liebe Blondi
willkommen im Forum,du bist hier gut aufgehoben.
Bei mir wurde im Dez 2010 ein Glioblastom diagnostiziert,grand mal daheim ,Notarzt,Rettungswagen,alle Untersuchungen ,Erstdiagnose,kleiner harmloser Hirntumor,mit guten Aussichten Ende Januar wieder im ""Normalen ""Leben.
Dann kam alles anders.
Nach erfolgreicher OP ,Aussage vom Professor, machen sie Chemo und Bestrahlung ,dann sind sie wie neu.
Die Radioonkologin klärte mich richtig auf,was denn da in meinem Kopf wirklich operiert wurde.Sie war offen im Gespräch mit der Statistik --Überleben mit Glio 6 Monate bis zu 18 Monaten--,
das war hart ,aber endlich erfuhr ich die Wahrheit.Was für ein Weihnachtsgeschenk.
Ich lebe jetzt fast 3 Jahre mit der Diagnose und es ist ein schönes anderes Leben,es gibt gute und schlechte Tage ,wer ist schon anhaltend glücklich.Die Welt dreht sich weiter,aber die Narbe am Kopf,bestimmte Daten,meine immerwährende Behandlung mit afrk Weihrauch ,Kurweise Selen und Vitamin D, die Einnahme von Anfallsschutz,die Hyperthermie am Kopf 2 x die Woche lassen eine positive versöhnliche Lebenshaltung zu.Das MRT 3 x im Jahr erinnert mich nicht übermütig zu werden,und ich weiß ,ich darf weiterleben.
Der Kummer ,die Erkrankung zu verarbeiten ,mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert zu werden ,die Behandlung mit Chemo und Bestrahlung,zwingen einen gerade zu sich auseinanderzusetzen mit dem Leben ,der Ehe,den Verpflichtungen,was ist bisher gewesen,habe ich Ziele,wie geht es weiter.
Lasst die Traurigkeit zu, nehmt Hilfe an, ihr müsst nichts schaffen,das Leben ist anders,aber nicht minder schön.
Es ist die Chance ,eine neue Sichtweise anzunehmen,sich auf sich zu besinnen. Endlich mal nicht nur funktionieren müssen,raus aus der Tretmühle,ja der Preis ist hoch ,aber ein Schritt in ein JETZT Leben ist möglich.Hier im Forum gibt es Langzeitüberlebende mit Glio von mehr als 12 Jahren.
Was mir zu eurem Feund einfällt ,,man hat der MUT,dass er die schwere Bürde die Wahrheit über die Diagnose zu benennen,auf sich genommen hat..
Im Krankenhaus hat keiner von den Medizinern sich getraut der Prof ging an meinem Zimmer mit gesenktem Haupt vorrüber,einzig die
Radioonkologin war tapfer,denn es ist sehr schwer,den Patienten die Wahrheit zu sagen,Ärzte sind Menschen,und sie können nicht immer einschätzen was der Patient hören will.
Ich hoffe für dich ,liebe Blondi ,das du dich entlasten kannst ,für deinen Mann,eine postive Auseindersetzung,für eure Ehe,dass ihr zusammenhaltet.
Denke daran ,mit der OP ist eine Chance auf das Leben eröffnet,eine Bewußtheit gegeben,dass das Leben ein sehr kostbares Gut ist,ihr seid nicht allein,laßt euch Zeit,liebt euch ,lebt redet ,weint und lacht,das hat alles eine Berechtigung,....
Mit Hoffnung
liebe Grüße
Felsquellwasser