Hallo,
mein Vater ist im Dezember 2002 an einem Glio gestorben. Ich denke, das der Verlauf der Erkrankung davon abhängt, wo der Tumor sitzt.
Bei meinem Vater ging es mit Sehstörungen los. Nachdem das Rezidiv da war, brach sein Kurzzeitgedächtnis zusammen und ein paar Wochen später war das Langzeitgedächtnis auch nicht mehr da.
Mein Vater hat aber nie einen epileptischen Anfall bekommen und hatte bis zum Schluß Gott sei Dank auch keine Schmerzen.
Dank der tatkräftigen Unterstützung eines palliativen Pflegedienstes und seines Hausarztes ist mein Vater zu Hause gestorben. Mein Mann und ich waren auch dabei.
2 Wochen vor seinem Tod wurde er immer ruhiger und schlief die meiste Zeit.
Er ist ganz ruhig eingeschlafen, und auch nach 3 1/2 Jahren spendet es uns immer noch sehr viel Trost, das wir bis zuletzt bei ihm waren.
Den Moment des Todes empfand ich als ganz ruhig und friedlich. Der Weg dorthin war leider oft steinig und schwer.
Mein Vater wollte zum Schluß auch nicht mehr und sagte immer, wie sehr er sich endlich Frieden wünscht.
Nach seinem letzten Atemzug war ich undendlich traurig aber gleichzeitig auch sehr froh, das er seinen Frieden endlich gefunden hat.
Mir war es während seiner Erkrankung sehr wichtig, mir immer wieder zu vergegenwärtigen, das mein Vater krank ist und nicht ich.
Mein Vater hat es in Gesprächen mit anderen Erkrankten oft erlebt, das diese ihm erzählten, das sie von allen Seiten der Familie, die es natürlich gut mit ihnen meinte, mit neuen Therapieansätzen bombadiert worden sind.
Vielen wurde das irgendwann einfach zu viel.
Ich habe mir dann gedacht, das ich das, was ich in der Situation machen würde nicht automatisch auch von meinem Vater erwarten kann.
Irgendwann hat er sich dazu entschlossen, die Therapie abzubrechen, und wir als Familie haben ihm gesagt, das das vollkommen in Ordnung ist, denn er ist ja schließlich krank und nicht wir.
Egal ,wie er sich entschieden hätte, wir wären jeden Weg mit ihm gemeinsam gegangen .
Das zu wissen, hat meinem Vater irgendwie eine große Last genommen und es hat im sehr geholfen.
Leider gibt es für diese ganze beschissene Situation keine Patentrezept, wie man am besten damit umgeht, denn wie sagen wir Köln immer: Jeder Jeck ist anders !
Aber manchmal tut so ein Informationsauschtausch doch schon sehr gut, denn man merkt, das man in dieser Situation nicht ganz alleine ist.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie von ganzem Herzen alles Gute !!!!!
Claudia