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I2R

Guten Tag,

ich muss meinen ersten Beitrag leider mit sehr viel Halbwissen eröffnen, da ich nur über Informationen aus zweiter Hand verfüge. Es geht um meine Schwester, 56 Jahre, die gestern wieder in die Uniklinik in Ulm eingewiesen wurde. Der Reihe nach.
Nachdem meiner Schwester immer öfter schlecht und schwindlig wurde und sie kaum mehr etwas essen konnte, wurde nach einer Untersuchung im Mai zuerst der schwarze Hautkrebs als Primärtumor am Schienbein festgestellt. Dann noch zusätzlich Metastasen im Gehirn. Weitere Metastasen im Arm und am Rücken. Bis auf die Metastasen im Arm und am Rücken wurde alles behandelt und die Metastasen im Gehirn operiert. Im November wurde eine erneute Operation notwendig weil die Metastasen im Gehirn nachgewachsen sind. Und nun wurde gestern ein erneutes Wachstum festgestellt. In allen Fällen kam es vorher wieder zu Unwohlsein, Schlechtsein, Ekel vor jeglicher Nahrung und Schwindel. Meiner Schwester geht es sehr schlecht und ich suche auf diesem Wege Informationen darüber, was man alles beachten, tun oder lassen sollte. Bzw, Kliniken und Ärzte, die große Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Grundsätzlich scheint die Behandlung in Ulm gut zu sein. Aber die Frage ist, ob man z.B. noch nach Tübingen sollte um eine zweite Einschätzung der Situation zu erhalten?
Ich bedanke mich im Voraus für alle Antworten und entschuldige mich nochmals für mein Halbwissen.
Oliver
p.s. ja, ich habe auch schon im Forum gelesen und gesucht. Aber jetzt kreist mir der Helm vor lauter Lesen und wenig Verstehen.....

Amitola

Lieber Oliver und seine Schwester,

fühle dich , gerade durch eure/deine wirklich begreifliche traurige Lebenssituation ganz herzlich in diesem Forum begrüßt.

"Halbwissen " haben wir fast alle hier nur, aber Erfahrungen helfen dir und uns allen durchaus weiter. Meiner Meinung nach , braucht man eher einen herzlichen und empathischen Umgang miteinander , als "nur Fachwissen".

Für das Fachwissen steht dir der tägliche
Hirntumor Informationsdienst
Tel. Nr. 03 437 / 702 702
Montag bis Freitag von 10.00 bis 16.00 zur Verfügung.

Unsere zwei ehrenamtlich arbeitenden Professoren können euch auch eine große Hilfe sein.

Hirnmetastasen werden völlig anders behandelt wie ein Primär- Hirntumor. Da wird die Chemotherapie eben nach dem "ursächlichen Tumor" zusammengestellt.

Jede Chemotherapie kann leider all deine oben genannten Beschwerden unter der deine Schwester leidet , auslösen.

Ich hoffe sehr, dass ein gutes Mittel, welches VOR der täglichen Einnahme der Chemotherapie eingenommen wird , deiner Schwester Abhilfe schaffen kann.

Auf alle Wünsche des Essens, (leider gibt es ja auch den Zustand , dass man gar nichts mehr essen möchte, wegen all der Übelkeit) bitte eingehen, obwohl sich das minütlich ändern kann.

Bitte denke ebenfalls an dich und deine seelische Konstitution. Eine begleitende psychoonkologische Behandlung ist auch für die sehr empfehlenswert . Für ein erstes Gespräch hast du morgen die Gelegenheit bei dem
Sorgentelefon Tel. Nr. 03 437 / 999 68 67

Dies ersetzt aber nicht eine kontinuierliche weitere Gesprächstherapie.
Auf jeden Fall bist du hier,( es ergibt sich immer ein Kontakt zu Menschen, die dir liegen und die speziell für dich gut sind) , gut aufgehoben.

Schreibe weiter und erzähle alle deine Sorgen und Ängste, dann werden sie schon einfach durch das niederschreiben etwas leichter.

Trotz alledem
carpe diem
Amitola (means rainbow)

Prof. Mursch

Prof. Halatsch- Uni Ulm, Neurochirurgie, hat ein exzellentes neuroonkologisches Wissen und operative Fähigkeiten.
Ich halte eine Zweitmeinung für weitgehend überflüssig.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

melanom_gehi

Prof Carola Berking, LMU München.

http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-Dermatologie-und-Allergologie/de/AerztlicheMitarbeiter/Oberaerzte/Berking_Carola/index.html

I2R

Hallo Zusammen,

vielen Dank für den netten und einfühlsamen Empfang hier im Forum. Ich werde sehr gerne von den Angeboten Gebrauch machen Amitola!

Vielen Dank auch an Prof. Dr. Mursch - das gibt Sicherheit. Mal ehrlich, in einer solchen Situation fragt man sich doch eigentlich immer, ob man dort wo man ist auch richtig aufgehoben ist. Man möchte sich ja später einmal nicht vorwerfen etwas unversucht gelassen zu haben oder durch eine zweite Meinung eventuell eine Chance vergeben zu haben.

Danke ebenfalls an melanon_gehi. Wie habe ich diesen Link zu werten? Mir ist klar, dass es eine Empfehlung sein soll. Was jedoch steckt hinter dieser Empfehlung? Kannst Du Näheres mit mir teilen? Oder soll ich Frau Prof. Berking einfach anrufen und ihr die Situation schildern?

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass meine Schwester Kassen- und kein Privatpatient ist. Dies dürfte die Möglichkeiten etwas einschränken.

Heute Abend werde ich erfahren wie es meiner Schwester aktuell geht und drücke die Daumen, dass es positive Nachrichten gibt.

Nochmals vielen Dank und Grüße,
Oliver

melanom_gehi

Hallo I2R,

ja.Genau. Es ist nur ein empfehlung. (Falls euch eine zweite meinung haben will).

Ich leide unten Melanom und ich bin zufrieden mit die behandlung von diese Kliniks.Ich bin kassen Patient und habe bis jetzt keine problem im beiden Kliniks gehabt.

Statt Prof Berking anzurufen bitte den Entsprechenden Abteilung anrufen

1. Onkologische abteilung

http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-Dermatologie-und-Allergologie/de/AbteilungenSprechstunden/Onkologie_Hautkrebs/index.html

2. Neurochirurgie

http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Neurochirurgische-Klinik-und-Poliklinik/de/index.html

Die würde euch weiterhelfen.

I2R

Hallo Zusammen,

ich möchte mich abschließend nochmal melden und für die Informationen und Unterstützung bedanken. Dieses Forum ist für alle Betroffenen eine große Hilfe!
Meine Schwester ist letzten Montag erlöst worden und verstorben. Sie war unglaublich tapfer. Während der gesamten Krankheit hat sie nicht einmal gejammert oder geklagt. Wie im Leben vorher wollte sie niemandem eine Last sein und hat ihr Schicksal bis zum Schluss geduldig ertragen.
Ein außergewöhnlich guter Mensch musste leider seine letzte Reise antreten. Innerhalb unserer Familie war sie das Zentrum der Liebe, der Güte und der Friedfertigkeit. Immer hat sie ihre Belange hinten angestellt und erstmal geschaut wo sie anderen helfen kann.
Es gibt keine Worte die unsere Traurigkeit beschreiben könnten.
Ich wünsche allen hier bei Ihren Krankheitsverläufen einen guten Ausgang und verabschiede mich hiermit aus dem Forum.

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