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Nesti76

Hallo,
seit 16.12.2015 ist nichts mehr wie es war. An diesem Tag wurde bei meinem Vati ein Glioblastom festgestellt. Am 21.12.2015 wurde der Tumor entfernt (nach Auskunft der Ärzte). Nach der OP konnte mein Vati die linke Seite nicht mehr bewegen. Der Arm ging 4 Tage später wieder, aber das Bein folgt bis heute nicht. Physiotherapie bekommt er fast jeden Tag - die Feiertage ausgeschlossen -. Seit 07.01.2016 liegt er nun auf der Strahlenonkologie und morgen soll die Bestrahlung und Chemo (mit Temodal) losgehen.
Meine Schwester und ich besuchen ihn fast täglich. Bis zur Verlegung war sein psychischer Zustand sehr schlimm, von aufgeben bis ich schaffe das vielleicht war alles möglich. Jeden Tag war es ein neuer Kampf, ihn zu motivieren.
Meine Schwester und ich erkundigten uns zeitig, wie es aussieht mit Alternativtherapien, die ihn die Bestrahlung und Chemo besser vertragen lassen. Leider ist hier durch die Uni Dresden keine Hilfe zu erwarten. So wendeten wir uns an die Hausärztin, die sich weiter erkundigte. Wir bekamen soweit Hilfe,, dass uns die Therapie mit Heilpilzen empfohlen wurde. Nun weigern sich die Ärzte, diese zu verabreichen und lehnen es kommplett ab, mit dem Hinweis, Pilze gehen zu sehr über die Leber.
Wer kann uns hier weiterhelfen? Wir möchten gern morgen nochmal das Gespräch mit den Ärzten suchen, denn von allein redet leider keiner mit uns. Die Ärztin sagte uns nur, es gibt keine Studien darüber, dass es den Patienten damit besser gehe. Wir sind inzwischen für jeden Hinweis über Studien dankbar. LG Bianca und Madlen

alma

Hallo Bianca und Madlen

verschrieben bekommt ihr sie wohl nicht - da spielen die Krankenkassen nicht mit.
Auf der vorigen Seite findest du rechts oben eine Suchfunktion. Das Thema gab es hier öfter schon.
Und einfach mal zusammen in die Google-Maske eingeben: "Heilpilze Studien". Auch da wirst du fündig.
Ansonsten in der onkologischen Naturheilkunde nachfragen, v.a. wegen Dosis und Pilzart.

LG, Alma

Nesti76

Liebe Alma, lieben Dank. Ich suche das Forum gerade durch. LG Bianca

martin30

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed

Das ist Pubmed. Dort sind alle relevanten Studien des Planeten verlinkt.

Da können sie nach Informationen suchen.



Welche Heilpilz-Medikamente gibt es denn, die man in Apotheken bekommen könnte? Namen der Präparate?

Warum sollten Ärzte Medikamente oder Pilze verabreichen zu denen es anscheinend keine ausreichende Datenlage gibt?

Auf eigene Faust dürfen sie explizit alles zu sich nehmen.

Den Arzt nimmt der Gesetzgeber bei Verschreibung in Haftung. Das ist ein großer Unterschied.

"Primum non nocere" Zuerst keinen Schaden anrichten, ist ein Grundsatz der Heilkunde.

KaSy

Liebe nesti,
Ich möchte darauf hinweisen, dass es einen Unterschied zwischen Alternativmedizin und Komplementärmedizin gibt.
Alternativmedizin bedeutet meist, dass die schulmedizinischen Methoden abgelehnt werden.
Komplementärmedizin bedeutet, dass die schulmedizinischen Therapie durch bestimmte Maßnahmen mit dem Ziel ergänzt wird, dass die Therapien besser vertragen werden und damit die Lebensqualität weniger stark leidet.

Es ist daher logisch, dass "Alternativmedizin" von Ärzten der Unikliniken abgelehnt wird.
Komplementäre, also ergänzende, Maßnahmen werden sie empfehlen, sobald festgestellt wird, dass die Bestrahlung und /oder Chemotherapie tatsächlich schlecht vertragen wird. Das muss nicht der Fall sein!!
Vorbeugend Mittel zu empfehlen, die gar nicht notwendig sein könnten, wäre gerade im Fall solcher generellen Therapien nicht förderlich.

Was zunächst auf jeden Fall richtig ist, sind drei ganz normale Sachen:
- Sport
- gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse
- mit dem Hausarzt besprochene und durch Laboruntersuchungen bestätigte Ergänzung nicht ausreichend vorhandener Vitamine und Mineralstoffe
(auf dem Hirntumorinformationstagen empfohlen, zuletzt am 24.10.2015 in Düsseldorf von Prof. Mühnstedt)

Für einzelne, eventuell auftretende Nebenwirkungen gibt es einzelne wirksame Mittel.
(Z.B. kann man Ingwer gegen Übelkeit versuchen, bevor man "härtere" Mittel nimmt.)

Aber diese Heilpilze betreffen den gesamten Körper und der hat durch die Chemotherapie wirklich genug damit zu tun, diese Medikamente abzubauen. Die Heilpilze können womöglich sogar dazu beitragen, dass die Blutwerte schlechter werden und die Chemo unterbrochen werden muss. Das kann auch ohne zusätzliche Medikamente geschehen und ist dann eine nicht leicht zu verkraftende Situation. Eine zu hohe Belastung der Leber ist ein sehr ernst zu nehmendes Argument!

Liebe nesti,
seid nicht ungeduldiger als Euer lieber Vati es ist. Ihr seid verständlicherweise jetzt überaktiv, weil Ihr unbedingt alle Hilfe geben wollt, die irgend möglich ist. Schaltet bitte einen Gang runter. Wartet die Nebenwirkungen ab, vielleicht kommen keine oder für die einzelnen Probleme wird es einzelne Lösungen geben. Und für die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von Arm und Bein ist die Zeit noch zu kurz, so sehr Ihr alle es Euch anders wünscht. Euer Vati braucht Geduld und Ihr auch.
Euer Vati braucht jetzt vor allem die Liebe, die Ihr ihm gebt! Seid für ihn da, hört ihm zu, erzählt ihm von Euch, von Euren Familien, von Zuhause ...

Vertraut bitte den Ärzten!
Die Uniklinik Dresden ist sehr aktiv in der Forschung gerade in Bezug auf die Therapien gegen Hirntumoren, insbesondere auf dem Gebiet der Strahlentherapie. Ihr seid in guten Händen.

Ich wünsche Eurem Vati viel Kraft und Euch Töchtern ein wenig mehr Ruhe im Dasein für ihn.
KaSy

Doris

Hallo Nesti76
ich wollte zwar keine Antworten mehr geben aber auf Grund der letzten Erfahrungen die ich sammeln konnte nun diese Antwort. Mein Mann ist im Dezember nach 17 Monaten nach der Diagnose verstrorben. Er nahm auch Pilze (amanite phalloides grüner Knollenblätterpilz) wir bekamen ihn über ein grünes Rezept in der Apotheke aus der Schweiz. Ich glaube, dass diese Therapie für manchen langsamen Krebs gut ist, weil er den Körper nicht so belastet wie eine Chemo. Leider ist das Glioblastom zu schnell wachsend und der Pilz hat wenig Chancen. Aber er hat meinem Mann etwas gegeben, das Gefühl etwas zu tun. Die Bestrahlung und die Chemo 2014 haben nichts gebracht nur vermehrt epileptische Anfälle. Der Tumor war nach Operation 6 Wochen später wieder da. Aus heutiger Sicht war Bestrahlung und vorallem die Chemo verschenkte Lebenszeit. Die Ärzte auf der Palliativstation, wo er zu letzt nochmals lag haben mir gesagt egal was man tut OP, Chemo, Bestrahlung oder oder.......es ist das gleiche Resultat. Man hat nur eine begrenzte Lebensdauer gegen diesen Gegner gibt es zur Zeit noch nichts gar nichts. Man muss die Zeit leben, die man nocht hat. Wir hatten die Chemo nicht zu Ende gebracht sind dafür aber in den Urlaub gefahren und konnten noch schöne Dinger erleben. Mein Mann konnte noch laufen bis fast zu letzt aber dann war er rechtseitig gelähmt aber er hat es nicht mehr bewusst erlebt. Wir haben immer Weihrauch genommen (bis zu letzt) für die erste Chemo zusätzlich Selen um das Immunsystem zu stärken. Dann habe icht mit dem Dexamethason ja eigentlich experimentiert. Mal ausgeschlichen und wenn die rechte Seite nicht mehr richtig funktionierte wieder eingeschlichen oder die Dosis erhöht. Ich wurde auch sehr alleingelassen von den Ärzten und so musste ich eben allein durch und wir sind sehr gut gefahren mit dieser Methode. Befragt Ärzte von Palliativstationen was sinnvoll ist diese Erkenntnis haber ich gewonnen, denn die sind ehrlich.
Nutzt die Stunden mit dem Papa was anderes kann ich nicht sagen denn Wunder gibt es zu wenige aber viele hoffen darauf. Nehmt die Krankheit an und lebt mit ihr solange es möglich ist.
Doris

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