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Tulip

Es gibt sie wohl, diese Tage, wo einen alles mächtig einholt. Vielleicht gerade in Phasen, wo es einen Moment ruhiger läuft.
Es sind nun ziemlich genau 3 Monate, seit wir mit der Diagnose Glioblastom überrascht wurden aus dem Nichts. Wirklich aus dem nichts.
Und heute öffnen sich alle Schleusen.
Wie geht Ihr in solchen Momenten mit Euch um? Was hilft Euch dabei, wenn die Trauer und die Angst vor dem noch Anstehenden für einen Moment übermächtig werden?

Grüße der traurigen Partnerin.

Gusti2016

Liebe Tulip
Fühl dich einfach mal ganz fest gedrückt, und dann weine ja ich weiß es ändert nichts aber es nimmt den Druck, wenn du nicht mehr weinen kannst werde wütend und irgendwann wird dir dann hoffentlich leichter ums Herz.
Es hilft nicht wirklich aber alles nur zu schlucken und zu unterdrücken auch nicht.
Liebe Grüße

MissMercury

Hallo liebe Tulip
ich muss immer mal wieder sehr weinen. Ich lass die Tränen laufen, danach geht es mir besser. Vieles ist aufgestaute Anspannung weil ich meistens zu sehr die Contenance wahre (n muss), vor allem vor den Kindern und in meinem Job.
Bei Angst hilft mir tatsächlich am meisten körperliche Action. Putzen, Sport, renovieren, Gartenarbeit.
.
Die Glioblastomdiagnose ist und bleibt ein Horrorfilm, der weit über das hinausgeht was mein Herz und Verstand fassen kann. Ich versuche, Schritt für Schritt und Tag für Tag zu denken. Ich versuche, dann und wann etwas Schönes zu machen und mich weniger mit Studien, Statistiken und Therapien zu beschäftigen.

Wenn es heute bei Dir besonders schwer ist, fühle Dich umarmt
Alles Liebe für Dich.

Frank62

Hallo liebe Tulip,
Da bist du heute nicht allein mit deiner Traurigkeit.Wir haben alle soviele Probleme durch diese Krankheit(Glio ), dass man manchmal gar nicht mehr aufstehen möchte.zumindest geht es mir so.Eigentlich bin ich der Hektiker,Macher,geht nicht gibt's nicht--- diese starkenMomente werden immer weniger,denn so ganz allein geht es doch nicht.Mein Partner ist seit 1999 erkrankt,.wir waren imMärz schon kurz vor der Endstation,irgendwas hat. Das Ruder aber wieder rumgerissen.Innerhalb der Wohnung kommt er noch gut klar,wieder.
Es gibt Tage da ist man nur schwertraurig,das muss auch sein.Trænen müssen fließen,damit es ein bisschen leichter wird.Hinterher sieht man klarer.
ich wünsche dir Kraft weiter vorwärts zu gehen,wenn auch mit kleinen Schritten. LG. Heidi

Fabi

Nun ja wie geht man damit um....
Ich bin ja selbst betroffen und dadurch natürlich direkt damit konfrontiert, dass ich „drauf“ gehe... bzw. gehen kann... (böse formuliert).
Ich bin eigentlich seit meiner Diagnose recht positiv gestimmt, so merkwürdig das auch klingt. Sicherlich kann ich mir die Fälle anschauen die wirklich negativ laufen, aber damit ist mir nicht geholfen... mag sicherlich eine Form der Verdrängung sein, aber das ist mir recht solange ich damit umgehen kann. Dann lese ich von einigen Langzeitüberlebenden und was sie so alles getan haben. Mir geht es soweit gut. Ich weiß, dass ich da einen Besucher im Kopf habe der es nicht so gut mit mir meint, aber ich auch nicht mit ihm. Ich genieße einfach jeden Tag mit meiner Familie und freue mich über jedes Lächeln was ich meinem Sohn und meiner Frau abringen kann. Außerdem sehe ich mich noch lange nicht unter den Toten.... zumindest nicht in naher Zukunft.
Aber ich habe natürlich auch meine schwachen hilflosen Momente.... das ist völlig normal und muss raus. Es ist halt eine Machtlosigkeit der man ausgeliefert ist. Aber dann gibt es wieder Hoffnung.... eine neue Studie die erfolgsversprechend ist oder ein neuer Alternativer Ansatz, der sich super anhört und schon flammt in mir die Hoffnung auf Besserung und vlt. mal einer Heilung auf. Der Weg ist das Ziel. Ob ich daran sterben werde weiß ich nicht, aber ich werde alles versuchen, dass es nicht so kommt.
Fazit: schwache Momente dürfen... nein sie müssen sogar sein. Denn um schneller zu laufen als vorher muss man erstmal gemerkt haben, dass man langsam läuft ;)

Lg Fabi

Tulip

Ihr seid unglaublich toll, vielen vielen Dank!!!!!
Diese lieben Worte und Gedanken tun so gut, ganz groß. Ich bin sehr dankbar, im Forum gelandet zu sein und wünsche Euch ebenso viel Kraft und liebevolles aufgefangen werden, wie Ihr es mir heute vermittelt habt! Das berührt mich sehr.

Gute Nacht und für Euch auch eine leichte!
Lg

Holunder

Hallo Tulip, wie kann ich dich verstehen. Ich habe auch oft aus Angst und Terror vor dem Kommenden schon Filme in meinem Kopf abgespielt und geheult wie ein kleines Maedchen.....das bereue ich aber nicht. Es hat doch einen Sinn, sich auszuheulen, danach ist man wie "gereinigt" und hat wieder ein bisschen Energie um weiterzumachen bis zur naechsten Heulattacke....mach dir mal darum keine Sorgen und lass die Traenen raus wenn sie kommen.
Jetzt bin ich nicht mehr in der Phase des Terrors was alles kommen kann, nein ich bin mitten drin im echten realen Terror, und obwohl es mich auslaugt in jeder Hinsicht heule ich weniger als vorher, viel weniger. Wenn du dann einmal soweit bist, dass dir nicht die Fantasie Angst macht, sondern die Fantasie ist dann Realitaet....dann hat man komischerweise weniger das Beduerfnis, sich auszuweinen, dann gehst du da mit Biegen und Brechen durch, denn was waere die Alternative ? Gibt es nicht und darf es nicht geben. Sei es dem Partner zuliebe, sei es den Kindern zuliebe, sei es dir zuliebe oder allen zusammen zuliebe.....wenn du einmal drin bist, dann entwickelt sich eine uebermenschliche Faehigkeit, das alles zu ertragen, mit Schmerz und Traurigkeit und Verzweiflung, aber weiterhin den Partner anzulaecheln, ohne viele Worte, denn die Kommunikation spielt sich dann auf ganz anderer Ebene ab.
Hab keine Angst, was kommen soll wird kommen und wenn es das Schicksal gut mit euch meint, dann bleibt ihr lange verschont.
Mein Mann ist nur fuer wenige Monate nach der Diagnose verschont geblieben.
Ich sag dir nicht "Geniess die Zeit mit ihm" weil das meiner Erfahrung nach gar nicht funktioniert. Ist einmal die Diagnose ausgesprochen, dann dominiert das irgendwie immer. Jedenfalls war es so fuer meinen Mann.
Ich wuensche euch das Beste, von Herzen.

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