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Sonja[a]

Temozolomid - 42 Tage a 135 mg. Ist das ohne Unterbrechung ein schlechtes Zeichen?

Hallo!
Bei meiner Mum (64) wurde vor 1,5 Wochen ein Hirntumor operativ entfernt. Ab heute steht fest, es ist ein Glio IV.
Die Chemo wird parallel zur Bestrahlung angesetzt. Mich wundert jedoch, dass es keine Einnahme-Pausen gibt und dass relativ viel gegeben wird. 135 mg. pro Tag und das 6 Wochen lang?
Ist das schon ein schlechtes Zeichen? Wir sind total verunsichert wie es weitergeht... und wie lange....
Hat jemand Erfahrung mit Temozolomid?



217.234.150.123 10.12.2004 18:40:09

Kurt[a]

Zu dieser Therapie gab es in der "Hirntumorliste" unlängst folgende Mail:

Liebe Listenmitglieder,

wer mit einem diagnostizierten GBM möglichst lange überleben will,
tut gut daran, nach der OP recht schnell mit einer kombinierten
Radio- und Chemotherapie zu beginnen.
Dies folgern Mediziner der Universitätsklinik Wien aus ihren
Patientendaten, siehe unten.
Der Wert der simultanen Kombination ist höher als Radio- und Chemotherapie
nacheinander (z.B. erst sechs Wochen Radiotherapie, dann Beginn der
Chemotherapie). Welche Chemotherapie im Einzelnen verabreicht wurd, geht aus
dem Abstract nicht hervor. Temodal gab es in den Achtzigern jedenfalls noch nicht.
Heute wird Chemotherapie häufig als Temodal mit Radiotherapie kombiniert. Die
Ergebnisse sind hier ebenfalls besser, als wenn Radio- und Chemotherapie
nacheinander verabreicht werden.

Scheint irgendwie logisch. Die Feuerwehr beginnt auch frühzeitig aus all ihren
Rohren das Wasser zu werfen, um einen gefährlichen Brand zu löschen.
Sie taktiert nicht, ob es nicht vielleicht besser ist, eher später mit dem Löschen zu
beginnen.

Gruß Willi

Gruppe A (1982 -1984) Radio und Chemotherapie nacheinander
medianes Überleben: 5.2 Monate
Gruppe B (1994/1995) Radio und Chemotherapie nacheinander:
medianes Überleben 5.1 Monate
Gruppe C (1996-1998) Radio und Chemotherapie spätestens ab der
dritten Woche nach der OP kombiniert: Medianes Überleben: 14.5
Monate. In Gruppe C lebten mit 25 % nach 18 Monaten signifikant mehr
der Patienten als in den beiden anderen Gruppen.

Die Tagesmenge errechnet sich aus der Körperoberfläche und ist die Hälfte der Dosis, mit der später für eine Woche - mit 3 Wochen Pause - behandelt wird.

Kurt

Eva[a]

Hallo Sonja,

mein GBM IV war inoperabel. Deshalb habe ich 3 Wochen lang 2 x täglich Bestrahlungen bekommen und gleichzeitig 20 Tage lang 120 mg Temozolomid (51 J., 1,64 m, 50 kg). Nach Ablauf der Therapie wurde 6 Wochen später ein MRT erstellt und darauf war kein Tumor mehr zu erkennen.

Zwei Wochen später wurde mit dem 1. Zyklus (5 Tage Einnahme, dann 23 Tage Pause - 250 mg) begonnen. Vorgesehen sind 6 Zyklen. Momentan ist der 3. Zyklus.

Ich hoffe, dies macht Dir Mut. Alles Gute für Deine Mutter und viel Kraft für Dich.

Eva

Wolfgang[a]

Hallo Eva,

ich würde dir empfehlen nicht nach 6 Zyklen aufzuhören. "Never change a winning team."
Es gibt Patienten, die nehmen Temozolomid schon über mehrere Jahre und sind dadurch rezidivfrei.
Glioblastome sind super gefährlich und neigen stark zur wiederkehr.

Gruss

Woolfgang

Sonja[a]

Hallo Kurt,
danke für die Info. Heisst das, nach den 6 Wochen anhaltend Temodal jeden Tag kommt dann eine Phase mit Zyklen? Ich steige noch nicht so ganz durch. Die Ärtze erzählen auch nicht wirklich viel.

Kurt[a]

Ja, so war es bei meiner Frau.

Momentan sind wir im 7. Zyklus der "normalen" Chemo. Temodal ist relativ gut verträglich. Zur Übelkeitsvorbeugung nimmt sie Kevatril, was ihr auch besser hilft, als andere, vorher ausprobierte Mittel.

Kurt

Roswitha[a]

Meine Schwester (GBM IV seit 12/2000) nimmt Temodal über 42 Tage, danach folgen 30 Tage Einnahmepause. Dieses Schema wird seit 1 1/2 Jahren durchgezogen und der Tumor ist zum Stillstand gekommen. Er scheint sich abgekapselt zu haben. Und solange dieser Zustand anhält, wird auch am Einnahmezyklus nichts geändert.

Gast[a]

Mein Mann ist im 25 Temodal Zyklus und toi toi toi. Bis jetzt kein Rezidiv. Er macht alle 6 Wochen einen Zyklus von 5 Tagen a 300mg/Tag. Wegen der Übelkeit Zofran.
Er ist voll erwerbstätig und geht auch während der Chemo Arbeiten.

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