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Thema: Häufige Fragen zum Einsatz von Methadon bei Krebspatienten

Häufige Fragen zum Einsatz von Methadon bei Krebspatienten
mrcutty
20.07.2017 12:01:48
Hallo zusammen,

hier der Text/Link zu den von der Klinikumsleitung Ulm gelöschten Fragen zum Einsatz von Methadon. Die Klinikleitung hat bei der Löschung wohl vergessen, dass das Internet nichts vergisst :-)

Häufige Fragen von Ärzten und Patienten zum Einsatz von Methadon bei Krebspatienten

1. Was ist Methadon?

D,L-Methadon ist ein vollsynthetisch hergestelltes Opioid. L-Methadon ist reiner Agonist am μ-Opioid-Rezeptor. Methadon hat eine stark schmerzstillende Wirksamkeit. D,L-Methadon ist ein chirales Molekül, es liegt daher in der Regel als 1:1-Gemisch (Racemat) von zwei spiegelbildlichen Molekülen (Enantiomeren) vor, dem D-Methadon und L-Methadon. Das linksdrehende L-Methadon (Levomethadon) hat eine starke analgetische Potenz. Das rechtsdrehende D-Methadon ist der stärkste bekannte Hustenblocker und ist auch verantwortlich für die starke Wirkung des Razemates auf Nervenschmerzen. Darüberhinaus kann es den Wirkverlust von Opioiden (Toleranzentwicklung) binnen kürzester Zeit aufheben, weshalb diese Toleranz unter D,L-Methadon nicht auftritt.

2. Wann können gefährliche Nebenwirkungen auftreten, die die Lebensqualität der Patienten einschränken?

Prospektive klinische Studien belegen, dass beim Einsatz von Methadon keine gefährlichen Nebenwirkungen auftreten und die Lebensqualität gerade von Schwerstkranken nicht eingeschränkt wird. Nur bei einer Überdosierung bzw. Falschdosierung können bei Methadon gefährliche Nebenwirkungen auftreten. Bei einem erfahrenen Arzt wird dies aber nicht passieren. Klinische Studien haben belegt, dass Methadon sehr effektiv und auch sehr sicher ist. Außerdem wird die Lebensqualität von Krebspatienten deutlich verbessert.

3. Bei wem wird Methadon eingesetzt?

Methadon ist ein zugelassenes und kassenübliches Arzneimittel in der Drogenersatztherapie und der Schmerztherapie. Die Dosierungen liegen in der Drogenersatztherapie allerdings mindestens um den Faktor zehn höher als in der Schmerztherapie, weswegen die gefürchteten Nebenwirkungen am Herz auch nur in der Substitution auftreten können. Für die Schmerztherapie gibt es bis jetzt in Deutschland kein Fertigarzneimittel. Die einprozentige Methadon-Lösung muss von einer Apotheke als Rezeptur hergestellt werden. Ein sogenannter Off-Label-Einsatz von Methadon außerhalb der zugelassenen Indikationsgebiete ist grundsätzlich ebenfalls möglich. Methadon ist zudem ein preiswertes Medikament.

4. Was ist bei der Einnahme von Methadon zu beachten?

Wenn Methadon verabreicht wird, sollten keine anderen Opioide/Opiate zusätzlich gegeben werden, da diese die Wirkung von Methadon blockieren können, weil sie an die gleichen Opioidrezeptoren binden. Methadon wird über die Mundschleimhaut aufgenommen, deshalb sollte es unverdünnt also pur genommen.

5. Wie wurde die wachstumshemmende Wirkung von Methadon auf Krebszellen entdeckt?

Die Entdeckung war ein Zufallsbefund an unserem Institut für Rechtsmedizin. Eigentlich sollten die molekularen Mechanismen von Drogen genauer untersucht werden. Nach der Behandlung von Leukämiezellen, die viele Opioidrezeptoren auf der Zelloberfläche besitzen, an die das Opioid Methadon andocken kann und deshalb für solche Untersuchungen geeignet sind, starben diese Tumorzellen durch Methadon. Dies wurde durch die Arbeitsgruppe von Frau Dr. Claudia Friesen an unserem Institut für Rechtsmedizin entdeckt. Desweiteren wurde durch die Arbeitsgruppe von Frau Dr. Claudia Friesen entdeckt, dass Methadon die Wirkung von Krebstherapien bei verschiedenen Krebsarten verstärken kann.

6. Kann Methadon auch als Schmerzmittel während der Chemotherapie /Strahlentherapie bei Krebspatienten eingesetzt werden?

Methadon kann als Schmerzmittel bei Krebspatienten eingesetzt werden. Gerade bei schwerstkranken Patienten wird Methadon empfohlen, da es die Lebensqualität deutlich verbessern kann. Dies wurde durch prospektive klinische Studien in der Schmerztherapie belegt.

7. Kann man mit Methadon die Krebserkrankung heilen?

Methadon kann in der Schmerztherapie bei Krebspatienten eingesetzt werden. Dabei hat es sich gezeigt, dass Krebstherapien besser bzw. wieder bei Patienten wirken können und die Krebspatienten deutlich länger und mit besserer Lebensqualität leben können als mit anderen Schmerzmitteln. Um den wissenschaftlichen Beweis zu erbringen, müssen jedoch für jede Krebsart randomisierte prospektive klinische Studien durchgeführt werden. Eine retrospektive klinische Studie zu Hirntumoren und Methadon wird demnächst veröffentlicht.

8. Ist Methadon gefährlich bzw. gibt es gefährliche Nebenwirkungen?

Methadon wurde vor vielen Jahren in der Drogenersatztherapie eingeführt, weil es den Patienten ermöglicht, unter der Medikation am sozialen Leben (Berufsausübung, Teilnahme am Straßenverkehr etc.) teilzuhaben. In der Schmerztherapie wird Methadon in zehnfach bis zwanzigfach niedrigerer Dosierung eingesetzt. Es ist dabei sehr gut verträglich und auch sehr effektiv. D,L-Methadon kann Opioidtoleranzen überwinden. Wenn andere Opioide nicht mehr schmerzlindernd wirken können, kann man mit D,L-Methadon eine schmerzstillende Wirkung erreichen. Dies wurde in prospektiven klinischen Studien nachgewiesen.

9. Gab es Todesfälle oder Atemstillstände in der Schmerztherapie bei Krebspatienten?

Todesfälle oder Atemstillstände können aufgrund der generell niedrigen Dosierung nur bei einem schwerwiegenden Dosierungsfehler auftreten. Die gute Verträglichkeit und die hohe Effektivität in der Schmerztherapie wurden in prospektiven klinischen Studien belegt. Die therapeutische Breite, d. h. der Unterschied zwischen wirksamer und tödlicher Dosis, ist größer als bei anderen Opioiden.

10. Wird Methadon unkontrolliert eingesetzt?

Ein unkontrollierter Einsatz von Methadon ist gesetzlich nicht möglich. Methadon wird über Betäubungsmittelrezept (BTM-Rezept) verschrieben und wird daher auch immer durch die Bundesopiumstelle kontrolliert eingesetzt. Jeder Arzt, der Methadon verschreibt, setzt es kontrolliert ein.

11. Klinische Studien in der Schmerztherapie von Methadon bei Krebspatienten

Die gute Verträglichkeit von Methadon wurde in kontrollierten prospektiven klinischen Studien belegt. Es wird sogar plädiert, Methadon zur Schmerztherapie von Krebspatienten frühzeitig einzusetzen. Krebspatienten, die von anderen starken Opioiden auf Methadon umgestellt werden, benötigen danach weniger adjuvante Analgetika. Zudem scheint Methadon einer japanischen Studie zufolge neuropathische Schmerzen besser zu dämpfen als andere Opioidanalgetika.


Literatur:
Klinische prospektive Studie 2016:

Efficacy and Safety of Methadone as a Second-Line Opioid for Cancer Pain in an Outpatient Clinic: A Prospective Open-Label Study

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27306912

Klinische prospektive Studie 2001:

Switching From Morphine to Methadone to Improve Analgesia and Tolerability in Cancer Patients: A Prospective Study

http://jco.ascopubs.org/content/19/11/2898.full

Klinische prospektive Studie.
Zusammenfassung: Schmerzmedizin September 2016:

www.dgschmerztherapie.de/schmerzmedizin/schmerz/assets/common/downloads/publication.pdf

12. WHO Leitlinien Schmerztherapie

Methadon wird in den Leitlinien der Schmerztherapie für schwerstkranke Patienten als Schmerzmittel aufgeführt. Gerade bei Patienten mit Leberinsuffizienz und Niereninsuffizienz, bei denen andere Opioide oder Opiate nicht oder nur sehr bedingt indiziert sind, kann Methadon eingesetzt werden. Die Pharmakodynamik von Methadon ist unabhängig von der Nierenfunktion. Desweiteren gibt es bei Methadon keine aktiven Metabolite (Abbauprodukte).

Literatur: Leitlinien der Schmerztherapie:

http://www.netzwerk-palliativmedizin-essen.de/media/Leitlinien_Schmerztherapie_Januar-2013.pdf

13. Klinischen Studien zum Einsatz von Methadon anstatt anderer Opioide in der Schmerztherapie

Klinische prospektive Studie 2016: Methadone is superior to fentanyl in treating neuropathic pain in patients with head-and-neck cancer A prospective, open-label, randomised controlled trial

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27306912

Klinische prospektive Studie 2016:

Efficacy and Safety of Methadone as a Second-Line Opioid for Cancer Pain in an Outpatient Clinic: A Prospective Open-Label Study

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27306912

Klinische prospektive Studie 2011:

Switching From Morphine to Methadone to Improve

Analgesia and Tolerability in Cancer Patients:

A Prospective Study

http://jco.ascopubs.org/content/19/11/2898.full


14. Wie viele Patienten werden derzeit mit Methadon oder zusätzlich zu Krebsmedikamenten mit Methadon behandelt?

Mehrere hundert Patienten werden jährlich mit dem Schmerzmittel Methadon in Kombination mit Chemotherapeutika und/oder Strahlung behandelt.

15. Welche Ärzte oder Kliniken beraten und behandeln mich mit Methadon?

Jeder Arzt und auch jede Klinik, die BTM Rezepte z. B für Morphium, Fentanyl etc. ausstellen kann, darf Methadon als Schmerzmittel einsetzen. Dies ist jedoch von der jeweiligen Klinik bzw. dem Arzt abhängig, ob er es verordnen möchte. Es gibt mittlerweile viele Kliniken und Ärzte in Deutschland und Europa, die Methadon als Schmerzmittel bei Tumorpatienten einsetzen.

16. Warum wird Methadon noch nicht flächendeckend in der Krebstherapie eingesetzt?

Methadon kann als Schmerzmittel bei Krebspatienten eingesetzt werden. Es ist aber beim Einsatz als Schmerzmittel nicht immer das erste Mittel der Wahl. Beim Einsatz als Wirkverstärker von Krebstherapien müssen zuerst prospektive randomisierte klinische Studien durchgeführt werden. Es fehlen hierzu diese Studien, die sehr teuer sind. Eine retrospektive klinische Studie zu Methadon und Hirntumoren wird demnächst veröffentlicht.

17. Gibt es solide präklinische Daten, die eine klinische Studie zum Einsatz in der Tumortherapie stützen?

Publikationen in hochrangigen Journals bestätigen, dass es solide Daten gibt. Die Ergebnisse wurden nicht nur von unserem Institut für Rechtsmedizin des Uniklinikums Ulm, sondern auch von anderen Institutionen bestätigt.

Literatur:

Methadone, Commonly Used as Maintenance Medication for Outpatient Treatment of Opioid Dependence, Kills Leukemia Cells and Overcomes Chemoresistance.

Cancer Research 2008, 68, 6059-6064.

Friesen C, Roscher M, Alt A, Miltner E.

http://cancerres.aacrjournals.org/content/68/15/6059.long



Cell death sensitization of leukemia cells by opioid receptor activation.

Oncotarget 2013, 4, 655-690

Friesen C, Roscher M, Hormann I, Fichtner I, Alt A, Hilger RA, Debatin KM, Miltner E.

http://www.impactjournals.com/oncotarget/index.php?journal=oncotarget&page=article&op=view&path%5B%5D=952



Opioid receptor activation triggering downregulation of cAMP improves effectiveness of anti-cancer drugs in treatment of glioblastoma.

Cell Cycle 2014, 13(10), 1560–1570

Friesen C, Hormann I, Roscher M, Fichtner I, Alt A, Hilger R, Debatin KM, Miltner E.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4050161/



Induction of apoptosis in pediatric acute lymphoblastic leukemia (ALL) cells by the therapeutic opioid methadone and effective synergy with Bcl-2 inhibition.

Leuk Res. 2011, 35(12), 1649-57.

Singh A1, Jayanthan A, Farran A, Elwi AN, Kim SW, Farran P, Narendran A.

www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0145212611003250
Informationen zur Methadonrezeptur, Dosierung etc.

Methadon — neben analgetischen auch antineoplastische Eigenschaften?

Hilscher, H. & Lux, E.A.

Schmerzmed. (2016) 32: 37.

http://link.springer.com/article/10.1007/s00940-016-0243-3
Presselinks des Informationsdienst (IDW) zu den wissenschaftlichen Leistungen von Frau Dr. Friesen:

2014
Methadon: Allroundtalent gegen Hirntumoren
https://idw-online.de/de/news605582

2013
Gegenseitige Wirkverstärkung kann Leben retten
https://idw-online.de/de/news537388

2009
Methadon als neuer Ansatz gegen Hirntumoren
https://idw-online.de/de/news336517

2008
Methadon tötet Leukämiezellen - Ulmer Wissenschaftler finden neuen Ansatz in der Krebstherapie
https://idw-online.de/de/news273048

2007
Wenn Krebszellen nicht auf Medikamente reagieren - Ulmer Wissenschaftlerin erhält Dietrich-Schmähl-Preis
https://idw-online.de/de/news214146

2007
Basis für neue Krebsmedikamente erforscht - Dr. Claudia Friesen mit Georg-von-Hevesy-Preis ausgezeichnet
https://idw-online.de/de/news206973

Links zu Fernsehbeiträgen

Tagesschau: 17.08.2016

https://www.tagesschau.de/inland/krebstherapie-methadon-101.html

Bayerischer Rundfunk: 19.08.2016

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/nachrichten/methadon-krebsmittel-klinikum-ulm-100.html


18. Wo bekomme ich weitere Informationen für den Einsatz von Methadon?

Institut für Rechtsmedizin
Universitätsklinikum Ulm
Prittwitzstraße 6
89075 Ulm


Senden Sie bitte Ihre Anfragen ausschließlich per E-Mail an Dr. Claudia Friesen unter der Adresse cf-methadon-krebs[at]uni-ulm.de.


Ulm, 16.06.2017


Prof. Dr. med. Erich Miltner, Ärztlicher Direktor des Instituts für Rechtsmedizin Ulm

Dr. rer. nat. Dipl.-Chem. Claudia Friesen, Leiterin des Forschungslabors des Instituts für Rechtsmedizin Ulm


-------------



Quelle:
https://web.archive.org/web/20170627213654/http://www.uniklinik-ulm.de/methadon.html

Bitte beachten dass die Formatierung im Eimer ist und man etwas nach unten scrollen muss: Hoffe es hilft jemanden.

Beste Grüße

Tobias
mrcutty
redwood
24.07.2017 09:03:33
Aktueller Beitrag zum Thema:

https://www.facebook.com/heilcamp/videos/755896734589451/
redwood
Aziraphale
24.07.2017 09:52:40
@BlueGene

Bei dem Beitrag habe ich bei der Überschrift schon abgeschaltet. Man muss sich auch nur mal die Kommentare darunter durchlesen. Es ist erschreckend, wie hier durch - meiner Meinung nach - gezielte Fehlinformation der Hass und das Mißtrauen auf und gegen die Pharmaindustrie geschürt wird.

Methadon heilt keinen Krebs.
Aziraphale
Prof. Mursch
24.07.2017 16:42:49
Ich möchte jetzt auch mal etwas aus der Deckung kommen.
Nähe zur Pharmaindustrie kann man mir als aktivem Mitglied der AG Gesundheitswesen der Antikorruptionsvereinigung Transparency International sicherlich nicht vorwerfen.

Die Situation mit dem Methadon ist in eine falsche Richtung eskaliert. Die Arbeiten von Frau Friesen sind wohl sauber dokumentiert. Herr Hielscher ist sicherlich mit Methadon sehr erfahren.
Aber: es gibt im Laborversuch (und anderes liegt nicht vor) nicht wenige andere Substanzen, die unter gewissen Versuchsbedingungen Krebszellen töten.
Nur haben diese keinen Namen, der auf eine mystische Art Menschen in Todesangst fasziniert.

Medien, und gerade die seichteren TV-Sendungen, sind da gewissenlos: Angst und Hoffnung verkauft sich super. Verlassen Sie sich drauf: genau die gleichen Leute werden bei den ersten Methadon-Toten auf gewisssenlose Ärzte und den Hype schimpfen.

Ich sage nicht, dass es nicht wirkt und ich rede es Menschen, die genau wissen, was sie tun, auch nicht aus.

Aber Zweifel sind berechtigt. Außerdem muss allen klar sein, dass dass die Medien nicht für Menschen kämpfen, sondern um Zuschauerzahlen oder Leser.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Hyde
24.07.2017 20:05:40
Sorry, ich hab eben erst die Diskussion entdeckt:

Bei der Diskussion über den Einsatz von Methadon ergibt sich für mich folgendes Bild (ich kann mich aber auch irren):

1. Die Überzahl der Ärzte rät von Methadon ab. Die Argumente klingen alle ähnlich: „Nicht erprobt, noch keine verlässlichen Studien, Nebenwirkungen wie kleine Übelkeit und schlechter Stuhlgang, und ansonsten sollte man keine falschen Hoffnungen wecken. Frühestens 2022 kann man mit Ergebnissen rechnen, eher später (das bekannte "lange Bank schieben" bis sich das Thema von allein erledigt hat.)

2. Wenn überhaupt Methadon zum Einsatz kommen soll, dann nur als begleitende Maßnahme zur üblichen Chemo-Therapie. Niemand sagt, dass zum Beispiel Avastin wirkungslos ist (Prof. W. hat das ja beiläufig in der bekannten Stern-Sendung sehr stotternd und eher kleinlaut zugegeben).

Nun kann ein unbedarfter und gläubiger Mensch und Patient annehmen, dass die Mischung Methadon mit Chemo (jede Chemo hat ja bekanntlich schwere, und sogar irreparable Nebenwirkungen, allen voran der antiquiert Stupp-Gold-Standard, oder Vincistrin, den kaum ein Patient durchhält oder übersteht), dazu führen wird, dass das Ergebnis schon heute feststeht. Das Ergebnis könnte lauten: Methadon ist vollkommen wirkungslos und die schweren bis allerschwersten Nebenwirkungen von Methadon (etwas Kopfschmerzen und etwas harter Stuhlgang) sind so entsetzlich-schrecklich-fürchterlich, dass dagegen die (fast hätte ich"schweineteure"" geschrieben) Chemo mit kurz-, mittel- und langfristigen irreparablen Schäden das kleinere Übel sind, und das Teufelszeug Methadon dahin wandert, wohin es gehört, und die Ärztin, die diese Entdeckung gemacht hat, gleich mit auf den Scheiterhaufen der ewigen Verdammnis.

3. Nun muss ich mich entscheiden, wem oder was ich glauben soll. Gottseidank rührt sich mein Tumor momentan nicht, Auch ich wurde in der Vergangenheit mit Chemo malträtiert, und ich hab tagelang nur gekotzt, und meine Blutwerte haben sich nach zwei Jahren immer noch nicht erholt, und inzwischen habe ich Schatten auf der Lunge. Aber wenn ich eines Tages vor die Wahl gestellt werde, noch einige Wochen mit der Hoffnung auf die Wirksamkeit von Methadon zu leben, oder noch ein paar Jahre darauf zu vertrauen, dass irgendwann am Sanktnimmerleinstag (immer vorausgesetzt ich würde den Tag als austherapierter Patient erleben), dass ein wirksames Mittel gegen jede Form von Krebs gefunden wird, dann werde ich mich immer für die Hoffnung entscheiden und in diesem Fall nach dem Strohhalm Methadon greifen.

Im Übrigen sollten sich die Ärzte und die Verantwortlichen in einschlägigen Publikationen schämen, die solche Sprüche loslassen, wie zum Beispiel" man darf den Patienten keine falschen Hoffnungen machen" und besonders Professor W. sollte sich in Grund und Boden schämen, dem man das Dilemma zwischen Pharmainteressen und großzügigen Honoraren einerseits, und dem Wohl der Patienten andrerseits ansehen konnte.

Bis zu dieser Sendung habe ich immer angenommen, dass die Koryphäen zum Wohl der Patienten handeln. Heute ist mein Vertrauen nachhaltig erschüttert, und ich hoffe, dass sich Frau Doktor F. von der Pharmalobby nicht unterbuttern lässt.
Für einen Krebspatienten ist der Strohhalm „Hoffnung“ immer noch besser, als die Unkerei der „das-ist-noch-nicht-erprobt“ Miesmacher.

Das musste ich einfach mal loswerden, auch wenn man meinen Text vermutlich löschen wird
Hyde
tomas
24.07.2017 21:30:44
Hallo, also ich kenne Herrn Prof. W. aus verschiedenen Konsultationen. Ich muss sagen, ich empfinde es als sehr beschämend hier, dass du ihn so verunglimpfst. Dieser Mann hat ein sehr hohes Einfühlungsvermögen und eine solche Art und Weise wie du über ihn schreibst nicht verdient! LG Thomas
tomas
Hyde
24.07.2017 22:19:40
@tomas

ich verunglimpfe Professor W. nicht, aber in dem Stern-Beitrag habe ich einen in die Enge getriebenen Mann gesehen, dem man das Unwohlsein und das Spannungsfeld zwischen den Interessen angesehen hat.

Die Pharmakonzerne geben Milliarden nur für Werbung (nicht für Produktentwicklung) aus. Professor W. und viele andere Ärzte und Kliniken werden von den Pharmakonzernen bezahlt, und die Medien (z.B. sogenannte Fachzeitschriften, die frei lesbar sind) beeinflussen wesentlich die öffentliche Meinung, und ich denke, dass die Honorare nicht ein paar symbolische Mark betragen.

"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" dürfte auch hier gelten. Wen wundert es da noch, dass die fast einhellige Meinung der "Expertenschaft" im besten Fall Zurückhaltung, im für die Patienten schlechtesten Fall Ablehnung ist.

Um eine Studie zur Wirksamkeit von Methadon werden angeblich „lausige“ 1,5 Millionen Euro benötigt. Ein sprichwörtlicher Fliegenschiss. Und fast jeder Mediziner (dem Wohl des Patienten verpflichtet) sollte doch auf so eine Entdeckung wie die von Frau Dr. F. anspringen, und mithelfen, dass das weiterentwickelt wird. In wenigen Jahren könnten Hunderttausende gerettet werden, und wenn es ein Irrweg war, dann waren die investierten Beträge nur Peanuts im Vergleich zu den Werbeausgaben der Pharmakonzerne (die nicht dem Wohl der Patienten dienen).

Aber es wird gemauert wo es nur geht, und inzwischen versterben Patienten.

Übrigens: Jeder Versicherungs- oder Autoverkäufer ist sensibel und hat ein hohes Einfühlungsvermögen.
Hyde
tomas
24.07.2017 22:42:24
Es gibt wirklich verblendete Menschen! Ich gebe dir einen Tip: Wenn Ärzte und Pharma si übel sind dann unterziehe dich bitte nicht ihrer Behandlung denn dann lebst du bestimmt länger....
tomas
Hyde
24.07.2017 22:50:19
@tomas

nicht aufregen, alles wird gut
Hyde
tomas
24.07.2017 22:51:55
Ich rege mich nicht auf
tomas
tomas
24.07.2017 22:54:10
Ich mag nur diese Art nicht oder kennst du den Mann? Und hast du die von dir so geschiltene Örzteschaft und Pharmaindustrie in Anspruch genommen?
tomas
tomas
24.07.2017 22:56:50
Ich gebe dir mal einen Gedanken zum Nachdenken! Die Pharmaindustrie wäre froh wenn die Patienten mit Hilfe eines Mittels wie Methadon länger leben würden denn dann hätten sie eine längere Zeit der Gabe ihrer Chemie also mehr Profit! Schon einmal darüber nachgedacht....
tomas
Hyde
24.07.2017 23:25:00
@tomas

Danke für den Gedanken zum Nachdenken. Ich werde mir die Inspiration zum Herzen nehmen, und ich verspreche, in Zukunft ganz arg lieb zu sein.

Aber aufgepasst und mitgerechnet (für Rechenfehler übernehme ich keine Garantie).

Methadon kostet ein paar Cent. Eine übliche Tumor-Therapie so roundabout 25.000 Euro im Monat (hab ich jedenfalls gelesen). Davon wird die Hälfte für Werbung ausgegeben (12.500) x geschätzten 1000 Behandlungen macht 12 Mio 250.000 Euro im Monat X 12 Monate = 150 Millionen, und dann fehlt es an lausigen 1,5 Millionen zur Feststellung ob Methadon das Leben Hundertausender retten kann, oder die letztendlich elendig, vollgepumpt mit Medikamenten krepieren, wozu ich vermutlich auch gehören werde.

Aber jeder darf in einem freien Land seine Meinung äußern... Wir leben ja nicht im Land des Sultans vom Bosporus
Hyde
Elma
25.07.2017 06:40:38
Hyde, du solltest bedenken, dass Methadon nur zur Verstärkung der Chemo eingesetzt wird - ganz allein wirkt es nicht. Die Kosten bleiben also.
Elma
Aziraphale
25.07.2017 07:10:12
@Hyde

Nochmal. Methadon heilt keinen Krebs. Es kann die Wirksamkeit der Chemotherapie verstärken.

Die Tumortherapie meines Mannes hat ca. 5000 € im Monat gekostet. Das kommt aber auf das Medikament an.
Aziraphale
tomas
25.07.2017 07:10:12
Du musst nicht arg lieb sein. Du hast aber die richtige Rechnung aufgemacht. Das Ergebnis bestätigt ja was ich dir mitgab, leben Ptienten länger mit Methadon verdient die böse Pharmaindustrie mehr Geld pro Patient ergo wäre die böse Pharmaindustrie froh wenn es den gewünschten und bon allen denke ich erhofften Effekt wirklich hätte. Ich möchte gerne das ernsthaft nachgedacht wird. Und wenn du einmal schaust habe ich meine geliebte Tochter an diese furchtbare Krankheit verloren also bitte ich dich sachlich und ohne Polemik hier zu schreiben und dich auszutauschen. Ich wünsche mir für jeden Menschen die bestmögliche Therapie dieser Geisel. Jeder Mensch der sein Leben verliert durch diese Krankheit ist ein furchtbarer Verlust!.
tomas
Hyde
25.07.2017 09:53:48
@tomas

vielen Dank für die Mitgabe und ich bin dir wirklich dankbar, dass ich von dir lernen durfte - ich schreib das, weil auch ich einfühlsam bin. Aber Spaß beiseite. Ich denke, dass jeder seine Meinung frei äußern sollte, aber bei manchen Meinungen geht mir wirklich das sprichwörtliche Klappmesser in der Tasche auf. Besonders dann, wenn knallharte, wirtschaftliche Interessen dahinter stehen, die wohl niemand bestreiten wird (oder doch?????).

Ich frage mich immer noch, warum nicht hunderte, oder sogar tausende Ärzte, Onkologen oder Neurologen, die Entdeckung von Frau Dr. F. aufgreifen. Die Entdeckung ist ja schon ein paar Jahre alt, aber immer noch fehlt es am Geld, um unter Hochdruck weiterzuforschen. Statt dessen wird geunkt und gemauert "ist nicht erprobt, es fehlen verlässliche Daten." Wie auch, es fehlen ja lausige 1,5 Mio. Peanuts um Menschenleben zu retten. Vielleicht liegen ja ab 2024 Daten vor, aber es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um zu wissen, dass die dann wieder zerrissen, in Frage gestellt, oder schlichtweg geleugnet werden. Dann gehen wieder 10 - 20 Jahre ins Land, und in der Zwischenzeit werden die Kranken mit dem antiquirten Stupp-Protokoll, mit wirkungslosem Avastin, oder dem Spindelgift Vincistrin malträdiert, und wenn das zufällig ein Patient überleben und sogar länger leben sollte, als die Statistik, dann wird gejubelt, und es fließen weitere Millionen.

Vielleicht ist noch niemand darauf gekommen, aber es gibt viele Abhängige, die mit Methadon behandelt werden. Spontan fällt mir die Frage ein: Wie hoch ist bei dieser Gruppe der Anteil von Krebskranken.

Und meine Erfahrung ist nun mal, "nur ein mitdenkender Patient ist ein guter Patient" oder andersrum "ein gläubiger Patient ist häufig ein toter Patient". Ich weiß nicht, ob es dazu Statistiken gibt, darum der Hinweis: Das war nur meine private Meinung
Hyde
Aziraphale
25.07.2017 10:20:35
@Hyde

Was willst Du uns damit eigentlich sagen? Ich höre nur "bla,bla,bla", nichts, was hier irgendwem hilft. Immer nur das gleiche Gelaber, die gleichen Vorwürfe.

Wenn mein Mann als Patient und ich als seine Frau so mitdenken würden, wäre er zumindest eins: schnell unter der Erde...

Wie würdest Du Dich denn zukünftig behandeln lassen? Ausschließlich mit Methadon? Weil Chemo ist ja pures Gift.
Aziraphale
Liz
25.07.2017 10:53:18
Hallo
wie beschäftigen uns auch schon mit dem Thema.
Sind etwas hinunhergerissen.
Wir hatte eigentlich vor uns in der Kopfklinik von Heidelberg behandeln zu lassen, aber seid Prof. W. bei SternTV aufgetreten ist, haben wir das Vertrauen verloren.
Es geht nicht darum, ob Methdadon mit Chemo besser wirkt oder nicht. Es ist die Art und weise wie Prof. W. an die Sache rangegangen ist.
Ich hätte mir von ihm mehr gewünscht, dass er sagt: Bisher ist uns die Wirkung nicht bekannt, aber ich würde gerne ermöglich das zu erforschen!
Aber stattdessen gibt er ein ablehnendes Statement ab ohne wissenschaftliche Grundlage und das ganz von der Pharmaindustrie bezahlt.
Damit hat er sich selbst keinen Gefallen getan!
Ich bezahle hohe Krankenkassenbeiträge und STeuern. Ich erwarte, dass sich bei dem Thema der Gesundheitsminister einschaltet und Gelder locker macht um schnell um effektiv medizinische STudien durchzuführen.
Die Aussage, für sowas steht nicht genug Geld zu verfügung akzeptiere ich nicht.
Mein Mann ist 36 Jahre alt und wir haben 2 kleine Kinder. Ich finde es unverantwortlich, wenn man nicht jede Möglichkeit in betracht zieht und erforscht!
Tausende Menschen mit ihren Familien sind betroffen.
Das kann man nicht ignorieren!
Auch wenn am Ende rauskommt, dass es nicht wirkt. Können wir uns zurücklehen und sagen wir haben alles getan!
Liz
Josh
25.07.2017 11:04:31
"Medien, und gerade die seichteren TV-Sendungen, sind da gewissenlos: Angst und Hoffnung verkauft sich super. Verlassen Sie sich drauf: genau die gleichen Leute werden bei den ersten Methadon-Toten auf gewisssenlose Ärzte und den Hype schimpfen."

Prof. Dr. Mursch, da sprechen Sie mir aus der Seele. Seit diesen unsäglichen RTL-Reportagen melden sich in der Methadon-Facebookgruppe täglich Menschen an, die mantraartig ihr Methadon herunterbeten, ohne sich vorher auch nur ansatzweise informiert zu haben.

Viele lassen sich Methadon von einem Arzt verschreiben, welcher keine Erfahrung mit diesem Betäubungsmittel hat und werden anschließen alleine gelassen. Den Einschleichplan besorgen sie sich aus dem Internet. Häufig werden die Onkologen nicht über die Einnahme von Methadon aufgeklärt.

Mittlerweile nehmen sich auch schon die ersten Verschwörungstheoretiker des Themas Methadon an. Ich sehe diese Entwicklung mit großer Besorgnis und habe die Befürchtung, dass irgendwann mal ein Unglück im Umgang mit Methadon passiert.

Meine Freundin nimmt seit einem Jahr Methadon. Aber wir haben uns vorher ausgiebig informiert und unsere Onkologin begleitet die Einnahme. Ein erfahrener Arzt ist meiner Meinung nach unumgänglich, um das Experiment Methadon zu wagen.

Aber unabhängig davon, ob Methadon wirklich hilft - es verleiht Hoffnung. Und Hoffnung ist sehr, sehr wichtig für die Lebensqualität.

Viele Grüße
Josh
Josh
albus
25.07.2017 12:11:11
@Liz Du schreibst: "...Auch wenn am Ende rauskommt, dass es (das Methadon oder die Therapie) nicht wirkt. Können wir uns zurücklehnen und sagen, wir haben alles getan!..."

Dies scheint mir ein Trugschluss zu sein, denn nur weil Ihr die Therapie mit Methadon ergänzt, habt Ihr noch nicht alles getan. Methadon ist nur eine von vielen Substanzen, die eine Optimierung der Therapie bewirken könnten.

Ich würde alles tun, um eine postoperative intraläsionale Radioimmuntherapie mit Rhenium-markierten Tenascin-Antikörpern zu bekommen. Da gibt es schon Studien mit sehr ansprechenden Ergebnissen aus Münchner Großhadern gibt.

Fakt ist, dass die derzeitige Standardtherapie nicht viel besser ist, als die Standardtherapie vor 20 Jahren, zumindest beim Glioblastom, auch neue Medikamente wie Temodal oder neue Ansätze können nicht darüber hinwegtäuschen. Die Standardtherapie bringt generell nur bei wenigen Patienten eine Verbesserung von Lebensqualität und Prognose.

Es braucht neue Ansätze und neue innovative wissenschaftliche Studien. Diese zu beschleunigen ist wichtig, aber Ergebnisse werden erst in Jahren verfügbar sein. Die Frage ist, was habe ich als Patient dann zu verlieren, wenn ich eine Medikament "off label", also außerhalb der Zulassung, nutze, vorausgesetzt es gibt eine Rationale, dass dieses Medikament positiv wirken könnte und das Nebenwirkungsspektrum überschaubar ist. Wir reden hier von einem Medikament und nicht von einer Hokus-Pokus-Substanz...
albus
Tammy
25.07.2017 20:50:17
@josh und @ Prof. Dr. Mursch:
Meiner Meinung liegt die falsche Richtung nicht nur an den Medien, sondern auch an der Reaktion der Ärzte. Meine Eltern musten nach Iserlohn fahren um Methadon zubekommen. Dort hat das Gespräch fünf Minuten gedauert ( da der Zulauf so groß ist). Danach haben meine Eltern die behandelnde Onkologin informiert, diese gab nur zur Antwort, dass sie nichts davon wissen will. Soviel zur Aufklärung der Patienten. Wir haben unsere Informationen auch aus dem Internet und von anderen Betroffenen. Ein richtiges Gespräch welche Folgen die Einnahme von Methadon hat, hatten wir bis jetzt auch nicht und haben mit der Einnahme trotzdem begonnen.
Genauso ein Unding finde ich, dass die Uni Ulm ihre Aussagen zu Methadon einfach gelöscht hat und sie nicht in der Lage sind eine von mir aus angepasste Version zu dem Thema Methadon zuveröffentlichen.
Wie ich es im Forum sehe, sind Sie Herr Prof. Mursch der einige Arzt, der sich hier im Forum äußert ( vielen Dank das sie sich zu dem Thema äußern) Wo sind denn all die anderen Ärzte. Warum wird das Thema von den Ärzten totgeschwiegen. Wir fühlen uns auf jeden Fall ziemlich alleine gelassen!!!
Tammy
Ironfighters
26.07.2017 12:26:26
Ich beobachte die Methadon Entwicklung mittlerweile mit großer Skepsis und finde es war ein großer Fehler, medial diese große Nummer zu fahren.

Es wurden durch Spekulationen derart starke Emotionen geweckt, die beim sensiblen Thema Krebstherapie nichts zu suchen haben. Das lässt sich ja auch an dieser Diskussion hier ablesen.

Ich wurde mittlerweile privat gefühlte 20x auf Methadon angesprochen.
"Das müsst ihr probieren- dann ist alles in Ordnung". Lieschen Müller von Nebenan denkt Krebs ist geheilt.

Psychologisch betrachtet haben nun viele Patienten und Angehörige ein Ventil entdeckt, über welches sie ihre unverdaute Wut über die schreckliche Krebserkrankung entladen können ("Pharmalobby", korrupte Ärzteschaft, "Forscherin kalt gestellt"). Zumal die Menschen "David gegen Goliath" Geschichten lieben und dann schnell gern den Verstand ausstellen.
Dauerhaft zielführend ist das nicht, wenn man bedenkt wie wichtig ein vertrauensvolles Arzt- Patient Verhältnis ist.

Die Patienten die trotz Methadon ein Rezidiv erleiden, sitzen nicht bei Stern TV auf der Couch. Die schreiben hier weiter verzweifelt im Forum und suchen nach Hilfe.

Und die Angehörigen von verstorbenen Patienten? Die zergrübeln sich jetzt ("hätten wir nicht auch..", "haben wir zu spät..?").

Darüber sollte man auch nachdenken, bevor man ein (ggf. potentielles) Medikament ungeprüft zum "Wundermittel" erhebt und renommierte Ärzte verunglimpft.
Ironfighters
Aziraphale
27.07.2017 15:05:34
@Ironfighters

Daumen hoch. Genauso ist es...
Aziraphale
Likiniki
27.07.2017 18:35:30
@ Ironfighters

Perfekt gesagt, Danke!
Likiniki
Pueppi
01.08.2017 19:44:19
Mein Mann hat mittlerweile 3 Tumoren und es gibt keine Chance mehr laut Klinik. um ihm es zu erleichtern, klemme ich mich nun an das Methadon und hoffe, dass es lindert.
Pueppi
tomas
02.08.2017 01:24:51
@pueppi
Was willst du entschuldige bitte mit methadon! In diesem Stadium gubt es Palitavkräfte die euch da helfen können!
tomas
Pueppi
02.08.2017 07:32:34
Man Versuch doch alles Tomas um das Leid zu lindern und wenn es hilft auch nur etwas nimmt man den Strohhalm.Mehr kaputt machen am Hirn kann man nicht,ich bin für alles offen aber man tut ja nichts mehr,dieOPist im September 1Jahr her mit Bestrahlung undChemo es kann doch nicht zu Ende sein
Pueppi
Pueppi
04.08.2017 20:35:28
Hallo an alle ist doch normal das man irgendetwas sucht wenn es auch nicht heilbar ist hofft man auf ein Wunder nach 30 ig Jahren. Ehe will. Man. Es. Nicht hinnehmen alles ist. erlaubt,denn. Die Hoffnung stirbt. Zuletzt,er würde. Auch alles in. Erwägungen ziehen um. Mir zu helfen habe es auch erlebt. Nach meiner Hirnblutung .


Liebe Grüße an alle
Pueppi
Pueppi
08.09.2017 11:31:47
So nun haben wir den zweiten Zyklus mit Methadonprogramm und es geht ihm schlechter er hat glaube ich keinen Willen mehr wir warten nun auf die Erlösung laut Arzt kann es nicht mehr so lange gehen unsere Töchter waren gestern da um sich zu verabschieden bin nur froh das ich so tolle Kinder habe.der Körper ist schon ein Wunder aber er ist ohne einem gesunden Hirn nichts wert.er hat keine Schmerzen Gott sei gelobt ich hoffe er nimmt ihn bald zu sich
Pueppi
tomtom0674
08.09.2017 14:21:43
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema gibt es hier:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/77415/Methadon-in-der-Krebstherapie-Nicht-ohne-Absprache-mit-dem-Onkologen

und hier:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/193005/Methadon-in-der-Onkologie-Strohhalmfunktion-ohne-Evidenz
tomtom0674
Pueppi
08.09.2017 17:17:27
Danke dir habe dort gelesen er ist in ontologischer Behandlung haben Methadonprogramm sehr niedrig angesetzt und der Hausarzt kommt auch jeden Tag und messt die Vitalwerte Blutbild ist sehr gut aber er ist nun nicht mehr ansprechbar. Und nun ist die Chemotherapie auch rum morgen gibt es nichts mehr mal sehen ob er sich erholt
Pueppi
tomtom0674
08.09.2017 17:35:49
Wie ich Deinen Posts entnehmen kann seid ihr leider jetzt in einer palliativen Situation.

Methadon hat in der Palliativmedizin durchaus seinen Stellenwert als Schmerzmittel.

Als Chemotherapieverstärker ist sein Stellenwert im Moment noch unklar und wie ich bei einem anderen Posting weiter oben auch schon gelesen habe kann ich selbst auch nur davor warnen zu viel Hoffnungen hinsichtlich einer antitumoralen Wirkung zu haben, da wir darüber einfach noch zu wenig wissen.

Wenn die Chemotherapie abgebrochen wird dann sollte man auf andere Dinge fokussieren, insbesondere Schmerzfreiheit und keine Atemnot.
tomtom0674
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