Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Teekanne

Ich lese hier schon eine Weile mit als Mutter einer Tochter (31), die an den Folgen einer Glioblastom-OP verstorben ist, ein Blutgerinnsel hat nach 7 Wochen auf der Intensivstation, zur Lungenembolie geführt und ihr Leben Anfang August beendet. Trotz dieser gnadenlosen Endgültigkeit bleiben quälende Fragen. Am 22. Juni wurde bei ihr ein etwa 3 cm großer Tumor/Glioblastom, Grad IV, festgestellt, der den Abfluss des Hirnwassers verschloss. Bis zur OP am 8. Juli wurde über eine Dränage das Hirnwasser abgeleitet.

Nun lese ich in unserer Tagespresse, dass in Marburg nach langem Stillstand und Streit endlich die geplante Partikeltherapie-Anlage eingeweiht wurde. Eigentlich war das schon 2012 geplant. Privatisierungsstrategen der Rhön-Klinikum AG aus Kostengründen sollen der Grund gewesen sein. Privatisierung gehört nicht ins Gesundheitssystem (in gar kein Sozialsystem)! Rendite machen mit kranken Menschen, ist einfach nur widerwärtig und macht alles viel teurer aber ganz sicher nicht besser.

Die Anlage betreibt nun federführend das Heidelberger Universitätsklinikum, die besonders in diesem Bereich enorme Erfahrung haben.
Meiner Tochter kann es nicht mehr helfen, aber vielleicht anderen, das zu hören wäre schön.

Denn ich lese, dass gerade Hirntumore nicht selten resistent gegen Chemo und Bestrahlung sind. Auch dazu konnte es bei meiner Tochter nicht mehr kommen. Die OP selbst war so verlaufen wie geplant, aber dann kam es zu Komplikationen, kleiner Schlaganfall, Eigenblut des Tumors, Hirnschwellung. 9 Tage Tiefschlaf, runterkühlen des Körpers, Lungenentzündung und Medikamente, damit das Hirn abschwellen konnte, das ist auch nach 9 Tagen bangen um ihr Leben gelungen. Aber danach war sie so schwach, sie konnte nicht mehr sprechen, machte winzige Fortschritte, Bewegung der Arme, des linken Beines. Sie verstand alles, machte sich bemerkbar mit Händedruck und Kopfnicken. Aber der Medikamentencocktail war immens, Antibiotika, Morphine etc. Dann nochmalige OP (die 5.), Entnahme des Hirnwassers, weil der Befund des CTs diffus war. Das Ergebnis haben wir nicht mehr abgefragt. Nach einem Sonntag starb sie am Montag früh. Am Dienstag hätte sie auf die Neurorehabilitationsstation des evangelischen Krankenhauses Oldenburg kommen sollen, sie bedurfte dringend mehr Bewegungsmotivation. Die Fragen, hätte, wäre, wenn, was ist falsch gelaufen, bleiben, auch wenn es nichts ändert. Einziger Trost, sie muss nicht mehr leiden. Diese 7 Wochen waren grausam.
Und ich lese hier auch soviel Hoffnung und gute Verläufe, es zeigt, dass es auch anders gehen kann und sollte jedem Hoffnung machen. Vielleicht gibt es hier auch Berichte zu der Anlage in Marburg, ob anderen Patienten geholfen werden konnte.

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.