Hallo zusammen,
ich schreibe hier nun, weil ich mich gerne mit Betroffenen austauschen würde. Bei meinem Vater (60) wurde im Juli 2013 ein Glioblastom diagnostiziert, operiert, dann 6 Wochen Bestrahlung + Chemo (Temodal), danach noch 6 Monate Chemo (je 1 Woche Chemo, 3 Wochen Pause). Es ging ihm bis auf einen epileptischen Anfall Ende September den Umständen entsprechend wirklich gut, er konnte Rad fahren, mit dem Bus in die Stadt, noch selbstständig leben.
Vor etwa 3 Wochen (ich war leider nicht hier) hatte er einen Tag, an dem er nur im Bett lag. Letzten Dienstag hat sich das wiederholt, woraufhin meine Schwester und ich ihn nach Rücksprache mit dem Arzt in die Klinik fahren haben lassen. Dort wurde dann ein MRT gemacht und er musste über Nacht bleiben. Es ging ihm danach wieder besser, aber leider haben wir die Nachricht bekommen, dass der Tumor wieder aktiv und gewachsen ist. Der Arzt vermutete auch, dass er den ganzen Tag im Bett lag, weil er wieder einen leichten Anfall hatte.
Nun habe ich das Gefühl, dass sich der Zustand täglich verschlechtert. Gestern, also nur 4 Tage nach dem Klinik Aufenthalt, hat er wieder ab Mittag geschlafen und konnte auch heute nicht aufstehen. Meine Schwester und ich mussten ihm aufwecken und im Bett aufstützen, damit er die Chemo Tabletten nehmen konnte. Essen ging auch nur im Bett. Er ist geistig fit, redet und ist bei sich, nur eben wahnsinnig müde und teilweise zu schwach um aufzustehen.
Es tut mir wahnsinnig weh, einen geliebten Menschen so zu sehen und nichts tun zu können. Wir hatten geplant, in Kürze noch einen Familienurlaub zu machen, weil er sich das so gewünscht hat, nun weiß ich nicht, ob er dazu überhaupt noch in der Lage sein wird.
Ich habe viel darüber gelesen, dass es den Betroffenen Glioblastompatienten im Laufe der Krankheit so geht, dass sie teilweise nur noch im Bett liegen und zum Pflegefall werden. Nun möchte ich euch um eure Erfahrungen bitten. Gibt es die Hoffnung, dass durch die erneute Chemo der Zustand besser wird? Ich habe so Angst, dass die Krankheit nun immer schlimmer wird. Ich hätte so gerne noch mehr Zeit mit meinem Papa und wünsche mir so sehr, dass wir die noch bekommen.
LG, Katja