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IsabelleR

Hallo ihr Lieben,

ich bin relativ neu hier und suche euren Rat.
Mein Mann ist 33 Jahre alt und bei ihm wurde im Oktober 2015 ein Glioblastom diagnostiziert. Er wurde erst einmal operiert (aufgrund einer riesengroßen Zyste direkt am Tumor) und daraufhin bekamen wir den Befund.

Bewusst hat er sich dann gegen eine Bestrahlung und Chemotherapie entschieden. Wir machten uns auf den Weg in den peruanischen Dschungel, um ihn dort mit Pflanzenmedizin behandeln zu lassen. Zu Hause nahm er diese dann weiter. Dazu nimmt er Weihrauch H15, Agaricus Blazei Murill sowie Helmkraut-Tee.
Er hat sich gegen die schulmedizinische Herangehensweise entschieden, da er glaubt, der körpereigene Tumor kann genau so wieder abgebaucht werden, wie er auch gekommen ist!

Am Anfang war er sehr positiv gestimmt. Er hat wieder mit ein wenig Sport angefangen, wir haben unsere Ernährung (die schon vorher sehr ökologisch orientiert war) noch drastischer geändert und er hatte eine positive Lebenseinstellung. Er ist eigentlich sehr offen mit seiner Diagnose umgegangen.

Nun ist es so, dass er seit einigen Wochen sehr viel schläft. Es gibt Tage da liegt er bis zu 18 Stunden im Bett. Er ist leicht reizbar... gerade das ist mit unseren drei Kindern (1 Jahr, 3 und 5 Jahre) sehr schwierig. Ich versuche die Situationen weitestgehend zu entschärfen, was aber nicht immer so einfach ist. Außerdem ist er sehr sarkastisch geworden und zieht sich immer mehr zurück.
Seit zwei Wochen kommen wieder vermehrt Kopfschmerzen sowie hin und wieder erbrechen dazu. Außerdem hat er enorme Nacken- und Rückenschmerzen.
Ihr könnt euch vorstellen, dass ich das Schlimmste vermute. Ich vermute sogar, dass der Tumor ins Rückenmark gestreut hat. Aber Genaues weiß ich einfach nicht, da er auch kein MRT machen möchte...

Ich bin im Moment so ratlos und möchte ihn auch in keiner Weise zu etwas überreden. Er sagt immer, dass sein Gefühl nicht davon ausgeht, dass es etwas Schlimmes ist! Wenn ich alleine mit ihm bin, ist er völlig normal und sehr liebevoll. Dieses Auf und Ab bringt mich so sehr zum Verzweifeln. Dazu kommt noch die ganze Familie. Seine Eltern "liegen mir ständig im Nacken", dass ich etwas tun müsste. Ihn selbst lassen sie völlig in Ruhe.
Aber sie lassen mich mit der ganzen Situation hier und den drei Kindern - die natürlich in ihrem täglichen Alltag leben (und das ist ja auch gut so) - sitzen.

Ich würde ihn so gerne mehr halten, ihm das Alles nehmen und ihm noch mehr Hoffnung geben! Aber wie ist das möglich?

Kennt jemand diese Situation oder kann von Erfahrungen mit genau diesem Weg berichten? Ich finde absolut keinen Menschen, der den gleichen Weg gewählt hat wie mein Mann...

Ich wäre euch sehr dankbar für Antworten.
Danke!
Isabelle

Mamamaus

Hallo Isabelle.

Ich denke bei dem Tumor gibt es nur die Möglichkeit schulmedizinisch vorzugehen. Mein Mann ist 42 und hat die Diagnose vor einem Jahr bekommen. Er hat alle schulmedizinischen en Behandlungen gemacht. Und zusätzlich noch eine immunstudie. Ihm geht es inzwischen wieder ganz gut. Das MRT letzte Woche zeigte mein neues Tumor Wachstum.

Ich würde ihn als Vater Dreier Kinder in die Pflicht nehmen und sagen er soll es doch bitte für deine Kinder machen dass sie ihren Papa noch eine Weile haben. Er sollte mit den Symptomen sofort in die Klinik ins MRT bevor es zu spät ist. Ohne Behandlung kannnes wenn wieder ein Tumor da sein sollte schnell tödlich enden.

Also ich bin froh dass mein Mann durch die Behandlung noch so gut gut für seine Kinder da sein kann. Die Chemie usw. Waren hart aber es hat sich gelohnt.

alma

Hallo Isabelle,

ins Rückenmark hat der Tumor vielleicht nicht gestreut, aber die Anzeichen sprechen für vermehrten Kopfdruck (Schlafsucht, Kopfschmerzen, Erbrechen) - ernst genug. Es sollte dringend ein MRT gemacht werden, damit er wenigstens in ärztliche Behandlung kommt. Das ist dafür Bedingung, denn ins Blaue hinein therapiert kein Arzt bei dieser schweren Erkrankung. Es sind ja auch noch nicht einmal Befunde da über den Verlauf.
Wenn dein Mann sich nicht auf Chemo und Bestrahlung einlassen will, bleiben nur noch Cortison gegen das Hirnödem und eine wirksame Schmerzkontrolle. Und du solltest dich mit einem Palliativpflegedienst in Verbindung setzen. Jetzt muss gehandelt werden.

Gruß, Alma.

sharanam..

Hallo Isabelle,

nach meiner Glioblastom-OP 2010 habe ich genauso wie Dein Mann die Chemo, Bestrahlung sowie Cortison abgelehnt und bin einen alternativen Weg gegangen. Die regelmäßige Kontrolle durch ein MRT halte ich für sehr wichtig. Ich gehe alle 3 Monate, damit ich die Gewissheit habe, dass sich kein neues Krebswachstum entwickelt. Die von Dir geschilderten aktuellen Symptome Deines Mannes, hatte ich seinerzeit auch und waren ein klares Anzeichen für die Tumorbildung (Dauerschlaf, Erbrechen, Kopfschmerzen, Nacken-Rückenschmerzen). Ich kann nur dringend empfehlen, sofort ein MRT zu machen!!!

LG sharanam..

IsabelleR

Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für die Antwort.
Sharanam, sehr lieb, dass du geschrieben hast. Es ist gut von jemandem zu hören, der den gleichen Weg gewählt hat.

Ich werde versuchen ihn zu mobilisieren erst einmal ein MRT zu machen. Wahrscheinlich ist eine zweite Operation unerlässlich und ich hoffe sehr, dass er sich darauf einlässt... du weißt sicherlich am besten, was solch eine Diagnose bedeutet und kannst die Auf und Ab's meines Mannes auf irgeneine Art nachvollziehen. Es wäre so gut, wenn ich seine Gedankenwelt und Gefühle im Bezug auf diese furchtbare Diagnose verstehen könnte. Aber ich kann und darf nicht von meinen Erwartungen oder Gefühlen ausgehen. Und gleichzeitig möchte ich seinen Weg akzeptieren und an seiner Seite sein. Das ist für mich der einzige richtige Weg... ich denke, dass sein Verhalten dem einer Depression sehr ähnelt... vielleicht schaffe ich es, ihm daraus zu helfen und ihm Kraft zu geben, einen weiteren Weg einzuschlagen - egal, ob er sich für die Alternativmedizin oder Schulmedizin entscheidet.

Sharanam, ich bewundere dich! Toll, dass du dein Leben (das kann ich deiner Homepage entnehmen, wenn ich hier richtig liege) so voller Power und Energie gestaltest!

Alles Gute und Liebe!
Isabelle

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