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John[a]

Ich habe gerade in Netz Info über Glivec oder auch als STI571 gefunden:

Beispiele vor allem neuerer Zytostatika

Capecitabin (Xeloda® Tabl.; Hoffmann-La-Roche)
metastasierendes Dickdarmkarzinom
Imatinib (Glivec® Hartkapseln; Novartis)
Glivec® 100 mg Hartkapseln

Nebenwirkungen
Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.
Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.
Muskelkrämpfe
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush)
Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme)

ch weiß in Moment laufen Studie mit Glivec bei HT (hirmtumor) aber ist gerade die Möglichkeit das sich ein ödem bildet verend die annahmen von Glivec nicht ein Gegensatz zum Sinn der Therapie.


mfg.

Philipp[a]

Habe gerade einen interessanten Artikel zu diesem Thema in der Liste gefunden:

Liebe Leser,
Litalir (engl. Substanzname hydroxyurea, deutsch Hydroxyharnstoff) wurde in einem Versuch mit 26 Patienten relativ erfolgreich von Dr. Dresemann in Dülmen mit Gleevec zur Therapie von schon mit anderen Chemotherapeutika vorbehandelten und trotzdem weiterwachsenden Glioblastomen (Rezidiven) kombiniert. Ein Folgeversuch ist mittlerweile u. a. in den USA bei Dr. Friedman angelaufen, wobei die Dosis des Gleevec um 50 % erhöht wird.
Die Wirkung der Kombination scheint höher zu sein als der Effekt des schon früher als Einzelsubstanz beim malignen Gliom getesteten Gleevec.
Man wunderte sich dann, dass Litalir, ebenfalls ein Harnstoff-Derivat ähnlich wie BCNU, CCNU oder ACNU (aber doch mit wichtigen Unterschieden ausgestattet), noch irgend etwas bewirkte, als die Tumoren doch schon gegen ACNU und Temodal, alkylierende Substanzen, resistent waren.
(Dabei wurde wohl vorausgesetzt, dass Litalir wie die anderen wirksamen Harnstoff-Derivate ebenfalls alkylierend wirkt, denn sonst bräuchte man über gemeinsame Resistenzen kaum reden).
Als Erklärung für die gesteigerte Wirkung der Kombination wurde dann angegeben,
Litalir würde die Buthirnschranke verändern, so dass Gleevec besser in das Gehirn eindringen könne.
Doch nach Sichtung der Literatur (u.a. 1) kommt man (jedenfalls ich selbst) zu dem Schluß, dass der Wirkung des Litalirs keine Alkylierung der DNA wie z.B bei ACNU oder Temodal zu Grunde liegt. Auch gibt es für eine Modulation der Bluthirnschranke durch Litalir keine Hinweise, obwohl Litalir die Bluthirnschranke passiert (2)
Die Wirkung von Litalir bei Tumoren dürfte, glaubt man der Literatur, vielmehr darauf beruhen, dass dieser Stoff das Angebot an monomeren Desoxyribonukleotid_Molekülen herabsetzt, die zum Aufbau neuen Erbmaterials (DNA) bei der Zellteilung dringend benötigt werden.
Dabei hemmt Hydroxyharnstoff das Enzym Ribonukleotid-Reduktase, ein Enzym, das die Abspaltung einer Hydroxylgruppe aus der 2´- Position der Ribonikleotid-Molekülen bewerkstelligt.
Unter diesem Gesichtspunkt wundert man sich dann auch nicht sehr, dass Litalir (mit 20 mg/Kg Körpergerwicht) ziemlich erfolgreich als Einzelsbstanz gegen nachwachsende Meningiome eingesetzt werden kann.
Dr. Schrell von der Neurochirurgie hat 1997 den (relativ) erfolgreichen Einsatz gegen anders nicht zu stoppende Meningiome als erster publiziert (3).

Gruß Willi

1.
http://www.funpecrp.com.br/gmr/year2003/vol3- 2/gmr0064_full_text.htm
2.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=12971033
3.
Hydroxyurea for treatment of unresectable and recurrent meningiomas. II. Decrease in the size of meningiomas in patients treated with hydroxyurea
J Neurosurg. 1997 May;86(5):840-4
Hydroxyurea for treatment of unresectable and recurrent meningiomas. II. Decrease in the size of meningiomas in patients treated with hydroxyurea.
Schrell UM, Rittig MG, Anders M, Koch UH, Marschalek R, Kiesewetter F, Fahlbusch R.
Department of Neurosurgery, University of Erlangen-Nurnberg, Germany.
In this paper the authors present the first evidence that meningiomas respond to treatment with hydroxyurea. Hydroxyurea was administered as an adjunct chemotherapeutic treatment in patients with recurrent and unresectable meningiomas. Hydroxyurea was used because experimental data demonstrated that it inhibits growth of cultured human meningioma cells and meningioma transplants in nude mice by inducing apoptosis. The authors therefore treated four selected patients with hydroxyurea. All patients had undergone multiple gross resections and all except one received radiotherapy. Three patients with recurrent Grade I meningiomas assessed according to World Health Organization (WHO) guidelines received hydroxyurea because of an increased tumor growth rate, documented by magnetic resonance (MR) imaging, within a 6- or 12-month interval. A fourth patient with a malignant meningioma (WHO Grade III) began a course of treatment with hydroxyurea immediately after his sixth palliative operation without waiting for another relapse to be demonstrated on MR imaging. Because of their location and invasive growth behavior none of the meningiomas could have been removed completely by surgical intervention. All patients received hydroxyurea at a dosage level of 1000 to 1500 mg/day (approximately 20 mg/kg/day). In a man with a large sphenoid wing meningioma invading the right cavernous sinus and the temporal base, the intracranial tumor mass was reduced by 60% during 6 months of treatment. A woman with a large ball- shaped meningioma of the right sphenoid wing invading the cavernous sinus exhibited a 74% decrease of the initial tumor volume in 10 months of treatment with oral hydroxyurea. Serial MR images obtained monthly revealed that the process of size reduction was continuous and proportionate. The shrinkage of the tumor was accompanied by a complete remission of symptomatic trigeminal neuralgia after 2 months and by improved abducent paresis after 5 months. The third patient had a slowly growing meningioma that exhibited a 15% reduction in mass when reassessed after 5 months of hydroxyurea treatment. The fourth patient with the malignant meningioma in the left cerebellopontine angle has had no recurrence for 24 months. Long-term treatment with hydroxyurea may result in full remission of tumors in meningioma patients. The preliminary data indicate that hydroxyurea provides true medical treatment in patients with unresectable and recurrent meningiomas, replacing palliative surgery and radiotherapy in the management of this disease.

HIRNTMRUNI-KARLSRUHE.DE
Datum: 20.08.04 15:54:47

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