Thema: Glioblastom und Hochzeit?

Meine Mutter ist seit 07/2003 an einem Glioblastom erkrankt. In drei Wochen will ich heiraten, wir haben die Hochzeit eigentlich extra "vorgezogen", damit meine Mama noch dabei sein kann. Inzwischen wurde sie vor einer Woche, als letzte Chance, wieder operiert (die inzwischen vierte OP), sie hat momentan noch eine starke Hemiparese rechtsseitig, ist absolut pflegebedürftig.
Ich bin völlig ratlos, ob ich diese Hochzeit, die als großes Fest mit vielen Freunden geplant war, auch ohne meine Mama veranstalten soll. Ich kann sie nicht mal fragen, was sie dazu meint; ich weiß nur, dass sie sich sehr darauf gefreut hat. Ich weiß auch nicht, ob sich ihr Zustand wieder bessert und wie viel Zeit ihr diese OP noch gebracht hat.
Und ich kann mir vorstellen, dass die Frage hier in diesem Forum merkwürdig ist, aber ich kann das nicht mit "Außenstehenden" diskutieren. Vielleicht kann ein Erkrankter hier an dieser Stelle sagen, wie er in dieser Situation bei den eigenen Kindern denken würde.

Danke!

Ich denke, Du solltest heiraten, wenn du auch an diesem Abend etwas "abschalten" und geniessen kannst. Solltest Du dies nicht können, verschieb sie lieber. Nicht wegen Deiner Mutter, sondern wegen Dir...auch für Dich soll Dein Hochzeitstag ein schöner sein, nicht ewig geplagt von Sorgen.
Wenn es Deiner Mutter besser gehen sollte und sie später noch die Möglichkeit hat, vielleicht auch nur kurzfristig daran teilzunehmen, um so besser. Meiner Meinung nach, was aber ja nicht für andere gelten muss.....
Lieben Gruss, Martina

Hallo Petra,

Normalerweise wollen die eltern nur das beste für ihre kinder und so will auch mit sicherheit deine mama, dass du glücklich bist. Für mich wäre es vermutlich sehr schwer abzuschalten und zu feiern - und ich sag nicht, dass es richtig ist. Wenn es dir gelingt, ist es das beste was du machen kannst. Ich habe meinen vater nur nach 7 monaten astrozytom III. verloren und ich wollte bis zum letzten tag alles mit ihm teilen. Auch wenn deine mama bei der hochzeit nicht anwesend sein kann, kannst du ihr davon erzählen und ihr die fotos zeigen, so dass sie zumindest wahrnehmen kann, dass ihre tochter geheiratet hat.
Ich wünsche dir und deiner familie alles gute!
Sabine

Liebe Petra,

was macht dich so ratlos?
Freust du dich auf deine Hochzeit? Hast du Bedenken, weil es ein großes Fest werden soll, du die Vorbereitungen dann vielleicht nicht schaffst, wenn es deiner Mutter schlechter gehen sollte oder sie vielleicht auch schon nicht mehr leben sollte?
Du schreibst, deine Mutter hätte sich gefreut. Das ist doch sehr schön!

Weißt du, als unser Vater im Sterben lag, ist uns aufgefallen, dass Trauern und (Hochzeits-)Trauung nahe bei einander liegen. Für mich ist in beiden Fällen enthalten, mutig zu sein (sich zu trauen), einen neuen Weg zu gehen.

In diesem Sinne wünsche ich dir, dass du deinen Weg gehen kannst.
Herzlichst
Gabi

Ich finde es geschmacklos. Da liegt jemand im Sterben und Frau Gabi empfiehlt ne große Sause.

Volker
201.224.75.198

Hallo Volker,

Gabi hat ihre Gedanken niedergeschrieben und da kann ich weder etwas von großer Sause noch einer Empfehlung erkennen. Deine Äußerungen, die nicht gerade höflich klingen, sind nicht dazu geeignet, eine freundliche Atmosphäre und einen offenen Umgang miteinander zu fördern.

Ich habe in meiner Anfrage nach Meinungen gefragt und ich bin froh über jede konstruktive Mitteilung; die Entscheidung muss ich ganz allein treffen.

Hallo Volker,

ich wollte dich nicht in deinen Gefühlen verletzen. Es tut mir aufrichtig leid, wenn es so bei dir angekommen ist.

Liebe Petra,

danke für deine Reaktion; mir deiner Wiedergabe fühle ich mich richtig verstanden.

Herzliche Grüße
Gabi