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Thema: Glioblastom und viele Fragen

Glioblastom und viele Fragen
Marie[a]
02.06.2006 21:38:27
Mein Bruder - 42 Jahre - ist an einem Glioblastom WHO IV erkrankt. Er
wurde im April 2005, Februar 2006 und Mai 2006 operiert. Nach der ersten OP bekam er 6 Zyklen TMZ und Laif 600. Nach der zweiten OP machte er 2 Zyklen CCNU in Kombination mit Thalidomid. Die dritte OP ist noch nicht lange vorbei aber es geht ihm ausgesprochen gut. Er hat keinerlei Einschränkungen. Zur Zeit hat er mit einem weiteren Zyklus Chemo begonnen. Lt. Aussagen des behandelnden Arztes soll er weiterhin Thalidomid und zusätzlich ein anderes Mittel einnehmen. Zusätzlich nimmt er Weihrauch und Graviola ein (Antiepileptika kommt ebenfalls hinzu). Da mein Bruder im Nov. 2005 tumorfrei war und die Chemo gut gewirkt hat, nimmt er diese jetzt wieder ein. Ich habe einige Fragen und wäre sehr froh, wenn mir jemand behilflich sein könnten. Ich kümmere mich nebenbei um die Kostenerstattung bei der gesetzlichen Krankenkasse und mir ist das Gerichtsurteil vom 05.12.05 vom BVG bekannt. Ich möchte gerne versuchen
in einigen Fällen eine Kostenerstattung durchzuführen. Vielleicht kann mir jemand mir mit Gesetzestexten und Studien zur Vorlage bei der Krankenkasse weiterhelfen.

Nun zu meinen Fragen:

- Gibt es eine Studie/schriftliche Darstellung zu dem Wirkstoff Hypericin (Laif 600) in Bezug auf Glioblastombehandlung?
- Gibt es eine Zulassung für Thalidomid zur Glioblastombehandlung in USA?
- Gibt es Studien zu Weihrauch zur Kostenerstattung?
- Kann ich einen Antrag auf Kostenerstattung für eine nicht zugelassene Psychologin (Musiktherapie) bei der Kasse stellen und besteht die Aussicht auf Kostenerstattung?
- Können die Fahrtkosten zu den behandelnden niedergelassenen Ärzten bei der Krankenkasse geltend gemacht werden die im Zusammenhang mit der Erkrankung stehen?

Was kann mein Bruder noch für sich tun?
Es ist eine fürchterliche Situation die sehr viel Kraft und Geld kostet.

Vielen Dank vorab.
Marie[a]
Elisabeth[a]
03.06.2006 17:54:18
Hallo Marie,

ist dir im Zusammenhang mit Laif 600 das positive Urteil des Sozialgerichts Berlin, Aktenzeichen:: S 75 KR 2337/03 ER, bekannt ?

Liebe Grüße aus Berlin

Elisabeth
Elisabeth[a]
Kristina[a]
05.06.2006 10:24:23
Hallo Marie,
frag doch mal in der Berliner Charité an, da ist man auf dem neueren (oder neuesten) Stand bei der Erforschung maligner Hirntumoren.

Krankenkassen übernehmen in der Regel nur Medikamente, deren therapeutische Wirkung als gesichert gilt. Aber sicherlich haben die Sachbearbeiter gewisse Ermessensspielräume. Kommt auch auf die Kasse an (z.B. TK eher als AOK).
Von einer nicht zugelassenen Psychoonkologin weiß ich, daß die Übernahme der Therapie durch die Kasse normalerweise nicht möglich ist (anders wiederum bei der TK, jedenfalls nach früheren Regeln). Einen Antrag würde ich dennoch stellen. Bei Psychotherapeuten mit Kassen-zulassung ist es derzeit so: der/die Therapeut/-in stellt den Antrag, der v.a. nach Überschreitung der gestatteten Stundenzahl gut begründet sein muß (Konflikt). Die Fortsetzungsanträge werden jedoch in zunehmendem Maße abgelehnt. Aber dann kann noch ein Obergutachten angefordert werden (alles vom Therapeuten).
Bei den Fahrkosten weiß ich nicht Bescheid, aber können die niederge-lassenen Ärzte darüber nicht Auskunft gebem? Die müssen doch den Arztbesuch bescheinigen.
Ansonsten: Anruf bei der Kassenärztlichen Vereinigung zu den Kassen-fragen.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Viel Glück,
Kristina.
Kristina[a]
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