Glioblastom WHO IV - und Scheidung?

Meine Schwägerin leidet an einem Glioblastom IV. Seit einem Monat sieht sie nun nichts mehr, kann sich nicht mehr bewegen und hat unendliche Schmerzen.
(trotz höchster Morphiumdosis). Alle denken, dass sie in der "Endphase" ist. Das ist ja alles schon furchtbar genug für mich, nur leider kommt es immer noch
schlimmer als man glaubt. Mein Mann kapselt sich total ab (es ist seine Schwester) und stellt unsere Ehe und Beziehung total in Frage, obwohl ich wirklich alles
versuche, ihm bzw. meiner Schwägerin zu helfen. Das macht mich so fertig, denn auf der einen Seite weiß ich, dass ich in Kürze meine Schwägerin verlieren werden,
andererseits fürchte ich mich auch sehr, dass ich zusätzlich noch meinen Mann verliere.
Was soll ich denn nur tun?
Ich danke allen für´s zulesen,
Vera
PS: Und das alles auch noch so kurz vor Weihnachten!

Liebe Vera,
vielleicht hast Du meine Mail zuvor gelesen. Meine Mami ist am Montag gestorben und bei ihr ging es ansich relativ schnell und sie hatte daher vielleicht sogar noch Glück, falls man unter diesen Gesichtspunkten von Glück sprechen kann. Mein Papi und ich haben morgen den schweren gang der Beerdigung vor uns und ich weiß auch nicht, wie wir das alles schaffen sollen.

Nun aber zu Dir.
Ich finde es ganz toll, wie Du Deiner Schwägerin hilfst und viel Hilfe ist in dieser Zeit ja gar nicht möglich, aber Du bist für sie da und das spürt sie auch. Das kostet alles so wahnsinnig viel Kraft. Wie ist denn das Verhältnis von Deinem Mann zu seiner Schwester und wie geht er mit ihrer Krankheit um? Vielleicht ist er auch mit der ganzen Situation einfach überfordert und kann mit seinen Ängsten usw. nicht umgehen. Er braucht Dich zur Zeit ganz bestimmt genauso wie Du ihn und Ihr werdet auch einen gemeinsamen Weg finden, aber in der momentanen Situation ist das sehr schwer.
Gib nicht auf und ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Lieben Gruß
Ramona