hallo Michael
ich bin zwar angehende Internistin, kenne mich aber mit Epilepsie ein wenig aus, da mein Bruder aufgrund einer frühkindlichen Erkrankung eine Narbe im Gehirn hat und deshalb fokale Krampfanfälle( die von einem Herd ausgehen) Er nimmt schon seit mehreren Jahren Finlepsin, was den gleichen Wirkstoff hat. Tegretal ist ein seit Jahren bekanntes und bewährtes Medikament zur Vorbeugung von Herd- Krampfanfällen, wie sie auch bei Tumoren auftreten. Die Nebenwirkungen sind deshalb längere Zeit bekannt , v. allem Leber- und Knochenprobleme können auftreten, deshalb werden die Laborwerte regelmäßig überwacht . Das Risiko eines Krampfanfalls ist aber ungleich größer als die Nebenwirkungen der Therapie. Die Empfehlung eures Homöopathen halte ich deshalb für extrem gefährlich!! - grenzt sogar an Körperverletzung -Zumal es durch abruptes Absetzen des Medikament zu einem lebensbedrohliche Status epilepticus kommen kann. Antiepileptika werden deshalb niemals plötzlich abgesetzt sondern extrem langsam ausgeschlichen werden und auch das nur wenn die Ursache der Epilepsie beseitigt ist oder der Patient lange anfallsfrei ist! Für Deinen Vater habe ich folgende Empfehlungen: sprecht die Sache nochmal mit eurem behandelnden Arzt durch. Die CarbamazepinSpiegel sollten bestimmt werden, weil der Körper das Medikament mit der Zeit schneller abbaut. des weiteren sollte nach einer Ursache gesucht werden, z. B. ein Ödem was behandelt werden kann, Ein EEG kann Informationen über die aktuelle Krampfneigung geben und ggf kann nach allen Befunden die Medikation geändert werden- ob die Dosis gesteigert werden sollte oder ein zweites Medikament gegeben werden sollte oder auf ein anderes Medikament gewechselt werden sollte, wird der behandelnde Arzt nmit euch besprechen viel Grüße und alles Gute für Euch alle
Birgit
pS Mein Bruder ist seit 1981 im Wesentlichen anfallsfrei- mit insgesamt 3 anfällen 1994 und 1995- aber er hat auch keinen Tumor, seit ca. 1987 nimmt er Finlepsin, aktuell in einer Dosierung 300-200-400mg Bis auf eine leichte Leberwerterhöhung , die seit Jahren konstant ist, hat er keine Nebenwirkungen