Guten Tag
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich mir grosse Sorgen um meinen Arbeitskollegen mache. Meine anderen Kollegen sind alle sehr pessimistisch und rechnen schon mit dem Schlimmsten. Ich aber weigere mich, die Hoffnung aufzugeben. Es geschehen immer wieder "Wunder". Da ich jedoch auch viel Kraft brauche, um mich immer wieder zu positive Denken anzuregen, schreibe ich hier.
Leider weiss ich nicht, um welche Art Tumor es sich bei meinem Kollegen, ich nenne ihn jetzt einfach mal Martin, handelt.
Vor bald 5 Jahren begann es. Er hatte Kopfschmerzen und ein Gefühl von Blut, Eisen im Mund, so sagte er uns. Er war beim Arzt und erfuhr die schreckliche Diagnose Hirntumor. Dann wurde er operiert und anschliessend noch bestrahlt und bekam auch Chemotherapie. Er fiel dann ein halbes Jahr aus und begann dann langsam wieder zu arbeiten. Zuerst nur 50% , danach aber 80%. Es ging ihm immer besser und seine regelmässigen Untersuchungen brachten immer gute Resultate. Er war wieder ganz der alte und - sofern man das sagen kann - gesund. Schon freute er sich, da im Juni dieses Jahres die 5-Jahres-Frist abgelaufen wäre und ihm gesagt wurde, dass nach 5 Jahren davon ausgegangen werden kann, dass man gesund ist.
Es sollte jedoch nicht sein. Im Januar dieses Jahres wurde er immer vergesslicher, konnte sich nicht mehr konzentrieren und machte Fehler, die er früher nie gemacht hätte. Dann hatte er einen epileptischen Anfall und ging wieder zum Arzt. Dieser teilte ihm mit, dass am Rand, also dort, wo man den Tumor heraus operiert hatte, sich wieder Krebszellen gebildet hätten.... Und er war doch immer regelmässig bei der Untersuchung, warum haben die Aerzte das nicht früher festgestellt??!!! Es gab dann einen Arzt, der ihm sogar sagte, er könne seinen Zustand von September 2016 wieder herstellen. Sept. 16 ging es ihm gut und er fühlte sich gesund.
Wie kann ein Arzt sowas sagen?!!!! Dem Patienten (falsche) Hoffnungen machen?!!
Jetzt bekommt Martin wieder Strahlen- und Chemotherapie. Operieren wäre nicht nötig, meinte sein Arzt..... nicht nötig oder nicht möglich? Ich weiss es nicht.... Im August wird er vorausssichtlich fertig sein mit Chemo und Strahlen. Er hatte nun seit ca Februar jeweils Zyklen von ca 1 Woche, danach wieder Pause und dann von neuem.
Es geht ihm nicht gut. Gar nicht gut. Um nicht zu sagen, miserabel. Sein Gesicht ist aufgedunsen vom Cortison. Das letzte Mal sah ihn anfangs April. Seit dem sagt seine Frau, könne man ihn nicht mehr besuchen. Jetzt kam noch eine halbseitige Lähmung dazu und er sitzt im Rollstuhl, kann nicht mehr alleine gehen. Wir haben alle Angst um ihn. Gibt es noch Hoffnung? Leider weiss ich nicht, welche Art von Tumor er hat. Woher kommt die Lähmung? Woher?? Kann es nicht auch sein, dass all das die Nebenwirkungen der Bestrahlung und Chemotherapie sind? Oder ist es der Krebs? Ich bin froh um jeden Erfahrungsaustausch von betroffenen und Angehörigen . Danke fürs Lesen.