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Thema: Hirntumor und Biopsie

Hirntumor und Biopsie
Joachim Platte
28.04.2005 08:52:07
Hi, ich ging zum Arzt, da ich fühlte, dass meine rechte Seite um einiges schwächer geworden war und sie verliert ebenfalls an Gefühl. Dann ging es weiter zum Neorologen und von dort aus zum Kernspin, wo man dann ein Geschwulst in meinem Kopf ausmachte, das für diese Fehler verantwortlich gemacht wird. Der Neurochirug, dem ich dann überwiesen wurde meint nun, dass eine Biopsie notwendig ist.
Wie ist so eine Biopsie vom Risiko her einzuschätzen?
Bisher denke ich noch, dass ich träume, da das ganze in dieser Woche erst passiert ist. Und meine Eltern einzuweihen war nicht so das Problem. aber wie mache ich das mit meinen engen Freunden?
Ich weiss auch noch nicht, wie das alles so weiter gehen soll.
Danke für Antworten
Joachim Platte
Moritz[a]
28.04.2005 10:06:22
Hallo Joachim,
in einer solchen Situation einen vernünftigen Rat zu geben ist sehr schwierig. Es ist ganz sicher richtig, dass nur durch eine Biopsie ein exakter histologischer Befund und infolge dessen eine Therapie - wie immer die dann auch aussehen mag - möglich ist. Zunächst einmal ist es aus meiner Sicht wichtig, wenn auch sehr, sehr schwierig, ruhig und besonnen zu bleiben. Ich würde mir auch immer eine kompetente Zweitmeinung einholen.
Aus meiner Sicht ist eine Biopsie nicht so harmlos, wie sie - mir zumindest - dargestellt wurde. Die "Operation" an sich ist ganz bestimmt erprobt und vergleichsweise ungefährlich, obwohl sicherlich alles, was am Kopf gemacht wird für den Betroffenen eine besondere Qualität hat.
Bei intensivem Nachfragen und unter vier Augen wurde mir aber schon bestätigt, dass es unter Umständen auch möglich ist, dass durch die "Verletzung" des Tumors bei der Biopsie (es werden an 6 Stellen Proben entnommen!) auch Zellen freigesetzt werden und streuen können. Außerdem vernarbt das Tumorgewebe an den verletzten Stellen. Ob es in der Folge dann unter Umständen zu einer Gewebeveränderung und somit zu einem beschleunigten Wachstum kommen kann, konnte (oder wollte?) mir keiner sagen.
Andererseits ist dies von geringer bzw. keiner Bedeutung, wenn aufgrund des Ergebnisses der Biopsie eine Operaration erforderlich (oder möglich ist). Dies ist meine persönliche Meinung, die sicher von der Meinung anderer abweicht. Ich würde mich auf jeden Fall ausführlich von Fachleuten und in Ruhe beraten lassen. Eine überstürzte Reaktion ist sicher nicht von Vorteil!
Zunächst wünsche ich Dir alles Gute, Besonnenheit und viel Kraft!
Gruß Moritz
Moritz[a]
Mary[a]
28.04.2005 21:06:41
Also mein Ärztin hat gesagt Hirntumore streuen nicht. Sonst hätte ja jeder nach der OP Metasthasen im Körper, oder?
Mary[a]
Moritz[a]
28.04.2005 21:56:15
Im Gehirn allein wäre ja schon zuviel, oder? Hirntumore metastasieren nicht im übrigen Körper, das stimmt.
Moritz[a]
Gerd[a]
29.04.2005 01:18:49
Ich wäre da mal vorsichtig. In der Wirbelsäule gibt es genauso Astrozytome, Ependymome, Neurinome, Meningeome usw.
Krebsarten wie z.B. Brust- oder Lungenkrebs, können Metastasen über den Rücken ins Hirn streuen. Warum soll es andersrum nicht auch möglich sein?
Gerd[a]
Moritz[a]
29.04.2005 10:39:04
Das der Weg von Metastasen aus dem Körper ins Gehirn sehr wohl möglich ist, ist ja allgemein bekannt. Umgekehrt wohl eher nicht. Aber darum geht es an dieser Stelle auch gar nicht. Ich habe nur meine Bedenken gegen das Biopsieren unter allen Umständen. Es gibt zumindest Fälle, bei denen nach einer Biopsie der Tumorprogress enorm beschleunigt und die Gewebestrukur verändert wurde. Ob das nun an der Biopsie gelegen hat, kann man nicht beweisen - hat man mir gesagt. Allerdings kann man auch nicht das Gegenteil beweisen. Und wenn nach einer Biopsie eine Resektion vorgenommen wird, ist das dann auch von eher geringer Relevanz. Bei einer Resektion (lat.: "das Ab-/Zurückschneiden"!!) tritt ja auch sehr häufig das schnellere Wachstum des Tumorrestes auf und eine Biopsie ist ja wohl eine "Minimalresektion", oder? Ich möchte an dieser Stelle aber keineswegs verunsichern, sondern nur zur Vorsicht und Besonnenheit mahnen und betone noch einmal ausdrücklich, dass das meine persönliche (private, laienhafte) Meinung ist.
Moritz[a]
Nordlicht[a]
05.05.2005 21:32:27
Hallo, auch meine private und ganz persönliche Meinung: Nicht Biopsie um jeden Preis.... bei mir wurde 1997 ein Astro 1-2 erkannt, soweit eine Erkennung möglich.. und ich habe gerade wieder eine MRT hinter mir...gestern... kein Wachstum seit 1997 (toi, toi, toi), und ich sprach danach noch mit einem Neuroradiologen. Er meinte, das es manchmal besser sei, das " Wait and See" zu erdulden, als immer gleich zu schnippeln.... das könnte manchmal mehr bei kaputtgehen oder angeregt werden, als gewollt....
Gruss, Martina
Nordlicht[a]
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