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Thema: Hirntumor durch Handystrahlung?

Hirntumor durch Handystrahlung?
Chris HH 91
25.05.2019 21:34:38
Hallo zusammen. Ein Thema, dass mich sehr interessiert. Allerdings findet man dazu im Netz sehr unterschiedliche Meinungen und Studien. Die WHO hat es als möglicherweise krebserregend eingestuft. Gibt es hier Ärzte, Akademiker etc. die sich mit dem Thema befasst haben?
Chris HH 91
Lena333
25.05.2019 21:44:51
Durch "Handystrahlung" entsteht kein Hirntumor.
Lena333
GMT
26.05.2019 06:50:19
Leider gibt es wohl bis heute keine Untersuchungen dazu und man weiß im Grunde genommen gar nichts über die Entstehung von Hirntumoren.

Seriös in Frage kommt wohl radioaktive Strahlenbehandlungen.....aber nur weil etwas nicht 'langzeitig' untersucht wurde & wird, ist es nicht vom Tisch.

Hirntumore wurden wohl 1926 erstmalig erkannt...… Da war z.B. der 1.WK mit Einsatz von Nervengiften noch nicht lange her.....
GMT
KaSy
26.05.2019 09:15:44
Archäologen fanden an Schädeln Nachweise über Behandlungen von Hirntumoren bereits aus der Antike bzw. durch Medizinmänner vor noch sehr viel längerer Zeit.

Auch von Krebs wird seit Jahrhunderten berichtet.

Die Zahl der im MRT erkannten Hirntumoren ist trotz zunehmender Handynutzung gleichbleibend mit 1 pro 10000 Einwohner gering.

Dass womöglich nach dem Einsatz von Nervengiften im 1. Weltkrieg erstmals Hirntumoren erkannt wurden, lag eher daran, dass es mit der Erfindung der Röntgenstrahlung erstmals eine Methode gab, in den Körper des Menschen zu sehen.


Dass wir als Betroffene besonders darunter leiden und nach Ursachen suchen, ist dennoch nur zu verständlich.
KaSy
KaSy
SpinEcho
26.05.2019 10:06:49
> Da war z.B. der 1.WK mit Einsatz von Nervengiften noch nicht lange her.....

Im 1. Weltkrieg wurden keine Nervenkampfstoffe eingesetzt. Diese Stoffe (Sarin, Soman, Tabun, VX, u.s.w.) wurden erst in den 1930er Jahren und später entwickelt.

Außerdem wirken die Stoffe nicht karzinogen. Sie blockieren die Signalübertragung zwischen bestimmten Arten von Nervenzellen und führen zu Lähmung der Skelettmuskulatur (inklusive der für die Atmung notwendigen Muskelpartien, was dann zum Tod führt).
SpinEcho
GMT
26.05.2019 12:10:09
Vermutlich bewegt man sich hier generell auf ganz dünnen Eis.

Natürlich sind das alles nur Vermutungen - genau so wie Behauptungen, dass schon in der Antike angeblich Tumore im Hirn entdeckt wurden!
Nachweislich geschah das tatsächlich erst im 20.JH!
Auch die Behauptung, es habe ja schon immer Krebs gegeben - wurde nur nicht gewußt, ist eine Spekulation.

Andererseits weigert man sich heute gerne Gedanken zu denken weil sie ja angeblich nicht "wissenschaftlich nachweisbar" sind - eventuell nur weil wir es technisch noch nicht können?

"Als Nervenkampfstoffe wird eine Klasse von chemischen Waffen bezeichnet, welche auf die Weiterleitung von Signalen in den Nerven und zwischen den Nerven einwirken. Diese Nervengifte können über die Haut, Atmung und über Körperöffnungen in den Körper eindringen und führen zu schweren, systemischen Symptomen, welche schließlich zum Tod führen können. Solche Symptome können starke Muskelkrämpfe und Krampfanfälle, Zittern, Zucken der Muskulatur, Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Müdigkeit, Verwirrtheit, Angstzustände, Spannungen, Übelkeit mit Erbrechen und Durchfällen, unkontrollierter Harn- und Stuhlabgang, Appetitlosigkeit, Atemnot, Bewusstlosigkeit und Atemlähmung sein. "

Keiner weiß wie genau die Zusammenhänge sind und wie der menschliche Körper beim Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Giften reagiert und wie sich das auf "das Gedächtnis des Körpers" auswirkt oder was an die Kinder weitergegeben wird via DNA?

Dass die Zahl der Neuerkrankungen angeblich gleichbleibend ist, wage ich zu bezweifeln aufgrund der ungenügenden Information und/oder unterschiedlichen Angaben - auch bei anderen Krebsarten ist die Zahl der Neuerkrankungen ansteigend und hat eher nichts mit der steigenden Lebenserwartung zu tun.

Egal wie, es ist alles nur Spekulation aber es für unmöglich zu halten - halte ich wieder für naiv.
GMT
Lissie38
26.05.2019 12:43:13
Das sind Ammenmärchen dass ein Hirntumor durch Handystrahlung entsteht.
Stimmt nicht.
Lissie38
GMT
26.05.2019 13:11:58
@Lissie38

Aha - leider weiß bisher noch NIEMAND, welche Ursachen es nachweislich gibt, die zu Hirntumoren führen.
Auch in Fachkreisen spricht man lediglich davon, dass man es nicht belegen konnte - aber noch keiner sprach von den Untersuchungen, die man dazu führte - falls sie tatsächlich geführt wurden.
Als man die Erde noch für eine Scheibe hielt mussten Menschen sogar sterben weil sie behaupteten, dass es nicht so ist....war sicher auch ein Ammenmärchen?

Quantenmechanik hielt man vor 100 Jahren auch für Humbug - nur weil man noch nicht in der Lage war, es nachzuweisen und doch war es da....und Physik-"VTler" haben ihre Theorien hinausposaunt und wurden sicher als Märchenerzähler, Spinner uswusf. bezeichnet....immer von Leuten, die selber nicht mal Grundwissen anzueignen geneigt waren?!
GMT
Prof. Mursch
26.05.2019 16:02:12
"Dass die Zahl der Neuerkrankungen angeblich gleichbleibend ist, wage ich zu bezweifeln aufgrund der ungenügenden Information und/oder unterschiedlichen Angaben - auch bei anderen Krebsarten ist die Zahl der Neuerkrankungen ansteigend und hat eher nichts mit der steigenden Lebenserwartung zu tun."

Bitte belegen Sie dies mit Fakten.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
GMT
26.05.2019 18:30:06
https://de.statista.com/themen/126/krebs/

"Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) registrierte allein im Jahr 2012 weltweit mehr als 14 Millionen Krebsneuerkrankungen - Tendenz steigend. …"
"Im Jahr 2014 erhielten 476.216 Menschen deutschlandweit eine Krebsdiagnose. Obwohl die Zahl der Neuerkrankungen damit seit dem Jahr 2011 leicht zurückgegangen ist, prognostiziert das Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut für das Jahr 2020 eine mögliche Inzidenz von rund 520.000 Fällen. "

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/97838/Weltweite-Zahl-der-Krebsdiagnosen-steigt
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/krebshaeufigkeit-die-aktuellen-.html
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-02/who-studie-krebserkrankungen-weltweit
GMT
Prof. Mursch
26.05.2019 19:09:19
...Obwohl die Zahl der Neuerkrankungen damit seit dem Jahr 2011 leicht zurückgegangen ist,....




Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
GMT
27.05.2019 09:42:16
Zitat: "...Obwohl die Zahl der Neuerkrankungen damit seit dem Jahr 2011 leicht zurückgegangen ist,...."

Ich habe diese Passage ganz bewußt mit ausgewählt! Der Satz geht aber auch noch weiter. Denn die Prognosen stehen eindeutig auf eine höhere Anzahl von Neuerkrankungen.
Hier ist auch nicht der Anspruch auf Vollständigkeit - zumal leider wohl kaum einer absolut zuverlässige Quellen von echten Fachleuten zur Hand hat.
Auch hier wurde gerne von "weltweit ( Tendenz steigend) auf Deutschlandweit angeblich ein leichter Rückgang….

Das Thema war ja hier die Frage ob eventuell "Handystrahlung" eine Ursache sein könnte - man weiß es nicht....aber wenn die Neuerkrankungen doch zunehmend sind sollte man auch moderne Errungenschaften nicht gleich ausschließen ohne, dass es untersucht wurde.
Denn Langzeitstudien gibt es ja nicht dazu.
Momentan werden lediglich die Symptome der Krebserkrankungen bearbeitet aber nicht die Ursache gefunden. Letztere wäre natürlich im Interesse der Menschen und könnte das Problem vielleicht besser lösen.
GMT
LinaK
27.05.2019 12:13:02
Ich glaube nicht, dass Handystrahlung so eine Wirkung hat. Mein Mann hat Handys entwickelt und hat demzufolge auch viel damit telefoniert. Und wer erkrankte am Glioblastom? Meinereine, die ihr Handy kaum benutzt in der Handtasche umher trägt! Grüßle Lina
LinaK
Gitti
29.05.2019 00:09:20
@GMT, stimme dir 100%ig zu, solange es keine verlässlichen, unabhängigen Langzeitstudien gibt, ist alles Andere nicht mehr als Spekulation.
Vielleicht ist es Zufall, dass ich genau in dem Bereich, wo ich das Handy halte, ein golfballgroßes Meningeom hatte, diagnostiziert 3 Jahre nachdem ich eine Fernbeziehung eingegangen bin auf Grund derer ich fast jeden Tag 2-3 Stunden ohne Pause Handy am Ohr telefoniert hab.
Vielleicht aber auch kein Zufall...
Kaffeesudlesen wäre ähnlich seriös wie zu spekulieren, ob es die Handystrahlung war oder nicht.
Gitti
Fabi
30.05.2019 22:29:46
@Prof Mursch

Ich glaube viele Betroffene würde hier ihre Meinung interessieren zu der These!

Lg Fabi
Fabi
KaSy
31.05.2019 02:52:27
@Fabi
Prof. Mursch hat sich zweimal hier geäußert, warum sollte er es noch ein drittes Mal tun? Er hat sich so zu dieser Ursachensuche geäußert, wie es derzeit möglich ist.
Seien wir froh, dass sich unsere Ärzte trotz der noch nicht gefundenen Ursachen für Hirntumore und viele andere Krankheiten so sehr für uns einsetzen und immer wieder wahre Wunder vollbringen, von denen wir kaum zu glauben wagten, dass sie möglich sind.
KaSy
KaSy
cs66
31.05.2019 10:43:43
Ich verlinke hier mal die Studie "Brain tumour risk in relation to mobile telephone use: results of the INTERPHONE international case–control study", die auch im ""World Cancer Report 2014" (im Zeit link weiter oben besprochen) ausgiebig zitiert wird:

https://academic.oup.com/ije/article/39/3/675/631387

Kurz zusammengefasst,

- Nur bei den oberen 10% der Handynutzer mit > 1640 Stunden Lebenszeit am Handy konnte ein OR (odds ratio) von 1.4 bestimmt werden.
- Die Art der Datenerhebung (Interviews) führt zu nicht bestimmbaren Fehlern. Die A'utoren der Studie treffen daher keine Aussage.
- In allen anderen Fällen ist die OR < 1.0

Was bedeutet das? Von einer Million Menschen, die länger als 1640h an Mobiltelefonen in Ihrem Leben verbracht haben, erkranken im nächsten Jahr statt wie "normal" 30 nun vielleicht auch 42 Menschen an einem Glioblastom. Die restlichen 999958 aber wahrscheinlich nicht.
Für alle anderen (weniger als 1640 Stunden und damit 90% der Probanden) war kein erhöhtes Risiko feststellbar.
cs66
Angela
31.05.2019 11:28:09
Mein Mann hat nie ein Handy benutzt und trotzdem ein Glioblastom bekommen. Im Laufe seines Lebens, er ist jetzt 78 Jahre alt, war er vielfältigen Belastungen ausgesetzt, wahrscheinlich sind mehrere Einflüsse für die Entwicklung seines Glioblastoms verantwortlich.
Angela
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