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mubbesje

Hallo, ich wende mich an diejenigen, die Weihrauch einnehmen.
Mein Mann hat ein Glioblastom. Das Rezidiv wurde bestrahlt und zur Verringerung der Ödeme nimmt er Cortison "Fortecortin 2 mg". Nun ist er dabei das Medikament auf ärztlichen Rat zu reduzieren (auszuschleichen). Damit er aber weiterhin keine neuen Ödeme bekommt und auch keine Nebenwirkungen wie unter der Einnahme Cortison bekommt, möchte er mit der Weihraucheinnahme beginnen. Er hat indischen Weihrauch 382,5 mg (85 % Bosweliasäure + 30 % AKBA) besorgt. Laut Herstellerangaben soll die tägliche Verzehrdosis von 1 Kapsel (400 mg) nicht überschritten werden.
Man liest in verschiedenen Berichten, dass die Einnahme zur Unterstützung bei Glioblastom aber mindestens 3 x 1200 mg sein soll, damit man die erforderliche Mengen von 3-4g Weihrauch täglich bekommt. Das entspricht bei unserem Mittel 3 x 3 Kapseln. Wäre das nicht zu hoch dosiert? Kann mir jemand mitteilen, wie die Menge lauten soll?
LG Mubbesje

Eris

Was sollen Deiner Meinung nach die Ursachen für ein neues Ödem sein?

Die Beobachtungen zur Wirkung von Boswellia serrata bei Gliomen beziehen sich auf die Arbeit von Winking und Böker.

Die Rolle von Boswellia-Säuren in der Therapie maligner Gliome:
Dtsch Arztebl 1998; 95(5): A-221 / B-175 / C-173
Böker, Dieter-Karsten; Winking, Michael


https://www.aerzteblatt.de/archiv/9272

... Die Abnahme der peritumoralen Ödeme, die statistisch mittels des
Wilcoxon-Rang-Summen-Tests überprüft wurde, war bei der Patientengruppe mit der höchsten Boswellia-SäureDosis signifikant am größten. Die Schwankung in der Standardabweichung erklärt sich aus den selbstverständlich interindividuell unterschiedlichen Tumor- beziehungsweise Ödemvolumina, die zum Zeitpunkt der klinischen Manifestation stark variieren kann. Völlig unabhängig vom Mechanismus einer Ödembeeinflussung ist der klinische Effekt interessant. Parallel zur planimetrisch ermittelten Beeinflussung des Ödemvolumens der Einzelpatienten war eine klinische Stabilisierung oder Besserung des neurologischen Befundes zu beobachten. Auch in der Patientengruppe mit dreimal 800 Milligramm Boswelliasäuren konnten sowohl in der Volumetrie als auch in der klinischen Symptomatik positive Effekte ermittelt werden, die auf die Monotherapie zurückzuführen sind. Der therapeutische Effekt, bezogen auf den Einzelpatienten, war jedoch geringer, so daß bei den in diesem Therapiearm behandelten neun Patienten eine statistische Signifikanz nicht ermittelt werden konnte. In der dritten Patientengruppe mit dreimal 400 Milligramm kehrte sich das Verhältnis der Therapieeffekte um, insbesondere zeigte sich kein positiver klinischer Effekt. Wir sehen darin eine ganz deutliche Dosisabhängigkeit ...

Mego13

Hallo Mubbesje,

ich kenne mich nicht mit Weihrauch aus. Allerdings wollte ich einen anderen Aspekt ansprechen, der kaum thematisiert wird und den ich in meinem Fall nur durch meine Eigenrecherche und dann den Besuch bei der Endokrinoligin herausgefunden habe.
Bei mir ist durch Bestrahlung und Chemo sowie durch die Einnahme von Dexamethason (Fortecortin ist einer der Markennamen von Dexamethason) eine Nebennierenschwäche entstanden. Diese soll allerdings laut meiner Endokrinoligin gar nicht so selten nach der Hirntumorbehandlung sein.

Daher ist es wichtig stufenweise auszuschleichen. Du kannst einmal absprechen, ob ab 1 mg oder 0,5 mg Fortecortin auch eine Umstellung auf Hydrocortison möglich ist. 1 mg Fortecortin entspricht 30 mg Hydrocortison. Letzteres ist deutlich nebenwirkungsärmer, da es eher dem körpereigenen Cortisol entspricht und nur eine Halbwertszeit von 8 -12 Stunden hat. Fortecortin hat eine Halbwertszeit von 36 Stunden und kumuliert dadurch bei "längerer" Einnahme. Länger heißt dabei, eine Einnahme von über 2 Wochen.
Spätestens zwischen 10 - 20 mg Hydrocortison sollte die Kontrolle beim Endokrinologen stattfinden.

Weihrauch soll zwar wohl die Ödembildung verhindern, die Nebennieren muss man aber getrennt davon betrachten. Vor allen Dingen überschneiden sich manche Symptome Übelkeit, Schwindel, Schwäche und Muskelschlappheit.
Daneben sollte man während des Ausschleichens regelmäßig den Natrium-/Kaliumspiegel überprüfen lassen.

LG
Mego

Swissuser05

Liebe Mubbesje

Ich bin ein grosser Fan von Weihrauch und der Meinung, dass man Cortison auf das absolut Nötige beschränken soll. Nach unseren Abklärungen ist die Dosis bei Hirntumoren effektiv zwischen 3 und 4 Gramm. Mein Mann nimmt das seit bald 14 Monaten und hat damit kein Problem. Weihrauch wirkt nicht nur gegen Ödem, sondern hat auch noch antitumorale Wirkung. Ist also doppelt gut. Siehe auch:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4888275/

Logossos

Die Empfehlung unseres Arztes lautet für 350 mg Kapseln:
3 x 1050 mg pro Tag, also 3 x 3 Kapseln täglich. Beginn: Während des Ausschleichens von Dexamethason.

Eris

Liebe Swissuser05,
Dein Link zur Antitumor-Wirksamkeit von Weihrauch bezieht sich auf die Anwendung in Zellkulturen. Ergebnisse aus Zellkulturen können nicht auf die Anwendung beim Menschen übertragen werden. Der Nachweis einer Antitumorwirkung von Boswellia serrata in der Behandlung von Glioblastompatienten habe ich nicht gefunden.

Mirli

"3 x 1050 mg pro Tag, also 3 x 3 x 3 Kapseln täglich."

Das wären dann 27 Kapseln?

gopa

Nein,
Logossos hat einen Berechnungsfehler und Schreibfehler gemacht der Mirli nicht aufgefallen ist:

1. Berechnung Wirkstoff je Kapsel:
Den Anteil je Kapsel an H15 indischem Weihrauch ist bei standardisiertem Wirkstoff mit einem bestimmten Gehalt laut Packungsbeilage oder Glas von (Gewicht in mg) von z.B. X-iger% Bosweiliasäure

Gew. mg X
------------- x ------- = Gehalt Wirkstoff H15 Bosweiliasäure
100% 100%

(die verkorxte Darstellung kommt vom kruden Texteditor des Forums)

2. Laut der von mir recherchierten Studie liegt der Wirkbereich bei täglich um 3.600-4000 mg.

3. Berechnung Anzahl Kapseln:

Wirkstoff Täglich Gesamt
--------------------------------------------------- = tägliche Anzahl Kapsel
Wirkstoff H15 Bosweliasäure je Kapsel



Also nicht 27 Kapseln, sondern:
1. Wirkstoff je Kapsel 350mg (unter der Annahme 85%ige Bosweliasäure, Gewicht der Hülle und Füllstoffe berücksichtigt) = 350mg
3. 3.600-4000/350 = abgerundet 10, aufgerundet 11 Kapseln

Die von mir anhand analoger Weihrauch-Themen recherchierte Studie hat eine Wirksamkeit von H15 Indischer Bosweliasäure zusätzlich zur Kortisongabe vermuten lassen.

Hier der Link:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/treffer/
mode=s&wo=1008&s=Weihrauch&s=%D6dem&typ=16&aid=9272

...wobei das Schlusswort zur Studie ist. Es empfiehlt sich, den ganzen Thread zu studieren. Und ja, die neuen Studien kenn ich auch. Grundsätzlich sind ja alle Studien mit nur deutscher Beteiligung zumindest schon nur aufgrund der Patientenanzahl fraglich. Insofern bild ich mir meine eigene Meinung zu der Kortison- und Stupp Fragestellung. Ist bei mir eh nach Rezidiv nicht relevant. Alles was wirkt, wird kritisch ausprobiert. Weihrauch
gehört neben Kortisonausschleichen dazu wegen der starken Nebenwirkungen von Kortison schon bei der kurzfristigen Einnahme. Methadon z.B. hab ich in Rücksprache mit meiner Onkologin garnicht erst genommen.

Liebe Grüße
GoPa

wusel.dusel

Ohne Logossos zu Nahe treten zu wollen, ich glaube er meint:

3 mal 400mg zum Frühstück
3 mal 400 mg zu Mittag
3 mal 400 mg zu Abends

Je nachdem ob man 350 mg oder 400 mg Kapseln hat.
So mach ich es jedenfalls. Man könnte natürlich auch noch eine 10. Kapsel nehmen. Somit kommt man dann schon an die 4gramm heran.

Ich habe vorbeugend mit
3 mal 1 Kapsel am Tag angefangen.
Da ich keine "Nebenwirkung" gespürt habe, ging ich dann auf 3 mal 2 Stück und dann als ich gedacht habe es ist Zeit für 3 mal 3 hab ich einfach das gemacht.

Einzige "Nebenwirkung" welche ja wirklich keine ist, ist dass nach dem Essen das erste mal Aufstossen das Weihrauch scheckt. =)

mubbesje

Hallo an alle, die mir geantwortet haben,
ich danke euch für eure Beiträge, aus denen ich wieder viel entnehmen konnte.
LG Mubbesje

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