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Thema: Hat jemand Erfahrung mit Epi.-Anfällen im Wachzustand?

Hat jemand Erfahrung mit Epi.-Anfällen im Wachzustand?
ahnungslos
22.01.2015 17:44:40
Hallo, woran würde ich einen Epileptischen Anfall erkennen, wenn sich der Kopf nicht "ausschalten" würde. Von einer anderen Therapie weiß ich das es sowas auch gibt. und sowas wie eine Aura hatte ich gestern. Kennt das jemand? Betroffene?

Gruß ahnungslos
ahnungslos
Harry1962
22.01.2015 17:55:18
Hallo ahnungslos,

Die Aura ist in der Regel kurz und kann zwischen einigen Sekunden und Minuten andauern. Bei etwas mehr als der Hälfte der Epilepsie-Patienten mit einfachen fokalen Anfällen kommt es zu einer bestimmten Art von Aura. Eine Aura kann ganz unterschiedlich wahrgenommen werden, je nachdem, welcher Bereich des Gehirns von den Anfällen betroffen ist. Die folgenden Eindrücke und Wahrnehmungen wurden von Patienten als Aura beschrieben
Visuelle Wahrnehmungen, wie Licht, Flecken oder Wellen
Seltsame Gefühle im Magenbereich
Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen
Wahrnehmungen von Geräuschen
Emotionale Empfindungen, wie Angst- oder Glücksgefühle
Psychische Wahrnehmungen, wie Illusionen (Déjà-vu-Erlebnisse, verzerrte Raum- oder Zeit Wahrnehmungen) und Halluzinationen (Erinnerungswahrnehmungen, Flashbacks, Vergangenheitsträume, Erscheinungen von Gesichtern, Objekten, Szenen oder Musik)

Ich habe Seltsame Gefühle im Magenbereich und manchmal Déjà-vu-Erlebnisse


VG

Harry
Harry1962
mona
22.01.2015 18:43:37
Hallo,
bei mir ist es wie ein Blitzeinschlag im Gehirn.Hinterher habe ich Kopfweh,mich friert es und bin müde.
Lg mona
mona
Caroline
22.01.2015 18:48:43
Hallo ahnungslos,

bei mir äußern sich Auren in Form von taubwerden (gefühlt) der linken Körperhälfte vom Kopf bis zu den Zehenspitzen(mein Tumor liegt rechts frontal)und ein Flimmern vor den Augen (mal mehr mal weniger), auch aufkommende Angst und Panik, Ich kann dann auf der linken Seite auch nichts mehr festhalten oder heben. Bei kleineren Auren ziehe ich mich zurück, setzte mich eventl. hin und atme tief durch.
Geruchswahrnehmungen hatte ich das letzte Mal vor meinem großen epileptischen Anfall und mir wurde schlecht (das Gefühl, sich übergeben zu müssen), außerdem schwitzige Hände.
Wie meinst du das übrigens, wenn man den Kopf nicht "ausschalten" kann?
Alles Gute für dich ahnungslos

LG Caroline
Caroline
Caroline
22.01.2015 18:50:51
wie Mona auch schon geschrieben hat, habe ich nach einem Anfall (nicht nur Aura) auch starke Kopfschmerzen, friere und bin todmüde.
Caroline
ahnungslos
22.01.2015 19:02:14
Hallo Caroline, es gibt epileptische Anfälle an die man sich nicht erinnert. Das meine ich mit "wo sich der Kopf ausschaltet"
ahnungslos
Harry1962
22.01.2015 19:13:50
Hallo ahnungslos,

der Kopf schaltet sich aus, jemand spricht mit einem und man registriert es nicht. Das kenne ich auch vor meiner OP ich habe dann immer nur Ja, Ja gesagt und jeder schaute mich an und wusste nicht was das sollte.


Gruß

Harry
Harry1962
ahnungslos
22.01.2015 19:37:33
Hallo Harry, mich würde noch interessieren woher du die ganzen Symtome aus deinem ersten Beitrag kennst. Ein paar Symtome sind mir von einer anderen Diagnose bekannt.

Gruß
ahnungslos
Harry1962
22.01.2015 19:49:18
Hallo ahnungslos,

ich habe viele der Symptome gehabt vor meiner OP und habe Informationen von Betroffenen.

Ich habe seit 2003 wieder fokale Anfälle, Seltsame Gefühle im Magenbereich und Déjà-vu-Erlebnisse.


VG

Harry
Harry1962
Caroline
22.01.2015 20:37:33
Hallo ahnungslos,

ich weiß auch nicht, was während des Anfalls passiert ist, aber ich merke, wenn "es" los geht und kann mich erinnern, wie ich wieder zu mir kam.

VG Caroline
Caroline
jürgen
22.01.2015 22:03:25
Hallo,
ich habe, seitdem ich das Levetiracetam vor einem Jahr ausschleichen konnte, hin und wieder Auren. Seit ein paar Monaten habe ich etwa alle zwei Wochen eine. Bei mir sind es psych. Auren. So ein bisschen dejavu-mäßig und fühlt sich wie eine Entladung im Kopf an. Danach bin ich den Rest des Tages etwas neben der Spur. Schwer zu beschreiben.
Ja, es ist bei jedem anders.
Allen, alles Gute,
Jürgen
jürgen
Telekomtoto
22.01.2015 22:19:47
Hallo Zusammen,
auch ich merke es vorher, meistens durch einen komischen Geschmack .
Die linke Wange kribbelt wenn ich dann was trinke und mich ablenke vergeht es. Sonst startet ein fokaler Anfall der wie ein Intervall kommt und geht ca. 20-30 sek bei vollem Bewußtsein . Ich kann am Pc arbeiten sprechen telefonieren usw. Danach weiß ich alles und empfinde diesen Impuls als sogar angenehmes Gefühl warm und wohlig. Teilweise kommen auch so Auren die den Körper durchziehen in einer zehntel Sekunde.

Hört sich komisch an aber so läuft es bei mir. Nehmen 500 mg Levi und Vimpat.

LG Thomas
Telekomtoto
Marie Marple
22.01.2015 22:43:35
Hallo ahnungslos,
ich kann mich an evtl. Vorboten oder so nicht erinnern. Andere sagten was von einem "komischen Blick" und ich habe nicht reagiert... Ich war "zwar" bei Bewusstsein, hätte mich aber seltsam und "anders als sonst benommen".
Einen Anfall "bewusst erlebt" habe ich auch nicht, musste mich im Nachhinein durch "Anwesende" informieren lassen... Allerdings viel später, weil ich dann müde war und geschlafen habe.
Die großen, heftigen Anfälle hatte ich im Schlaf.
Alles in allem = Erinnerungslücken - obwohl es recht turbulent war in diesen "Momenten".
Seit der Tumor OP und Entfernung des rechten Hippocampus (= der war der Epilepsieherd) bin ich anfallsfrei. Muss aber noch Tabletten nehmen, denn nun sind die Narben "noch" Epilepsieherd.

L G
Marie
Marie Marple
ahnungslos
10.03.2016 08:20:07
Hallo nochmal,

ich muss bei diesem Thema nochmal nachhacken. Mir ist heute etwas passiert was mich beunruhigt. Aber von Anfang an. Ich war bei meiner Reha wegen der Chemotherapie. Kam wieder und wurde von meiner Mutter und meinem Bruder in Beschlag genommen. Außerdem musste ich Termine ändern und andere Dinge erledigen, die durch meine Reha liegen geblieben sind. Es hat gut 3 Wochen gedauert bis ich wieder zur Ruhe gekommen bin. Seit einiger Zeit ( vielleicht 2 Wochen ) schlafe ich nicht mehr ganz so viel wie vor der Reha. Ich gehe meistens gegen 7 zu Bett und schlafe im Durchschnitt bis 2 Uhr und dann startet mein Tag (keine Arbeit). Ich kann jetzt nicht genau sagen wann das Augenflattern begann, aber es ist inzwischen so oft, das es mir auffällt. Und es ist eigentlich auch täglich vorhanden. Was für mich ein Stresszeichen ist.

Was mir jetzt aber doch etwas Gedanken macht..... Gestern habe ich mit meiner Mutter telefoniert. Ihr geht es zur Zeit gar nicht gut. Ok. Ich legte mich wie immer schlafen und war, wie üblich, gegen 2 wach. Anfangs ging es mir noch halbwegs gut, aber ich fing an mir Sorgen um meine Mutter zu machen. Zusätzlich begannen sich Gedanken über meine derzeitige Situation dazu zu mischen und beides schaukelte sich hoch, so das ich am liebsten zum Alkohol gegriffen hätte ( Ich bin trocken seit Sommer 2014 ). Ich lenkte mich durch ein Bad ab und beschloss anschließend mich noch einmal hin zu legen. Mein Kopf beruhigte sich und plötzlich zuckte, wie ein Stromschlag, meinen rechter Arm. Nach einer Weile drehte ich mich auf meine linke Seite und entschloss mich kurz darauf auf zu stehen. Ich schaute auf die Uhr und es waren 45 Minuten vergangen.
Ich kann mir nur erklären, das ich eingeschlafen bin, aber das einmalige zucken im Arm stört mich. Ein EEG während der Reha hat auch nichts von einem Epilepsieherd ergeben. Das Augenflattern beobachte ich erstmal weiter und gegebenenfalls spreche ich mit meiner Neurologin im Mai ab. Nur stellt sich mir die Frage ob es auch etwas anderes sein könnte als eingeschlafen zu sein. Z. B. ein fokaler Anfall, leichter Hirnschlag,... Keine Ahnung.

Gruß

ahnungslos
ahnungslos
styrianpanther
10.03.2016 21:02:07
Hallo ahnungslos !

Es kann krankheitsbedingt viele Ursachen haben, sicher auch Epilepsie. Was mir einfällt und woran ich mich erinnern kann, ist, das ich nur durch die bzw. mit den Epilepsiemedikament (Levetiracetam) entsprechende Nebenwirkungen (Augenzucken und Armzucken) beobachtete, die dann nach begleitedem und auch indiziertem Absetzen des Medikaments weg waren. Aktuell nehmen ich Trileptal 300-0-300 und habe de facto keine Nebenwirkungen (und auch keine Epis). Daher meine Frage:

Welche Medikament nimmst du gegen Epilepsie bzw. sont noch gegen andere Leiden?

Bei all deinen schlaflosen Nächten , deinem Tag-Nacht Rhytmus und Sorgen innerhalb deines Lebensgeschichte würde es mich aber auch nicht wundern, wenn es dich alleine deshalb rein psychosomatisch so herreißt.

Vielleicht hast du jemanden der dich in dieser schwierigen Lebensphase gut unterstützen kann und dir zur Seite steht. Vielleicht ist Yoga und Medidation was gutes für dich und mal zum ausprobieren, vielleicht hilft dir eine gute begleitende Beratung oder eine Therapie.

All das Gute wünsch ich Dir und besonders die Kraft und die Motivation, dir das zu gönnen.
Eine Abklärung bei einem erfahrenen allround Mediziner (oder / und Epilepsiespezialisten) mit Erfahrung im Umgang mit psychoonkologischen Problemstellungen macht Sinn.

Herzliche

styrianpanther
styrianpanther
ahnungslos
11.03.2016 11:29:35
Hallo styrianpanther,

ich bekomme keine Medikamente. Aber der Teil über das psychosomatische klingt nach mir. Und danke für den Tipp mit Yoga oder Meditation. Deinen letzten Abschnitt lasse ich erstmal außen vor. Ich werde erstmal bei den Ärzten bleiben die ich zur Zeit habe. Im Augenblick geht es bei mir auch wieder, nur das Augenflattern ist noch leicht da. Und wenn das nicht weg geht, rede ich mal mit meiner Neurologin darüber. Danke für deinen Beitrag.

Gruß

ahnungslos
ahnungslos
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