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Pflänzchen

Hallo, bin neu hier und hoffe dass mir vielleicht jemand helfen kann.. Ich bin am 23.08.2013 am Keilbeinmenigeom operiert worden. OP verlief ganz gut.. Danach Reha und dann zu Hause.. Kann mich nicht an alles genau erinnern.. Ich weiß nur dass ich damals unbedingt wieder arbeiten gehen wollte.. Es ging mir eigentlich immer besser und ich dachte das schaffe ich.. Ende letzten Jahres ging mir aber plötzlich nicht mehr gut.. Ich wurde oft aggressiv oder finge plötzlich an zu heulen.. Das ist leider immer noch so.. Bin schnell mit neuen Situationen überfordert und bekomme Panikattacken. Ich hab dann Anfang diesen Jahres die Rente beantragt. Der erste Antrag wurde abgelehnt und ich hab Wiederspruch eingelegt.. Kann mir jemand sagen ob ich überhaupt ne Chance habe? Was kann ich machen wenn es nicht klappt? Wo kann ich mich wenden? Bin im Moment total verzweifelt weil ich nicht mehr weiß wie mein Leben weiter gehen soll.. Muss ich in Zukunft von Hartz 4 leben? Danke schon mal für eure Antworten.. Es würde mich auch noch interessieren welche Folgenschäden ihr habt oder ob man irgendwann auch ne Chance auf völlige Gesundheit hat.. Danke

Mamamuhki

Hallo Pflänzchen,

mir gehts gerade genauso, muss jetzt aber weg, melde mich später aber auf jeden Fall!

L.G.
Cordula

alma

So von Ferne betrachtet, wundert es mich nicht, dass der Antrag abgelehnt wurde. Bei deinen psychischen Beschweren ist es naheliegender, eine Therapie zu machen, und dadurch Besserung zu erzielen.
Die Kriterien der Rentenversicherung sind sehr streng. Und wie es aussieht, wurdest du noch nicht einmal für eine ärztliche Untersuchung vorgeladen, sondern es wurde nach Aktenlage entschieden.
Was du tun kannst - Rentenberatung, Sozialberatung, Versorgungsamt wegen Festsetzung einer Schwerbehinderung, dann weißt du schon eher, ob sich der Kampf um EU-Rente lohnt.

Gruß, Alma.

krimi

Hallo Pflänzchen,

Ich schreibe dir dazu eine PN.

LG krimi

alma

Warum schreibt man hier, dass man eine PN schreibt? Der Empfänger wird doch von der Hirntumorhilfe per Mail benachrichtigt.

Pflänzchen

Ich hab 50% Schwerbehinderung.. Bin bei VDK.. War schon bei MDK und die Ärztin hat gesagt dass ich vergessen kann jemals normal arbeiten zu gehen.. Der Arzt vom Arbeitsamt hat mich auch krank geschrieben.. Leider hat mich die Rentenversicherung zu einem Gutachter geschickt der alles ablehnt.. Er ist sehr bekannt in unser Stadt.. Und natürlich hat er mich voll gesund geschrieben.. Deswegen wurde der Antrag abgelehnt..

Minka56

Hallo Pflänzchen,
ich hab gute Erfahrung mit dem Sozialverband VdK gemacht. Auch mein Antrag auf Erwerbsminderungsrente wurde zuerst abgelehnt, ich war jedoch damals bei 2 ärztlichen Gutacher(Orthopäde wegen der Gelenkbeschwerden u.a. Arthrosen,Neurologe wegen der Annahme der psychischen Beschwerden).Es folgte eine Reha, weil Reha vor Rente meistens von der Rentenversicherung bzw. Teilhabe am Arbeitsleben im Vordergrund steht.Ich war jedoch zum Zeitpunkt 55 Jahre alt arbeitssuchend und es lag auch ein ärztliches Gutachten von der Bundesagentur für Arbeit mit dem Resultat weniger als 3 Std. täglich zu arbeiten, also leistungsunfähig und demzufolge nicht vermittelbar, was aber die Rentenversicherung nicht interessiert hat.Nach 1 1/2 Jahren kam die Ablehnung durch die Rentenversicherung,weil die haben andere Kriterien, da wird alles mögliche geprüft.Ich bin dann zum VdK gegangen und sie gaben mir Unterstützung wegen des Widerspruches. Wieder stand ein ärztliches Gutachten an, bin 150 km zum Gutachter gefahren.Dieser war ein Neurologe und da war ich 2-3 Std. in seiner Praxis,wurden umfangreichere Test durchgeführt, die mich sehr angestrengt haben.Es verging wieder ein halbes Jahr, dann bekam ich bescheid über volle Erwerbsminderungsrente damals befristet auf 3 Jahre. In der Zwischenzeit vor 2 Jahren wurde bei mir ein Meningeom festgestellt und operiert, auch mit Anschlußreha. Ende vorigen Jahres habe ich dann mit Hilfe des VdK die Verlängerung beantragt, weil ich nicht in der Lage bin,angefangen alles von Befunden der einzelnen Ärzte bis hin zum Ausfüllen der Formulare,auch noch Beschwerden wie ständige Kopfschmerzen bis hin zur Migräne,Konzentrationsstörungen, verminderte Reaktionsfähigkeit,schlechte Merkfähigkeit,Schwindel, Erinnerungslücken und meine Gelenkbeschwerden sind immer noch da.Diesmal dauerte es nicht lange, bekam ich Bescheid volle Erwerbsminderungsrente bis zum Zeitpunkt der Altersrente.Ich bin in meinem Beruf als Bürokauffrau nicht mehr in der Lage, was ich vorher täglich gemacht habe, über einen täglichen Zeitraum auszuführen Geschweige denn irgendwelche PC-Programme anzulernen.Fazit ist also auf alle Fälle Hilfe zu suchen, weil das schafft man im Alleingang nicht, da benötigt man Rechtssicherheit.Wird natürlich schwer, wenn man noch berufstätig ist, weil da gibt es die sogenannte Teilhabe am ARBEITSLEBEN über REha, Reduktion der Arbeitsstunden usw.Hier brauchst Du auch geduld, aber such Dir Hilfe.Wünsche Dir viel Erfolg dabei und verlier nicht den Mut.
Minka

krimi

Ach Alma,

hast du damit ein Problem?
Diese Vorgehensweise ist manchmal von Vorteil.
Willst du das jetzt jedesmal kommentieren wenn jemand seine PN ankündigt?
Ich bin nicht die Erste.

Schönen Abend noch.
krimi

alma

Nein, du bist auch nicht die Einzige.
Überflüssig, es jedesmal zu kommentieren. Das spare ich mir. Aber warum nicht mal fragen?

Marie Marple

Hallo Pflänzchen,
vermutlich wirst du einen Rechtsbeistand brauchen, der dir hilft... Da ist der VdK schon mal eine gute Anlaufstelle.
Ich glaub, gerade in letzter Zeit ist es schwierig, einen Rentenantrag "durchzubekommen".
Das macht einem zu schaffen - man ist nicht in der Lage zu arbeiten - und dennoch streikt die Rentenversicherung...
Ich wünsche dir alles, alles Gute!!!

L G
Marie

Können deine Ärzte dich mit unterstützen?
Habe jetzt auch leider keine weiteren Tipps auf Lager...
Bei mir war der Grad der Behinderung "höher" (durch "Mehrfach-Erkrankung") usw. Es folgt auch immer wieder eine Prüfung durch die Rentenversicherung... Ein schwerer Weg, ich wünsche dir Erfolg!

P.S.: Das mit der Ankündigung von PN fällt mir hier auch auf... Liest die Rentenversicherung "hier mit" - dass man Tipps nicht öffentlich "geben darf"? Dann hätten andere mit gleicher Fragestellung doch auch was davon, wenn man öffentlich antwortet... Hört sich gerade "bei diesem Thema" immer "so geheimnisvoll an"... ;-)

Rehsis

Hallo alle miteinander,
das ist auch mein großes Thema seit Juni 2013.
Im November 2011 wurde bei mir ein 4,5cm großes Cavernom, dass eingeblutet hatte, entfernt. Alles lief gut, wenn man mal davon absieht, dass ich als Krankenschwester seit dem berufsunfähig bin. Im Juli 2012 begann ich mit einer Wiedereingliedrung im Pfortendienst. Ich war glücklich, wieder in meinem Krankenhaus zu sein und arbeiten zu können. Im Verlauf ging es mir immer schlechter, wie hier so zahlreich beschrieben. Als nichts mehr ging habe ich volle Erwerbsminderungsrente beantragt und war hoch erfreut, dass der Gutachter mich auf Anhieb verstand und die EU-Rente auch befürwortete. Ich dachte, das würde leicht, wenn der Gutachter das doch auch so sieht...
Nach einem Jahr dann der Bescheid: Teilerwerbsminderung! Großartig, ich kann nicht mit reduzierter Stundenzahl in meinen Beruf zurück, Umschulungen sind in Vollzeit plus 1,5h Anfahrt und meine Belastungsgrenze liegt jetzt, nach erneuter Blutung im Stammhirn bei 20 Minuten.Das Wiederspruchsverfahren läuft seit Aug.2014 und siehe da, bei Akteneinsicht zeigt sich, dass der ach so verständnisvolle Gutachter ganz etwas anderes geschrieben hat, als er mir gesagt hat. Im Januar war ich wieder bei einem Gutachter. Auch dieser recht väterlich und verständnisvoll, teilt die Meinung seines Kollegen aber so gar nicht. Demnach soll ich kein organisches Psychosyndrom mit Wesensveränderung und Leistungsminderung durch die OP haben, sondern Depressionen. Im Ergebnis ist es mir ziemlich egal, was ich nun habe, wenn es denn endlich zu einem angemessenen Ziel führt! Es ist ja gar nicht so, dass man nicht arbeiten möchte (von Alg 1 zu leben und damit nur noch die Hälfte des Einkommens von 2011 zu haben ist Existenz vernichtend) man möchte doch nur die Zeit bekommen, die man braucht, um wieder arbeiten zu können!
Ich finde es sehr tröstend, hier auf Menschen zu treffen, denen es genauso geht und zu erkennen, dass man sich all diese Schwierigkeiten, die man so hat,nicht einbildet.
Allen Mitstreitern hier wünsche ich weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen,
Gruß, Iris

alma

@ Marie Marple
Klingt geheimnisvoll, ja. Eine PN zu schreiben, ist ja ok und öfters auch notwendig, aber warum sollen alle Leser das wissen? Der Vorteil erschließt sich mir nicht und wurde hier auch gar nicht konkret benannt.

Marie Marple

ZITAT aus den Nutzungsbedingungen:

"Bedanken Sie sich nicht für einen Beitrag und vermeiden Sie Texte wie "Ich habe Dir eine PN geschickt." oder "Vielen Dank!" sowie "Bitte-melde-Dich"-Nachrichten. Schicken Sie gleiche Inhalte nicht mehrmals an das Forum. ..."


Ich glaube wohl, dass es sich nicht gänzlich vermeiden lässt; Fragen mit gleichem Inhalt zu stellen... Es gibt zwar auch die "Suchfunktion", wo man zu "seiner Frage" vielleicht schon Antworten findet...

Gerade das Thema: Rente/ Erwerbsminderung... ist umfangreich und der Vorgang wird leider immer komplizierter. Frage mich gerade, ob die Hirntumorhilfe hier Tipps geben kann - evtl. telefonisch...
Ich musste mich alleine durchschlagen - wohl mit Hilfe meiner Ärzte.
ALLEN, die hier noch "durch müssen" alles Gute!

L G
Marie

Geko100

Hallo zusammen ! Um EM-Rente zu erhalten muß man leider einen steinigen weg gehen . Ich hatte am Anfang Unterstützung vom Integrationsfachdienst , die Mitarbeiterin begleitete mich damals zur Rentenstelle und half somit auch bei der Antragstellung . Da ging es speziell darum das ich auf dem Arbeitsmarkt in meinen Beruf nicht vermittelbar bin. Bekam dann erst einmal für drei Jahre befristet , bis dieses Jahr März und nun bekomme ich seit April diesen Jahres unbefristet bis März 2025 EM-Rente .Anschließend erhalte ich dann Altersrente . Wünsch allen beim Kampf mit den Behörden viel Erfolg !! Jürgen

Weihnacht.

Ich finde es auch komisch, jemanden über das gesamte Forum darüber zu informieren, dass er oder sie eine Persönliche Nachricht (Posteingang) erwarten kann. Es klingt ein bisschen nach: "Ätsch, die anderen dürfen sie nicht lesen!" ;-)

Lg
W.

schorsch

Hallo, auch bei der EM Rente muss der Verlauf beitrags- und anrechnungspflichtiger Zeiten lückenlos sein. Liegen Fehlzeiten vor, müssen/können die notwendigen Rentenbelege nachgereicht werden. Es ist sinnvoll, einen Termin bei der DRV zur Beratung auszumachen. Nur dort können Verläufe der Renteneinzahlungen eingesehen werden und auch die Höhe der zu erwartenden EM Rente geklärt werden. Auch können die verschiedenen Rentenmodelle erklärt werden. Vor der Antragstellung sollte man die behandelnden Ärzte zum Thema befragen und ihre Einschätzung dazu. Viele Ärzte können dies recht gut einschätzen. Berichte zum aktuellen Gesundheitszustand können dem Antrag beigelegt werden. Die EM Rente bezieht sich bei der Bewilligung immer auf den aktuellen Gesundheitszustand. Liegen aufgrund der Erkrankung Ausfälle/Defizite vor z.b. Epilpsie, fokkale Anfälle,Gesichtsfeldeinschränkungen, Schwindel. Je nach Beruf können diese Ausfälle das Arbeitsleben stark beeinträchtigen. Die EM Rente bezieht sich nicht auf einen möglichen zukünftigen Gesundheitszustand. Bei höhergradigen Tumoren wird dies aber berücksichtigt. - Der Antragstellung folgt eine med. Überprüfung durch einen von der DRV bauftragten Arzt; oft bei HT ein Neurologe. Während des Gesprächs (oft 2-3 STD) werden meist Tests durchgeführt. Nach dem Gespräch ist es in Ordnung den Arzt zur Unterstützung des Anliegens zu befragen. - Man sollte nie unvorbereitet in das Arztgespräch gehen.Liegen Ausfälle vor sollte ich im Gespräch deutlich darauf hinweisen und auch durch Gutachten zusätzlich belegen. Das Gespräch ist kein Plausch und man muss seine Antworten genau überlegen. - Sollte der Antrag abgelehnt werden, kann man Widerspruch einlegen. Gerade psychische Probleme sind schwer zu vermitteln und zu bewerten. Die Frage muss erlaubt sein, ob nicht eine ambulante Therapie hilfreich sein und nicht gleich eine EM-Rente notwendig ist. Gerade in der psychoonkologischen Therapie kann gut die Frage Krankheit vs. Arbeit+Leistung besprochen werden und ein möglicher Weg gefunden werden. Ich möchte auch noch mal darauf hinweisen, dass für viele Betroffene die EM Rente ein enormer finanzieler Einschnitt bedeutet. - Sollte man doch in den Arbeitsalltag zurück wollen, bietet sich die Eingliederung (max. halbes Jahr) nach dem "Hamburger Modell" an. Viele Betroffene sehen diese Möglichkeit als hilfreich an. LG

Pflänzchen

Ich habe alles lückenlos bezahlt.. War immer berufstätig und hab alles brav bezahlt.. Das würde schon überprüft.. Mein Neurologe und der Gutachter von MDK und vom Arbeitsamt haben mich erwerbsunfähig geschrieben.. Leider ein Gutachter von RV hat mich voll erwerbsfähig geschrieben.. Die psychischen Störung die ich habe kommen von meiner schwierigen Kindheit und nicht von meiner Erkrankung.. Ein stationär Aufenthalt und eine Reha und natürlich Medikamente würden mich angeblich wieder gesund machen.. Dass ich die Probleme erst seit der OP hatte hat der Gutachter nicht interessiert.. Ich fühle mich nicht ernst genommen.. Auch mein Arzt ist glaub ich mit mir überfordert.. Jetzt hab ich ein Termin bei einem Psychologen gemacht weil ich nicht mehr weiter weiß.. Manchmal denke ich.. Es wäre am besten wenn ich bei der OP gestorben wäre.. Hätte jetzt meine Ruhe.. Bin total mit dem Leben überfordert.. Keiner da der einem ernst nimmt..

Marie Marple

Hallo Pflänzchen,
deine Verzweiflung kann ich gut nachvollziehen.
Man ist nicht mehr in der Lage zu arbeiten, es gibt keinen der einen unterstützt, glaubt man...
Vielleicht kann dir ein Psychologe helfen...
Für die Bewilligung der Rente brauchst du aber wohl einen rechtlichen Beistand.
Gib nicht auf, auch wenn das jetzt so "dahergesagt anhört".
Meine erste Anlaufstelle war die Krankenkasse. Der Versichertenälteste ist mit mir die Papiere durchgegangen...
Kannst du dich in deiner Stadt/ Gemeinde an jemanden wenden? (im Rathaus)
Integrationsamt, eine Beratung bei der Caritas oder Ähnliches... Versuche Infos zu sammeln, wer in deiner Nähe helfen kann!

Alles, alles Gute
Marie

Weihnacht.

... oder einen Anwalt nehmen, der sich auf dieses Thema spezialisiert hat.
Er wird die richtige Argumentation wählen.

Ein Hirntumor ist schliesslich kein Pappenstiel! Also: Dranbleiben!

Alles Gute,
W.

Mamamuhki

Hallo Pflänzchen,

sorry, dass ich mich jetzt erst melde. So wie dir geht es mir momentan auch. Meine OP war 04/2013, ich habe mich erst gut gefühlt, voller Tatendrang und Euphorie. Seit Ende letzten Jahres ist es genau das Gegenteil. Ich werde schnell wütend oder aggressiv, Heulattacken aus heiterem Himmel, fühle mich schnell überfordert, bin wenig belastbar. Habe im letzten Jahr versucht, stundenweise wieder zu arbeiten - dann aber wieder aufhören müssen, weil ich irgendwann gemerkt habe, dass meine physische und psychische Belastungsgrenze deutlich niedriger geworden ist.
Mir tut meine Neuropsychotherapie sehr gut, da meine Therapeutin aber seit längerem krank ist, habe ich jetzt einen Termin in einer sog. Interdisziplinären Neuro-Psychologischen Ambulanz bekommen.
Evtl. soll ich noch eine Reha machen, da meine Wesensveränderung durch ein sog. Frontalhirnsyndrom mir sehr zu schaffen macht. Sowohl vor, als auch nach der OP. Da habe ich viel Unverständnis und Ablehnung erfahren müssen, was meine Genesung nicht unbedingt gefördert hat. Auch ein Umzug 1/2 Jahr nach der OP musste sein.
Gott sei Dank habe ich in meinem Mann und meinen Kindern allergrößte Unterstützung, auch mein Glauben trägt mich irgendwie durch diese dunklen Tage, an denen auch ich manches Mal keinen Sinn mehr sehe in allem.

EU-Rente zu beantragen ist ein Option, aber dafür brauche ich Hilfe, denn ich habe bereits einige Jahre vor der Diagnose schon nicht mehr arbeiten können. Als ich gehört und gelesen habe, wie schwierig das ist, hatte ich eigentlich schon keine Lust mehr auf den ganzen Termin- und Papierkram. Aber wahrscheinlich geht kein Weg daran vorbei.
Wenn alle Stricke reißen, womöglich mithilfe eines Anwaltes.
Wir werden sehen. Ich möchte in jedem Fall nochmal versuchen, stundenweise zu arbeiten, weiß nur noch nicht, was.

Was die Folgeschäden angeht, sind sowohl meine Ärzte, als auch meine Therapeutin zuversichtlich, dass mit einer ganzen Portion Geduld und Hoffnung irgendwann alles besser wird.

Wie Weihnacht schon gesagt hat: Ein Hirntumor ist schließlich kein Pappenstiel!
Und man sieht es uns nicht an, wie z.B. einen Beinbruch. Bei sichtbaren Verletzungen ist das Verständnis von außen wesentlich größer. in den Kopf kann von außen niemand hineinsehen welche Verletzungen die Seele und das Gehirn durch einen Tumor erleiden mussten.
Und eben diese Verletzungen benötigen ganz viel Zeit, Geduld, Geduld, Geduld, ganz viel Verständnis und Liebe.....

Ich hoffe, du hast ein verständnisvolles Umfeld (Partner, Familie, Freunde?)
und wünsche dir von ganzem Herzen, dass alles wieder gut wird! Vor allen Dingen niemals die Hoffnung verlieren, und glaub mir, ich weiß, wovon ich rede!

Ich schließe dich und alle anderen, die ähnlich chaotische Lebensabschnitte durch einen Gehirntumor erleben und ertragen müssen, in meine Gebete mit ein.

Fühl dich umarmt
Cordula

"Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.....Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."

Pflänzchen

Cordula danke! Genauso geht es mir auch.. Nach der OP gings mir richtig gut.. Zumindest psychisch.. Konnte nicht abwarten wieder arbeiten zu gehen.. War voller Tatendrang.. Und Ende letzten Jahres hat es plötzlich angefangen.. Ich werde sehr schnell aggressiv oder heule nur noch rum.. Will ständig Weg.. Komme mit Menschen nicht mehr klar.. Bin mit allem schnell überfordert.. Bekomme schnell panickatacken und kann auf einmal nicht mehr klar denken.. Mein Neurologe hat das alles nicht ernst genommen.. Und es wurde immer schlimmer.. Jemand hat mir geraten die Rente zu beantragen.. Ich war am Boden zerstört weil ich unbedingt arbeiten gehen wollte.. Auch die Ärztin von MDK war der Meinung dass ich nicht mehr vorerst arbeiten kann.. Hab dann im Januar dieses Jahres die Rente beantragt.. Aber es ist immer noch so.. Hab jetzt endlich nächsten Monat ein Termin bei einem Psychologen.. Ich weiß nicht mehr weiter.. Leider ist meine Familie und mein Partner mit der Situation überfordert.. Meine Beziehung ist jetzt kaputt.. Da ich vor der OP nur 25 std in der Woche gearbeitet hab bekomme ich 360€ vom Arbeitsamt.. Bin verzweifelt und weiß nicht wie das weiter gehen soll..

Lara

Hallo,

Mein Mann Glio lV seit 01/2009 Rezidiv 3/2013 und 12/2013 ging bis Feb. 2015 voll arbeiten. Im Februar hatte er einen Blinddarmdurchbruch. Am Montag war er erstmals wieder arbeiten. Ohne Hamburger Modell direkt 8 Stunden. Nach 3 Tagen fühlt er sich als hätte er seit Monaten 12 Stunden gearbeitet.
Er möchte gerne arbeiten aber 8 Stunden geht glaube ich nicht mehr.
Wie geht man es am Besten an.... um eine teilweise Erwerbsunfähigkeit zu bekommen. Erstmal hat er noch Überstunden um bis zu den Sommerferien halbtags zu arbeiten. Dann hat er bis zum 20.7. Urlaub aber danach müsste er ...ja was ...erst mal krank schreiben und Hamburger Modell? Und dann teilweise Erwerbsunfähigkeit beantragen?
Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für uns. Mein Schatz hat natürlich Angst, dass man sagt er wäre voll Erwerbsunfähig...was meint ihr? Ist die Angst berechtigt?
Er würde am liebsten einfach seinen Arbeitsvertrag auf 20 Stunden ändern lassen...ich denke aber es müsste ihm 100% Behinderung Glio lV doch zustehen teilweise Erwerbsunfähig zu sein. Beeinträchtigungen sind Müdigkeit (Schlafbedarf 12 - 15 Stunden pro Tag), Wortfindungsstörungen, Schwindel, und Frozen Shoulder. Die linke Schulter ist ganz unbeweglich.
Dafür hat man ja eingezahlt...
????
Wo und wie fange ich an?

LG

Lara

schorsch

Hallo Lara, erstmal noch ein Hinweis zur Wiedereingliederung nach dem "Hamburger Modell". Das notwendige Formular dazu kann nach m.K. auch noch jetzt (er hat ja erst Mo. angefangen zu arbeiten) von einem der behandelnden Ärzte mit einer Zeitschiene ausgefüllt werden. Die Zeitschiene kann bei Überforderung verändert werden. Der AG muss informiert werden und das Formular unterschreiben. Vorteil für den AG: Während der Wiedereingliederung (max. halbes Jahr bis zum Erreichen der Vollzeit) bezahlt die KK Krankengeld. Urlaub im KKbezug ist schwierig.- Bei Deinem Mann liegt ja aktuell ein Blinddarmdurchbruch vor und gleichzeitig die Auswirkungen der HT Erkrankung. Ich würde nochmal Rücksprache mit dem Arzt halten, worauf zu achten ist bei einer möglichen Beantragung zur Wiedereingliederung, um Fehler und mögliche Rückfragen zu vermeiden. - Zur EM Rente: Teilweise EM Rente wird gewährt, wenn der AN nur noch 3-6 Std tgl. arbeiten kann. Man darf begrenzt hinzuverdienen. Die DRV bietet interessante Modelle an, um AN in Arbeit zu halten. Informiert euch bei der DRV über individuelle Möglichkeiten. Niederlassungen der DRV in der Nähe kann man im Internet erfahren. - Nach den von Dir geschilderten Auswirkungen der HT Erkrankung bei Deinem Mann ist die Frage bzgl. Rente aktuell und sehr nachvollziehbar! - Ich hatte aufgrund der Schwere (Ausfälle etc) meiner Erkrankung auch das Problem. Nachdem mein AG sein Enverständnis zur Umwandlung meiner Vollzeitstelle in eine Teilzeitstelle gegeben hatte, war es in meinem Fall (Gewährung auf tw. EM Rente nur ein bürokratischer Akt. Durch die Umwandlung meiner Vollzeitstelle in Teilzeit habe ich eine deutliche und spürbare Entlastung erfahren und die dadurch bedingte finanzielle Einbuße zweitrangig. Für mich als Betroffener war der schwierigste Teil, mir die realistische Überforderung durch meine Arbeit einzugestehen und nach einer Lösung zu suchen, LG und alles Gute!

Lara

Danke Schorsch.
Ja das eingestehen ist der schwierigste Teil. Als Angehöriger hatte man es schon viel eher gesehen. Der Rückschlag mit Blinddarmdurchbruch und Gespräche mit dem Psychoonkologen haben aber zu dieser Erkenntnis geführt.
Finanziell muss man ein bisschen rechnen... Ich kann dann ja mehr arbeiten, weil er dann ja für die Kinder zu Hause wäre.
Ich glaube bis zum Sommer versuchen wir mit den noch vorhandenen Überstunden (160 ) zu überbrücken.
Sein wichtigstes Ziel ist nächstes Wochenende mit mir weg zu fahren.
Die Kinder sind dann alle 3 mit einer Jugendgruppe weg. Und nur wir als Paar können dann mit unserem Bulli (VW California) mal wieder weg zu fahren. Deshalb möchte er kein Hamburger Modell....weil dann könnten wir nicht in Urlaub fahren. :)
Ich glaube dann fangen wir mal mit einem Beratungsgespräch bei der DRV an. Er hat einen sehr großen Arbeitgeber da dürfte es sicherlich auch möglich sein ihm eine Teilzeitstelle anzubieten.

LG

Lara

schorsch

Hallo Lara, gute Gedanken und Überlegungen. - Bei einem großen AG ist vieles möglich. Man muss nur selbst wissen, was man will und mit dem AG das Gespräch suchen. Viele AG versuchen AN zu halten und spüren auch Verantwortung. Viel Glück bei den anstehenden Fragen und Möglichkeiten. Und natürlich bei dem Ausflug mit dem Bulli (nur als Paar), Entspannung, Freude und innige Momente! Das Leben ist nicht nur Krankheit!. LG Georg

Bean

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