Fundsache: Die meisten Aussagen kann ich so gut nachvollziehen und nur unterstreichen. Diesen Text fand ich gerade im Netz:
Diagnose Glioblastom: Was kann man außer der Standardbehandlung tun?
Wenn man angesichts der katastrophalen Therapiesituation beim Glioblastom wirklich alle Chancen nutzen will, so müssen neben der Standardtherapie und gerade getesteten Therapien auch all die Therapien eingesetzt werden, die zwar noch nicht in Studien getestet werden, die jedoch aufgrund bisheriger klinischer Erfahrungen eine Aussicht auf Heilung oder Lebensverlängerung erwarten lassen.
Solche Therapien gibt es. Neue Therapien werden auf Tagungen und in Veröffentlichungen vorgestellt, einige sind auf dieser Webseite weiter unten aufgeführt.
1. ### Selbst aktiv sein
Die Erfahrung zeigt: Es ist notwendig, dass Patienten und Angehörigen sich selbst aktiv nach solchen Therapien erkundigen. Sie müssen mit ganzer Kraft darauf hinzuwirken, dass ärztlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die diese Therapien bieten. Ohne diese eigene Initiative geht es nicht.
Um zu prüfen, ob für einen konkreten Fall eine Anwendungsmöglichkeit für die auf dieser Webseite genannten Neuen Therapien besteht, sollte man sich direkt an die unter Kontakt/Auskunft genannten Ärzte und Wissenschaftler wenden. Ein persönliches Gespräch ist eine hervorragende Möglichkeit, die Erfolgschancen einer neuen Therapie zu beurteilen.
2. ### Neue Therapien von Anfang an einsetzen
Der Tumor kennt keinen Stillstand. Er breitet sich auch während der Standard-Behandlung aus. Er wird so stark, dass bei einem eventuellen Rezidiv heute keine geprüfte Therapie zur Verfügung steht, um ihn dann noch zu bremsen.
Das bedeutet, dass jede additive oder alternative Neue Therapie am besten gleich zu Anfang der Krankheit eingesetzt wird, weil der Tumor dann noch am schwächsten ist. Man darf nicht bis zum Rezidiv warten.
Das wissen die Ärzte. So sagt Prof. Wick (Heidelberg) über den Einsatz des noch nicht zugelassenen Nivolumab „Sinnvoller wäre es, die Therapie früher anzubieten, also nicht zu warten bis die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist“ (http://www.gesundheitsstadt-berlin.de/hirntumor-experten-ueber-immuntherapie-da-werden-wir-erfolge-sehen-10348/).
Viele Ärzte sagen trotzdem nach der OP: Jetzt fangen wir erst einmal mit der Standard-Behandlung nach Stupp an, kontrollieren alle 3 Monate mit MRT und dann sehen wir weiter. Das geht nie gut. Wenn der Patient eine Chance haben soll, muss man mehr tun, und zwar von Anfang an. Alles andere ist ein Warten auf das Rezidiv, für dessen Behandlung zur Zeit keine Standard-Behandlung existiert.
Nivolumab, Methadon, Photodynamik (PDT) und die Vitamin D3-Behandlung werden bereits additiv oder alternativ zur Standardbehandlung beim Primärtumor eingesetzt. Leider bis jetzt fast nur in Einzelfällen. Es spricht medizinisch nichts dagegen, auch CUSP9 bereits während der 5/23 Phase einzusetzen, das dürfte die Chance erhöhen, das Wachstum des Tumors frühzeitig zu bremsen.
3. ### Nicht abwarten, sondern handeln.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Das ist auch bittere, eigene Erfahrung. Wenn man im MRT nichts sieht, ist das keine Entwarnung. Große Teile des Tumors sind so fein verästelt (1/100 mm und kleiner), dass man sie im MRT nicht sieht (Auflösungsgrenze ca. 1 mm). https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2015/dkfz-pm-15-51-Ein-boesartiges-Netzwerk-macht-Hirntumoren-resistent-gegen-Therapie.php
Patienten, die das Stupp-Schema erfolgreich absolviert haben, also nach den 6 Temozolomidl-Zyklen ein sauberes MRT haben, sind leicht geneigt, jetzt erst einmal eine Pause einzulegen. Das ist eine schlimme Fehlentscheidung. Denn der, auf den es ankommt, der Tumor, der macht keine Pause. Er wächst weiter. Und dagegen muss man etwas tun. Mit einer Therapiepause würde nur wertvolle Zeit vertan.
Da wissenschaftlich erwiesen ist, dass Temozolomid nach den 6 Zyklen nicht mehr hilft, muss man eine andere Therapie wählen, z.B. Temozolomid+Methadon, Temozolomid+CUSP9 oder Vitamin D3 (Alphacalcidol)
Jede Therapiepause, auch nach langer rezidivfreier Zeit, gibt dem Tumor Zeit zum Atemholen. Dagegen hilft nur ununterbrochener Therapiedruck.
Es kommt immer wieder vor, dass nach Beendigung des Stupp-Protokolls ganz plötzlich, innerhalb von 1-2 Monaten, aus dem Nichts plötzlich ein rasant wachsendes Rezidiv auftaucht. Um zu vermeiden, dass ein Rezidiv so groß ist, dass es nicht mehr behandelt werden kann, muss der Abstand zwischen MRT-Aufnahmen deutlich kleiner als 3 Monate sein. Manche Ärzte machen das, wenn das nicht der Fall ist, muss man darauf bestehen.
4. ### Man braucht nicht auf Studien zu warten
Die allermeisten Ärzte behandeln nach der in den ärztlichen Leitlinien für ein Glioblastom angegebenen Standard-Therapie. Obwohl die Ergebnisse dieser Therapie katastrophal sind, ist es erstaunlich, dass fast ausschließlich diese Behandlung und nur selten eine alternative oder additive Behandlung eingesetzt wird, was jeder Arzt im Rahmen seiner ärztlichen Therapiefreiheit tun könnte. Er ist auch nicht dadurch gebunden, dass die Standard-Therapie in den ärztlichen Leitlinien als Standard aufgeführt wird: ein Arzt ist nicht verpflichtet, ausschließlich nach den Leitlinien zu behandeln.
Wenn ein Arzt einem Patienten mit einer neuen Therapie helfen will, so braucht er auch nicht auf Studienergebnisse zu warten. Er kann im Rahmen seiner ärztlichen Therapiefreiheit die Behandlung wählen, die eine positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf verspricht. Man spricht dann von einem individuellen Heilversuch. Ein individueller Heilversuchs kann viel einfacher und mit kürzerer Vorbereitung durchgeführt werden kann als eine Studie.
Ein Individueller Heilversuch ist nicht etwas Seltenes oder Ungewöhnliches. Individuelle Heilversuche werden oft durchgeführt: Zum Beispiel sind alle Rezidiv-Behandlungen eines Glioblastoms automatisch individuelle Heilversuche, weil es bei einem Rezidiv keine durch Studien erfolgreich geprüfte Therapie gibt.
Zur Zeit sind insbesondere Ärzte in Kliniken nur selten gewillt, einen Individuellen Heilversuch bei der Primärbehandlung eines Glioblastoms vorzunehmen. Man befürchtet Haftungsansprüche, wenn man von der Standard-Therapie abweicht, obwohl die ärztlichen Leitlinien keine haftungsbefreiende Wirkung haben. Noch merkwürdiger ist es, wenn angegeben wird, die Kasse würde eine bestimmte Therapie nicht bezahlen. Die Auswahl der Therapie ist allein Aufgabe des Arztes.
Um es zu wiederholen: Es ist erstaunlich, wie wenig angesichts der desaströsen Ergebnisse der Standard-Therapie versucht wird, einem GBM-Patienten durch einen individuellen Heilversuch zu helfen. Gute Ergebnisse, die ich von dem Einsatz „Neuer Therapien“ kenne, sind alle durch individuelle Heilversuche zustande gekommen.
http://www.glioblastom-studien.de/indexGBMakbeh.htm