Lieber Klaus,
Bei mir wurde 1994 erstmals die Diagnose Ependymom gestellt.
Lage mittig im Kopf am Dach des 4.Ventrikels. Dies wurde operativ entfernt.
Das Symptom Schwindel war nach der OP und ich habe sehr lange gebraucht, bis ich wieder geradeaus gehen konnte ohne betrunken zu wirken. Keine Bestrahlung, keine Chemo.
Nach 18 Jahren(!) Rezidiv am Boden des 4. Ventrikels WHO Grad II mit Abtropfmetastase am Kreuzbein. OP des Kopfes und Entfernung des Tumors. Anschließend 7 Wochen jeden Werktage Bestrahlungen auf Schädel und komplette Wirbelsäule. Danach war ich völlig fertig und energielos. Meine Leukocyten sind seitdem chronisch zu niedrig, weil das Knochenmark als Produktionsstätte auf Grund der Strahlen "verfettet".
Nach 1,5 Jahren hatte ich das Gefühl, langsam wieder meine sportlichen Aktivitäten aufbauen zu können.
Im Mai 2013 stürzte ich zuhause die Treppe hinunter: Schädelbasisbruch frontal und Bruch des 8.BWK. In dieser Zeit war ich hypersensibel und bei der kleinsten Kleinigkeit sprang ich aus dem Anzug, für meine Umwelt schwer zu ertragen und für mich sehr stressig. Das hielt etwa ein Dreiviertel Jahr an. Im August diesen Jahres nahm ich meinen MRT Kontrolltermin wahr (alle 6 Monate) und an der Bruchstelle des Schädels frontal zeigte sich ein merkwürdiges Gebilde, welches weder der Radiologe, noch die Neurochirurgen nur anhand des MRT diagnostizieren konnte. Es folgte ein PET und danach die stationäre Aufnahme in der Uni Köln zur Biopsie.
Und da war es wieder , das Ependymom. Dieses ist mir operativ vor 6 Tagen entfernt worden. Heute habe ich erfahren, dass im Oktober eine PunktbestrHlung erfolgen soll. Ich habe wegen meiner schlechten Erfahrungen noch nicht zugestimmt. Das entscheide ich morgen.
Mein Fazit: alles was im Gehirn passiert, braucht sehr lange bis es wieder auf ein normales Niveau kommt.Das konnte ich bei mir beobachten, bei einem Freund nach Ski-Unfall und einer Nachbarin nach Meningitis.
Es ist nun mal unser zentralstes Organ, in dem alles zusammen kommt. Das Hirn ist ständig in Arbeit! Man kann sich und seinem Hirn etwas Gutes tun, indem man zur Ruhe kommt. Meditation ist einer der Wege, dieses möglich machen. Zusammen mit positiver Affirmationin der Meditation ist das eine gute Möglichkeit, Dich selbst in Deinem Wunsch der Kraftgewinnung zu unterstützen. Es gibt viele Bücher oder CD/DVD dazu. Man kann aber auch Seminare besuchen
Ich selbst bin aktuell auf der Suche nach einer Rehaklinik, in der ich mich gut erholen und stärken an. Die ARGE bietet hier leider nur 2 Kliniken in NRW an, weil ich als neuroonkoligescher Fall eingestuft werde.
Eine davon liegt in Heimatnähe. Ich würde jedoch gerne weiter weg sein. Nord- oder Ostsee wäre mein Wunsch. Habe jedoch noch nichts gefunden.
In Sachen Müdigkeit habe ich immer danach gehandelt, wie es mir gerade möglich war. Langsame kleine Spaziergänge in der Natur, Mittagsschlaf, Ausruhzeiten. Einer der Wege ist Geduld, hat mir mal ein weiser Mann gesagt. Das ist schwer - aber er hat Recht.
Alles Liebe Dir und gute Genesung
Therese