Hallo Stefan,
ich sehe nicht mehr täglich hier ins Forum, da mir die Leere, die jetzt mit einigen Tagen Abstand immer mehr zunimmt, sehr zu schaffen macht. Ich hoffe, dich erreichen dennoch meine Zeilen.
Mein Vati ist 38 Tage nach der Diagnose "Hirntumor" schon verstorben und wie oft so gesagt wird, "mitten aus dem Leben heraus". Für eine ambulante Strahlen- und Chemotherapie war bereits alles eingeleitet. Am Nikolaustag ging es ihm von jetzt auf gleich zu Hause so schlecht, dass er seinen Körper nicht mehr beherrschen konnte und Krämpfe bekommen hatte. Auf diese plötzlich so veränderte Situation waren wir überhaupt nicht vorbereitet (selbst wenn, hätten wir ihm nicht die notwendige Medizin geben können) und mussten den Notarzt rufen, der ihn ins Krankenhaus mitgenommen hat. Ab dem Zeitpunkt war die Prognose alles andere als optimistisch. Das es letztendlich so schnell vorbei sein wird, damit haben wir nicht gerechnet. Heiligabend sollte er dann nach Hause kommen, wir hatten zwischenzeitlich ein entsprechendes Pflegebett und Komplettzubehör für die Pflege organisiert, einen Pflegedienst zur Unterstützung engagiert ... , aber es sollte leider nicht mehr so sein.
Eins will ich nicht verschweigen, wir hatten auch Angst vor dem was uns erwarten würde. Nicht vor der Pflege an sich, sondern das Krankheitsverläufe eintreten, die nicht vorherzusehen sind und man in der Zeit bis der Arzt kommt, nicht weiß, wie man sich richtig verhalten soll. Bei einem Anfall kann ich leider selbst keine Sprite geben. Und wenn man hier im Forum so liest, kann ja eigentlich so ziemlich alles passieren.
Ich denke, und darüber haben sich meine Mutti und ich reichlich Gedanken gemacht, man muss sehen, ist die Pflege und medizinische Betreuung zu Hause überhaupt ab einem gewissen Stadium noch beherrschbar, so dass es dem Kranken auch nützt oder ist man irgendwann überfordert und sollte dann auch im Interesse des Erkrankten einen anderen Weg wählen. Pauschal nicht zu beurteilen, aber darüber nachdenken muss man denke ich trotzdem, auch wenn es verdammt schwer fällt.
Wie geht es deiner Mutti und wie kommst du mit der Situation zu recht? Wer pflegt deine Mutti?
Alles Gute.
Sabine