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Kanaren-Fan

Hallo zusammen,

Status: Akustikusneurinom (leide unter Tinnitus) sollte ausgeschlossen werden, deshalb Kopf-MRT --> vor acht Jahren Zufallsbefund Läsion am Hippocampus links (keine Angabe zur Art des Tumors, mutmaßlich Gliom).

Wortfindungsprobleme, Gedächtnisdefizite, schnelle Erschöpfung, Konzentationsdefizite. Sonst keine Ausfallserscheinungen (Epilepsie o.Ä.).

EEG (halbjährlich) und Lumbalfunktion sind bisher unauffällig.

Danach vierteljährlich, später halbjährlich, dann jährlich Kontroll-MRT; keine wesentlichen Befundänderungen. Dann von 2014 auf 2016 Größenprogredienz (Läsion 20x31x37; zuvor 17x27x27mm). Im Juli 2017 keine weitere wesentliche Veränderung in Verlaufskontrolle festgestellt.

Habe drei Meinungen von Neurochirurgen eingeholt mit folgenden Kernaussagen:

1. NC; Anfang April: umgehend operativ entfernen; kein Auto mehr fahren; große Gefahr, epileptischen Anfall zu erleiden; für Juni geplante Reise sollte verschoben/storniert werden.

2. NC; Anfang April: langsame Größenänderung von ehemals 15 auf 19 mm Durchmesser (gemeint ist hier die eigentliche Tumorgröße) lässt auf niedrig malignen Tumor schließen; aufschiebbare Op; CyberKnife prüfen (negativ, denn das geht ohne Biopsie nicht). Wenn Biopsie, dann "offene" mit gleichzeitiger Entfernung des Tumors; Nadelbiopsie erfasst nicht gesamten Bereich und ist deshalb nicht aussagekräftig genug.
Ende Juli: Empfehlung, mittelfristig Op durchzuführen und Läsion/Tumor komplett entfernen

3. NC; Mitte Mai: sieht kein Problem, im Juni in Urlaub zu fahren; Verlaufskontrolle im Juli vornehmen.
Ende Juli: Empfehlung, Nadelbiopsie durchzuführen, um danach über weiteres Vorgehen zu entscheiden (Op oder Bestrahlung/Chemo); Tumor lässt sich nicht komplett entfernen. Keine Einwände gegen Boswellia-Therapie (Weihrauchkapseln aus der Apotheke)

Gibt es Erfahrungen mit gutartigem Tumor und Therapie im Bereich des Hippokampus? Ist immerhin ein relativ schwer zugänglicher Bereich...

Bin etwas ratlos und sonst eigentlich auch nicht gerade ängstlich, aber man hat schließlich nur ein Gehirn und wenn was schief geht, habe ich am Ende noch mehr Gedächtnisprobleme und evtl. eine funktionelle Demenz...

In der Hoffnung auf viele Antworten :-)

Harte Nuss

Hallo Kanaren Fan
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung berichten. Ich (54) lebe jetzt seit 1990 mit nur einem Hippocampus. Infolge eines Astrozytom Rezidivs und einer Epilepsie OP im Bereich des rechten Temporallappens wurde der Hippocampus entfernt. Die linke Gehirnhälfte hat vieles übernommen. Natürlich habe ich Gedächtnis Defizite, Konzentrationsbeschwerden aber keine Demenz. Epilepsie ist gut eingestellt und keine Anfälle mehr. Drücke dir den Daumen

Berlinerin

Ich sehe, Du wohnst auch in Berlin. Frag doch mal Prof. Siegfried Vogel in der Friedrichstr. Mich hat er damals an der Stelle operiert, er erklärte mir bei den Visiten, dass er weiträumig den Tumor ausgeschnitten habe, dabei sei der komplette Hippocampus entfernt worden, der vordere linke Schläfenlappen.

Was das genau im Gehirn für Folgen haben kann, konnte bis heute mir kein Arzt oder Wissenschaftler genau sagen, die Standardantwort war:“ Die Erforschung des Gehirns ist noch nicht soweit, dies genau zuordnen zu können. Der Hippocampus ist eine wichtige Schaltzentrale des Gehirns, hier werden die Emotionen struktuiert, das Erinnerungsvermögen ist hier großenteils angesiedelt, die Koordination der Körperfunktion etc.

Was mir bestätigt werden konnte, war, dass ich keine Kontrolle über meine Emotionen mehr habe, von einem Moment auf den anderen ins bodenlose stürzen konnte mit schweren psychischen Affekten, von denen mein Freund ein Trauerlied singen konnte.

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