außerdem legt man uns nahe, ihn mit 60 GY bestrahlen zu lassen. Ist eine Bestrahlung eigentlich obligatorisch? Müssen es unbedingt 60 GY sein oder
ist weniger auch in Ordnung?
Wie groß ist die Gefahr relativ schnell kognitive Schädigungen zu erleiden?
Wie heftig können solche Strahlenschäden sein?

Meines Erachtens wäre vielleicht auch die Hyperthermie mit Nanaopartikelchen noch eine Möglichkeit. Wenn man aufgenommen werden will, darf man vorher aber noch nicht bestrahlt sein.

Wenn man in eine Studie mit Litalir und Imatinib aufgenommen werden will, muß man vorher allerdings bestrahlt sein und es darf noch kein Rezidiv vorliegen.

Der Arzt, der das Thalidomid verschrieb meinte wiederum, dass mein Vater sich nicht bestrahlen lassen sollte, da die progressionsfreie Zeit mit Chemo und Thalidomid bei 12-18 Monaten läge und er dann schon unter Bestrahlungschäden leiden müsse. Die Bestrahlung sollte seiner Meinung nach das "letzte Mittel der Wahl" beim Rezidiv sein.

Ich weiß so langsam nicht mehr was richtig ist und was nicht.
Wer kann mir sagen, ob wir alles richtig machen bzw. welche der drei vermeintlichen Optionen wir auswählen sollen (wenn wir können).

Mit der Bitte um schnelle Antworten, da die Bestrahlungen sehr schnell beginnen sollen und dann keine Wahlmöglichkeit mehr vorhanden ist.

Auch für andere "Tips" bin ich sehr dankbar.

MfG

Petra
Petra[a]
H. Strik
28.10.2003 12:20:46
Bestrahlung ist beim Glioblastom die Behandlung mit der am besten belegten Wirkung. Die kognitiven - also intellektuellen - Beeinträchtigungen sind zwar spürbar, halten sich aber m.E. in erträglichen Grenzen. Von Thalidomid habe ich noch keine positiven Daten kennen gelernt. Wäre es mein Vater würde ich auf jeden Fall zur Bestrahlung raten.

Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen
H. Strik
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