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Thema: Hirntumor oder Aneurysma?

Hirntumor oder Aneurysma?
RazerX
22.04.2017 15:56:50
Sehr geehrte Community,

meine Mutter kam neulich völlig fertig vom Neueologen wieder. Sie klagt schon lange wegen starken Kopfschmerzen, die manchmal so weit reichen, dass sie sich garnicht mehr bewegen kann. Medikamente/Schmerzmittel hat sie schon sämtliche erhalten, jedoch zeigte sich keine Besserung.

Jetzt der Befund:

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Diagnose/Verdachtsdiagnose:

Epilepsie mit komplexen fokalen Anfällen (G40.2G)

Befund/Medikation:

Seit Monaten progredient holozephaler Kopfschmerz.
Koordinationsstörungen links, bei bds. Inn. überwindbar.

Auftrag:

MRT des Kopfes mit Angiosequenzen und engen Hirnstammschichten Rf? Aneurysma?
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Der Neurologe meinte, dass es wahrscheinlich ein Tumor ist. Aber wieso sagt er nicht direkt etwas? Er meinte, dass die Gehirnsströme & das MRT von 2015 (!!) Nicht in Ordnung, beziehungsweise verändert sind. Wieso weist er uns nicht direkt auf sowas hin?

Des weiteren heißt es, dass sie umgehend ins Krankenhaus und sich einer OP unterziehen muss, obwohl noch keine ausschlaggebende Diagnose gestellt wurde.

Auf der Frage meiner Mutter hin, ob es so ernst sei, verwies er darauf, dass sie sofort ins Krankenhaus müsse, da wir (Die Angehörigen) sonst ohne sie leben müssen.

Vorerkrankungen sind Diabetes Typ 1 & Epilepsie. Die Ursache der Epilepsie seien Komplikationen bei der Geburt gewesen.

Mittwoch werden wir dann mehr wissen, ich werde den Befund hier mit euch teilen.


Aber zum Thema:

Mit was müssen wir rechnen? Irgendwie können wir mit nichts etwas anfangen.. was weist auf einen Tumor und was auf ein Aneurysma hin?

Dazu kommt, dass meine Mutter seit Jahren bereits an starker Migräne leidet..

Ich hoffe auf Hilfe!

Mit freundlichen grüßen,

RazerX
RazerX
TabeaK
22.04.2017 16:03:35
RazerX, auch wenn es sehr schwer ist, versucht erstmal durchzuatmen. Habt ihr denn den MRT Befund von 2015 gesehen?

Ohne Ansicht von Bild oder Untersuchungsmaterial kann niemand sachlich Auskunft gegen, erst recht nicht in einem Internetforum mit (groesstenteils) medizinischen Laien.

Vor allem klingt es mir so, als sollte jemand Eure Mutter zum Neurologen fuer ein klaerendes Gespraech begleiten oder ihr sollte Euch eine Zweitmeinung einholen. Haette der Neurologe 2015 bereits einen Tumor vermutet, waeren damals Biopsien etc eingeleitet worden. Ein/e Neurologe/in ist auch weder ein/e Onkologe/in noch ein/e Neurochirurg/in - daher erstmal durchatmen.
TabeaK
2more
22.04.2017 18:48:25
Hallo RazerX,

Deine Mutter sollte den Termin am Mittwoch nicht allein wahrnehmen.
Die Aussagen der Ärzte sind für einen Patienten oft verwirrend, weil die
Nervosität eine große Rolle spielt.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie bei dem Neurologen in vertrauensvollen Händen ist. Wenn er 2017 ein Aneurysma nicht ausschließt und die Untersuchungen in 2015 bereits Auffälligkeiten zeigten, ist nicht zu verstehen, warum sie nicht zu einer Neurochirurgischen Ambulanz überwiesen wurde.
Ich werde mich hüten zu spekulieren, ob es ein Tumor oder ein Aneurysma sein könnte. In unserer Familie haben wir beide Fälle.
Meine Schwester ist wegen eines Aneurysmas operiert worden. Sie hatte Kopfschmerzen vorher, die aber nicht so gravierende Ausmaße hatten wie Deine Mutter sie beschreibt.
Ich habe ein Meningeom (gutartiger Hirnhauttumor) und nie Kopfschmerzen.
Das lässt aber nicht unbedingt auf den Befund Deiner Mutter schließen.

Geht am Mittwoch zur Untersuchung und lasst Euch ggf. direkt einen Termin in einer Neurochirurgischen Ambulanz geben.

Alles Gute
2more
2more
alma
22.04.2017 19:05:53
Der Neurologe weiß es nicht, denn nach einem EEG kann man noch keine Diagnose stellen. Man kann etwas vermuten (und das tut er), doch im
Prinzip zeigt ein EEG nur, dass im Hirn etwas nicht in Ordnung ist. Was es ist, muss man erst herausfinden.
Und ein Weg dahin ist das MRT. Dann kann man schon beurteilen, ob Aneurysma oder Tumor.
Es muss also weiter gesucht werden. Mehr können wir hier nicht sagen und es wäre auch unredlich.

Gruß, Alma.
alma
RazerX
22.04.2017 19:52:30
Erst einmal recht herzlichen Dank für die Antworten!

Meine Mutter wird mit ihrer besten Freundin (Dessen Tochter an einem Osteosarkom erkrankt war) zum MRT gehen & dort auf Entwarnung hoffen.

Ich werde Mittwoch dann erwähnen, was sie nun wirklich hat!

Nochmals vielen Dank und bis Mittwoch,

RazerX
RazerX
Marie Marple
22.04.2017 20:40:28
Hallo RazerX,
ich bin insofern "Leidensgenossin", weil ich beides habe - Tumor und Aneurysma. Entdeckt wurde das, als ich im Jahr 2003 nach einem epileptischen Anfall als Notfall in die Klinik kam. MRT - da war beides sichtbar, der Tumor - rechts temporal (im Schläfenlappen) und das Aneurysma hinter dem rechten Auge... Es gibt auch noch die Untersuchung "cerebrale DSA", die ein Aneurysma "deutlicher befunden kann".
Bei mir war es so heftig, dass mich niemand operieren wollte, die Ärzte hatten Angst.
Erst nach einem Jahr hat sich in Arzt gefunden, der das Aneurysma operiert hat, einige Monate später dann in einer anderen Klinik die Entfernung des Tumors.
Begleite deine Mutter beim Arztbesuch und lasst euch von ihm sagen, welche Klinik da in Frage kommt.
Mittlerweile sind die Methoden vielleicht schon umfangreicher, "besser" als bei mir damals...
Alles Gute!

Liebe Grüße
Marie Marple
Marie Marple
RazerX
23.04.2017 02:16:31
Hallo Marie,

das tut mir echt leid für dich. Zum Glück konnte man beides erfolgreich bei dir Operieren!

Leider kann ich den Termin nicht wahrnehmen, da ich noch eine Schule besuche und der Termin eben parallel zur Schulzeit liegt..

Wir werden auf jedenfall dafür sorgen, dass sie sich untersuchen lässt und dass sie hoffentlich schnell wieder gesund wird.

Bis dahin werden wir leider wohl noch warten müssen.

Vielen Dank für deine Antwort!

Einen schönen Sonntag euch allen :)

RazerX
RazerX
alma
23.04.2017 11:05:22
Lieber Razer,

noch eine Empfehlung: legt euch eine eigene Krankenakte an. Da kommen alle Befunde und Arztbriefe hinein, die mit der Krankheit in Zusammenhang stehen. Natürlich in Kopie, denn die Ärzte können die Originale nicht weggeben.
Es besteht aber die Pflicht, dem Patienten das zu ermöglichen. Auch die, Einsicht in die Unterlagen zu nehmen. (Nur in die eigenen, das ist ja klar.)

LG, Alma.
alma
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