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Thema: Hirnmetastasen nach Nierenzellkarzinom

Hirnmetastasen nach Nierenzellkarzinom
Lalu
02.10.2004 23:47:08
Hallo!

Ich hoffe, es kann mir hier jemand etwas raten. Mehr, als die Ärzte taten...sie haben meinen Vater(60) aufgegeben. Das kann doch nicht so einfach sein?!
Ich poste den Befund, und hoffe, daß es noch Hoffnung gibt?!

diagnose:

-6/03 metastasiertes Nierenzellkarzinom re
initiales Tumorstadium: pT3b, G2, pnx, M1(pulmo, hepar, nebenniere re, muskulatur, inguinal)

- 5/03 lungenteilresektion re
- 6/03 nephrektomie re
- 6/03- 7/04 Immuntherapie
-08/04 singuläre hirnmetastase re, parietal

infratentoriell ist der 4. ventrikel mittelständig und normal weit. symetrische kleinhirnhemisphären mit gering betonter fissurenzeichnung.. entfaltete basale zisternen.
supratentoriell ist das ventrikelsystem mittelständig, annähernd symmetrisch und normal weit.
der kortex liegt allseits der kalotte an mit gering vertieftem sulcusrelief.rechts parietal zeigt sich in der T2-wichtung eine 0,8cm durchmessende hypointense läsion mit verstrichen umgebendem sulcusrelief und hyperintensem saum.
die läsion ist in der T1-wichtung gering hypointens abgrenzbar und zeigt nach kontrastmittelgabe ein homogenes kontrastmittelenhancement.
kein nachweis weiterer kontrastmittelenhancender läsionen.
polypöse schleimhautschwellung im sinus maxillaris links ausgeprägter als rechts.

beurteilung:
metastase rechts parietal mit fokal raumfordernder wirkung und lokalem ödem.keine mittellinienverlagerung.

Eine weiterer Befund:


links parascrotal findet sich im bereich der cutanen hautrötung eine subcutan gelegene, noduläre inhomogen echoreflexive 2,6x2x2,4cm messende struktur, die einem lymphknoten entspricht.
sonographicsh ist der befund vereinbar mit einer lymphknotenmetastase, ein lokal entzündliches geschehen ist nicht auszuschließen.


Es wurde vor 2 Wochen bei ihm bestrahlt...einmaligDieses dazu:

stereotaktische radiochirurgie zweier hirnmetastasen( re, parietal, re frontal) mit iner einzeldosis von 25,6Gy dosiert auf die 100% isodose(80% als umschließende isodose)über jeweils ein isozentrum mit jeweils 4 non-koplanarem dynamischen arcs unter verwendung eines MMLC s.

Danke im Voraus und ich bin für jede Hilfe dankbar! Mittlerweile bekommt er 2 mal in der Woche Mistel gespritzt....hab mir sagen lassen, daß es keine "Therapie" in dem Sinne ist, wenn es nur 2 mal in der Woche ist.....und er bekommt Kortison....und seit 2 Tagen klagt er über Rückenweh...

Wir wollen ihn nicht aufgeben!

lG
Lalu
PD DR. Mursch
04.10.2004 13:47:13
Von Seiten der Hirnmetastasen muß man sagen, dass die Bestrahlung hier die richtige Therapie ist und auch gut helfen kann. Wenn allerdings das Nierenzellkarzinom im ganzen Körper gestreut hat und keine Therapie mehr möglich ist, wird es schwer sein, außer palliativen Massnahmen eine sinnvolle Behandlung vozuschlagen.
PD DR. Mursch
Lalu
05.10.2004 10:34:12
Lieber Dr. Mursch,

danke für die Antwort, wenn sie auch nicht sehr positiv ist...
Wir haben einen Termin beim Heilpraktiker, und werden uns auch dort beraten lassen.
Bei meinem Paps scheint der Krebs ja nun gestreut zu haben. Man ist nur sehr hilflos, wenn es heißt, man könne nix mehr tun.

liebe Grüße
Lalu
Richie[a]
11.10.2004 23:44:38
Mein Vater hatte das gleiche. Erst einen Nierentumor. Dieser wurde erfolgreich operiert (Ganze Niere raus). 1 Jahr später einen Ableger (Nierenzellkarzinom) im Kopf. Er konnte von einer Sekunde auf die andere nicht mehr sprechen. Es folgte die Operation mit einer fatalen Hirnblutung . Danach eine mühsame 1/2 jährige Therapie in einer Klinik. Logopädie usw. Schreiben,Sprechen und Essen konnte er nie mehr richtig. Er bekam eine Magensonde bis zum Schluss. Am Ende hatte er bei der Bestrahlung nach 15 Tagen Schmerzen in der Brust. Er hatte sich beim Essen unbemerkt verschluckt.Dieses gelang durch den gefühllosen Rachen in die Lunge und das war zuviel. Wir mussten Ihn loslassen. Dr. Mursch hat recht. Eine paliative Behandlung ist die einzig würdevolle Massnahme die Deinem Vater einen schmerzfreien und besinnlichen Tod bringen kann. Hätte ich gewusst, dass das ganze Kämpfen umsonst gewesen ist, hätten wir nur bestrahlt mit Gammaknife und fertig. Laut Aerzten hatte mein Vater nur ein 0.5 grosser Tumor, welcher am Todestag vollkommen verschwunden war. Die Bestrahlung hatte Erfolg....
Mit Deinen geschilderten Berichten würde ich Deinen Vater loslassen und mit Würde gehen lassen. Ausser er will den Kampf antereten. Viel Kraft und irgendwann wirst Du mich verstehen.
Richie[a]
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