Liebe Mona3303,
Deine Frage, warum eine Wundheilungsstörung keine Schmerzen erzeugt, hat mich zum Nachdenken gebracht.
Es ist so, dass Entzündungen an anderen Stellen zur Rötung der Haut und zu Fieber führen. Mitunter entstehen Schwellungen.
Das sieht man selbst, es tut weh und man geht zum Arzt.
Das alles ist die Folge der Abwehr des Organismus gegen die "Bakterien (!)", die als "Gegner der Gesundheit" bekämpft werden.
(Wie es im Inneren des Körpers ist, darüber denke ich jetzt nicht nach.)
Aber das Gehirn selbst verfügt nicht über Schmerzrezeptoren.
Das ist auch der Grund, warum "Wachoperationen" möglich sind. Dabei wird der Patient erst in die Narkise versetzt und wenn die Neurochirurgen am Tumor sind, der sich in der Nähe gefährdeter Funktionsbereiche befindet, dann wird der Patient geweckt und er darf handeln oder reden. Der Neurochirurg entfernt den Tumor so weit wie der Patient noch alles tun kann. Schmerzen hat der Patient nicht!
Davon ausgehend denke ich, dass Entzündungen im Gehirn (Enzephalitis) oder in den Hirnhäuten (Meningitis) sowie durch Tumoren und nach den Therapien (OP, Strahlentherapie, Chemotherapie) nur durch ihre Folgen, aber nicht durch Schmerzen auffallen.
Eins meiner Kinder hatte eine Meningitis.
Mir war nur aufgefallen, dass er "anders als sonst" war, und ich fragte die Hausärztin.
Sie kannte typische Merkmale. Vor allem hob sie im Liegen seinen Kopf an (Wer macht sowas im normalen Alltag?) und da kam bei ihm eine Abwehrreaktion.
Ein wirklicher Schmerz war es nicht, sondern eine Reaktion auf "das Ziehen an den entzündeten Hirnhäuten".
Er kam sofort ins Krankenhaus und sein Leben wurde gerettet.
(Vielen Dank, liebe Hausärztin, die auch meinen Hirntumor erkannt hat.)
Im Gehirn gibt es als Entzündungen "Ödeme" um Hirntumoren oder innere Narben, die keine direkten Schmerzen verursachen, sondern nur dann auffallen, wenn sie Funktionsbereiche beeinträchtigen oder irgendwann so viel Platz einnehmen, dass sie durch die Kennzeichen eines "zu hohen Hirndrucks" auffallen (mehr Kopfschmerzen im Liegen als in aufrechter Lage, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstlosigkeit, ...).
Auch Infektionen durch Bakterien, die während oder lange nach einer OP in das Gehirn gelangen, sind nicht völlig vermeidbar. Es wird so sehr steril operiert und doch bleibt diese Gefahr bestehen, sie kommt selten vor, aber ausgeschlossen ist sie nicht.
Das ist u.a. auch ein Grund dafür, dass Hirntumorpatienten nur so kurz wie es die Neurochirurgen vertreten können, in der Klinik verbleiben. Nirgends gibt es mehr "Keime" als in Kliniken (und in Arztpraxen) - trotz aller Super-Sterilität.
Entzündete Knochenteile oder Knochenplastiken, die gegen Ende der OP eingesetzt werden, sind nah an der Oberfläche und unmittelbar unter der äußeren OP-Naht.
Die äußere Haut heilt bei gesunden Menschen innerhalb von 10 Tagen, dann können die OP-Verschluss-Möglichkeiten (Fäden, Klammern, Pflaster) entfernt werden.
Individuell gibt es Unterschiede.
Bei mir wartet man wegen vieler OPs und schwächerem Zustands lieber 14 Tage und schaut nach 10 Tagen schon mal nach.
Andere Menschen haben aus anderen Gründen Probleme mit jeder Wundheilung, worauf sich Chirurgen einstellen müssen.
Aber alles,, was nach einer gelungenen Hirn-OP irgendwie in die Naht / Narbe gerät, kann die Kopfhaut, die Hirnhäute, den Knochen(ersatz) entzünden.
Du hast so Recht, auch dort gibt es keine Schmerzrezeptoren und das tut nicht weh!
Daher ist gerade die Entzündung im/am Gehirn eine so große Gefahr - weil man sie selbst nicht bemerkt.
(Danke für die Denk-Anregung.)
KaSy