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Dani78

Meine Mutter (62) soll nun die StandardRadio/Chemo mit Temozolomid bekommen. Ich habe aber gelesen, dass dies alleine nicht ausreicht. Ihr Glioblastom ist positiv methyliert und deshalb wäre doch eine Therapie mit Temozolomid und CCNU angebracht, oder? Der behandelnde Strahlenarzt blockt all meine Fragen nach CCNU, CUSP9, Methadon, Weihrauch ab und hält absolut nichts von diesen zusätzlichen Behandlungen. Er sagt dass man die CCNU Therapie nur bei jüngeren Patienten macht und CCNU über einen Port gegeben werden müsste und wesentlich mehr Nebenwirkungen mit sich bringen würde. Ich habe aber schon mehrfach von etwa gleichaltrigen Patienten gehört, die mit CCNU oder den anderen Methoden behandelt wurden. Auch Methadon lehnt er ab.

Sind wir hier gut aufgehoben?

Aziraphale

Also CCNU ist genauso wie Temozolomid Chemo in Form von Tabletten. Es wirkt sich stärker negativ auf das Blutbild aus als Temozolomid. Unser Arzt hat es gemacht, Mein Mann verbrachte deshalb den ersten Kurs (zur Info an den Admin, wenn Sie nicht wissen, was ein Kurs ist, können Sie sich gerne weiter bilden, es ist ziemlich unverschämt, meinen Beitrag in etwas zu ändern, was dann nicht mehr verständlich ist, nur weil es Ihnen an Wissen mangelt. Ein Kurs sind in diesem Zusammenhang - und so steht es auch auf auf dem Einnahmezettel, den die Onkologie ausstellt - die Zeit der Chemogabe. Ein Zyklus ist dann die Zeit zwischen dem Beginn 2er Kurse) in der Klinik, gebracht hat es nichts. Die negativen Auswirkungen auf das Blutbild sind auch der Grund, warum man das bei älteren Patienten nicht so bereitwillig gibt, zumal einige Ärzte den Nutzen auch sehr kritisch sehen.

muggel

Wenn die MGMT-Methylierung positiv ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Deine Mutter: 1. von der Temozolomid-Chemo profitiert im Vergleich zu Patienten ohne MGMT-Methylierung. 2. noch mehr von der Kombinationschemo profitiert im Vergleich zu Patienten, die nur Mono-Temozolomid erhalten.

Das Nebenwirkungsprofil der Kombi-Schemas soll sich laut aktueller Veröffentlichung nur wenig vom Nebenwirkungsprofil des Monoschemas unterscheiden. Das Allgemeinbefinden ist individuell und auch die Nebenwirkungen sind es. Bei all den vielen Fragen würde ich mich auf den Einsatz der Kombinationstherapie nach NOA-09 konzentrieren und mir den Thread hier im Forum zum Thema zu Gemüte führen.

https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/mit-neuer-chemokombination-gegen-das-glioblastom-12606.html

Aufgrund der verhältnismäßig niedrigen Toxizität der Kombitherapie soll bald der Effekt von verschiedenen Dreierkombinationen geprüft werden. CCNU und Temozolomid wird dann zum Beispiel zusammen mit einem PD-1 Blocker eingesetzt. Bitte Arzt fragen.

geoman

Hallo,
wenn ein Arzt eine bestimmte Meinung äußert, dann kann man auch nach einer Begründung fragen. Für mich ist es dann entweder nachvollziehbar oder nicht. Im letzteren Fall würde m.E. eine Zweitmeinung eines sehr erfahrenen Neurookologen helfen.
Der höhere Belastung des Körpers durch Medikamente sollte m.E. eine angemessen höhere erwartbare Überlebensrate gegenüberstehen.
Da es keine Sicherheit für nichts gibt, wird der Neuroonkologe begründet beraten und der Betroffene entscheiden.
Cheers

KaSy

Hallo, Dani78,
wenn ich Deinen Beitrag richtig verstanden habe, hat sich nur der Arzt, der für die Strahlentherapie zuständig ist, zur Chemotherapie geäußert.
Müsste es nicht auch ein Onkologe tun?
Und welche Meinung kam von der Tumorkonferenz?
KaSy

tomtom0674

Hallo Dani78,

CCNU wird als Hartkapseln gegeben, ein Port ist dazu nicht nötig. CCNU kann aber relevante hämatotoxische Nebenwirkungen haben, die in Häufigkeit und Schwere anscheinend mit dem Patientenalter korrelieren. Daher ist beim älteren Patienten häufiger mit schwereren Nebenwirkungen zu rechnen, die u.U. auch stationär behandelt werden müssen. Dies ist aus meiner Sicht ein relevanter Punkt bei der Abwägung on man auf CCNU umsteigen möchte.

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