Die Firma Abbvie rekrutiert derzeit über die Klinik Heidelberg GBM-Patienten mit EGFR (50% der GBM-Patienten haben dies) für den Test von ABT-414 in einer placebokontrollierten Studie für die Erstlinientherapie. Dies bedeutet, dass die Hälfte der Patienten ein Scheinmedikament bekommen.
Die ersten vorläufigen Ergebnisse von ABT414 im Vergleich mit Chemotherapie (entweder Lomustin oder Temozolomid) und der Kombination von ABT414+Temozolomid wurden auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Neuro-Onkologie im November 2017 vorgestellt. In dieser EORTC-geförderten randomisierten Phase 2 (!) Studie untersuchte man 260 Patienten mit rezidivierendem EGFR-überexprimierendem Glioblastom. Obwohl bei den mit Chemotherapie allein behandelten Patienten (Temozolomde oder Lomustin nach Wahl des behandelnden Arztes) kein Unterschied im Vergleich zu ABT-414 bestand, scheint die Kombination von Temozolomid und ABT-414 einen Nutzen zu haben (Hazard Ratio 0,7, 95%). CI 0,50-1,02, P = 0,06). Der Unterschied wird sowohl bei MGMT-methylierten als auch bei nicht-methylierten Tumoren beobachtet. Die Mechanismen der vermuteten Synergie sind noch unklar. Eine Phase-3-Zulassungsstudie der RTOG Foundation in Zusammenarbeit mit AbbVie bei neu diagnostizierten Patienten hat die Rekrutierung abgeschlossen, und Ergebnisse sind für das Jahr 2019 zu erwarten [Intellance 1, clinicaltrials.gov/NCT 02573324].