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Thema: Hat es denn Sinn?

Hat es denn Sinn?
Wildfly
02.09.2001 23:40:42
Is das noch ein Leben?
Sie liegt nur da, kann sich nicht rühren,kann ihren Willen nicht äußern, kann sich nicht aufregen, kann nicht weinen, kann sich nicht mehr erfreuen, an irgendetwas. Sie kann nicht Abschied nehmen!
Warum kann sie nicht endlich erlöst werden? oder Warum bessert sich ihr Zustand nicht?
Das ist alles so gemein und nicht ertragbar!
Ich halte es nicht mehr aus! Sie liegt da und leidet ....
Warum? Wie geht man damit um?

Würde mich über Ablenkungen freuen!
wildfly
(wildfly@4students.de)
Wildfly
Fred[a]
03.09.2001 09:32:10
Hallo Wildfly
bin gestern Nacht zurückgekommen und habe heute früh deinen Hilferuf lesen müssen. Es tut uns alle im Herzen weh, was mit Wondi passiert - obwohl sie sicher auch glücklich sein kann, so eine Freundin zu haben wie dich! Ich schreibe dir ein paar Verse auf, die ein Freund von mir verfasst hat. Vielleicht helfen sie dir und können dich trösten:

Es gibt immer einen Pfad, der dich weg vom Abgrund führt. Es gibt immer eine Gnad, die die Seelennot berührt.
Es gibt immer eine Macht, die den Wolkenberg zerreißt, die trotz sternenloser Nacht
einen hellen Tag verheißt.
Es gibt immer eine Hand, die die deine fest umschließt, wenn du gehst durch ödes Land
und dein Herz voll Wehmut ist.
Es gibt immer eine Kraft, die dich aus der Tiefe führt und auf deiner Pilgerschaft dir zum Wegbereiter wird.
Es gibt immer auch ein Tor, das dir ganz weit offen steht, wenn die Seel ihr Licht verlor und ein Sturmwind dich umweht.
Es gibt einen Gott und Herrn, der dein Freund und Bruder ist. Nicht ein Stündlein bleibt er fern, bis du wieder fröhlich bist!

Wir helfen dir alle beten!!!!!!!
Fred[a]
Willi[a]
03.09.2001 10:26:26
Hallo wildfly,
ich verstehe Deine Hilflosigkeit aber Deine Freundin kann und wird auch Abschied nehmen.
Sie spürt Deine Nähe, sie spürt die Nähe aller, die ihr nahestehen und sie lieben.
Wir sind es, die wir Abschied nehmen "können müssen", die bereit sein müssen, das, was wir
lieben, loszulassen.
Es ist der Glaube an Gott, der Glaube an die Unvergänglichkeit, der uns hilft

Seid stark und gebt ihr Nähe
Willi
Willi[a]
Martina[a]
03.09.2001 19:55:11
Verlier nicht die Hoffnung und sei es die, auf einen schmerzfreien Abschied.... unser aller Gedanken sind bei Euch und glaub daran, sie spürt, das Du für sie da bist.....
Ich wünschte mir so eine liebe Begleitung....
Hochachtung und alle Kraft, weiter so viel zu geben,
Martina
Martina[a]
Kati[a]
05.09.2001 08:33:15
Hallo Wildfly!

Wie geht es Dir? Als ich Deinen Hilferuf las war ich sehr traurig und voller Mitgefühl für Dich und Wondi. Ich denke jeder von uns hat Angst früher oder später in genau solch einer Situation zu sein. Leider ist diese Angst in unseren Fällen auch nicht unbegründet.
Für Dich wünsche ich mir, dass Du in aller Ruhe Abschied nehmen kannst.
Ich weiß, dass sie Dir sehr wichtig ist und ich bewundere Dich für Deine Stärke!

Ein guter Freund schrieb mir mal einen Spruch, über den meine Mutter sehr
entsetzt war.

"Als Du geboren wurdest lächelten alle und Du weintest.
Lebe so, daß wenn Du diese Welt verläßt alle weinen und nur Du lächelst!"

Ich war dankbar dafür und ich würde ihm diesen Spruch nie übel nehmen, da es dafür gar keinen Grund gibt. Im Gegenteil, ich weiss, dass er mich sehr mag und mir in diesem Augenblick eigentlich nur zeigen wollte, dass er an mich denkt und für mich da ist.
Diese zwei Zeilen sind jetzt eine Art "Lebensmotto" für mich geworden.

Mir scheint Wondi, ist auch ein Mensch die sich in den Herzen ihrer Lieben einen festen Platz gesucht hat. ...........und diesen Platz kann auch der Tod nicht nehmen!

Ich wünsche Dir noch viel Kraft!
Mit meinen Gedanken bin ich fest bei Euch und wünschte ich könnte Dir irgendwie helfen!


Liebe Grüße, Kati!


Wenn man einen wichtigen Menschen verliert

Ein weißer Strahl am Horizont, er wartet schon auf dich.
Er leuchtet hell und scheint sehr warm, er blickt der Sonne entgegen.
Sein Licht erreicht dein Auge schnell, du kannst dich nicht mehr wehren,
er zieht dich langsam magisch an, denn er wartet schon auf dich.

Du zögerst als du ihn erblickst, hast Angst vorm Ungewissen,
drehst dich um und lächelst uns zu, und er wartet noch immer auf dich.
Deine Augen bleiben trocken und zart, die der Familie gefüllt mit Tränen,
der Abschied wird für immer sein, denn er wartet auf dich.

Langsam gehst du davon, kein Ton ist zu hören,
die Familie sieht hinterher, sie können nichts tun.
Du blickst dich um ein letztes Mal,
und siehst in die traurigen Augen.

Schon bist du davon, schwebst ins Ungewisse,
die Herzen der anderen sind gebrochen.
Du weißt, dass es Zeit war,
denn er wartete auf dich.

Der weiße Strahl am Horizont, wir können ihn nicht länger sehen,
er hat dir gezeigt den himmlischen Weg, du wirst auf uns warten und gehen:
ins heilige Land der Träume.
Kati[a]
Marion[a]
07.09.2001 09:46:07
Liebe wildfly, in denletzten 2 Jahren, während der Erkrankung meines vaters sind 2 Menschen aus unserer nächsten Umgebung (SChwiegermutter und Tante )an Krebs gestorben.Dem Leiden zuschauen zu müssen ohne scheinbar direkt helfen zu können,
ließ in mir ähnliche Fragen und Gefühle hochkommen. Beim Tod meiner Schwiegermutter habe ich die Erfahrung gemacht, daß mit Schmerzbehandlung(Morphinpumpe) das Leiden "erträglicher wurde.Unser Hausarzt,zu dem wir und sie eine vertrauensvolle Beziehung hatten und haben,ermöglichte ihr ein würdevolles, bewußtes Abschiednehmen.
In dieser ganzen Zeit, den vergangenen 2 Jahren, Half mir immer wieder eine Erzählung. Ich weiß nicht, ob du sie kennst oder jemand von den anderen die das lesen:
Ich hatte einen Traum. Ich ging mit Gott am Meer entlang.Als ich zurückschaute sah ich hinter mir mein Leben.Mal waren 2 Paar Fußspuren zu sehen an einigen Stellen nur ein Paar.Da sprach ich zu Gott:"Herr, ich dachte, daß du mich mein Leben lang begleitet hast.Aber nun sehe ich, daß gerade in den Zeiten meines Lebens,wo ich dich am meisten gebraucht hätte nur ein paar Füße zu sehen sind. Warum hast du mich gerade da verlassen.?" Da antwortete er mir:"Mein Kind.Da wo nur ein Paar Füße zu sehen sind, habe ich dich getragen!"
Liebe Wildfly,Deine Freundin , ihre Familie und Du werdet getragen.Ich wünsche euch für die nächsten Stunden, Tage unddie Zeit die noch kommen wird die Kraft, die Ihr braucht.
Marion
Marion[a]
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