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Berberine

Anbei ein lesenswerter Artikel über natürliche Produkte gegen Glioblastome:

Natural products: a hope for glioblastoma patients
Oncotarget. 2018; 9:22194-22219. https://doi.org/10.18632/oncotarget.25175

Das Glioblastom (GBM) ist einer der aggressivsten, bösartigen Tumoren mit einer durchschnittlichen Gesamtüberlebenszeit von einem Jahr, trotz multimodaler therapeutischer Interventionen wie Operation, Strahlentherapie und begleitender und adjuvanter Chemotherapie. Nur wenige Medikamente sind von der FDA für GBM zugelassen, und der Zusatz von Temozolomid (TMZ) zur Standardtherapie erhöht das mediane Überleben um 2,5 Monate. Eine zielgerichtete Therapie erschien in In-vitro-Monolayer-Kulturen vielversprechend, enttäuschte jedoch in präklinischen und klinischen Studien, was zum Teil auf das schlechte Eindringen der Medikamente durch die Blut-Hirn-Schranke (BHS) zurückzuführen ist. Krebsstammzellen (CSCs) haben eine intrinsische Resistenz gegen die anfängliche Chemoradiationstherapie (CRT) und erlangen weitere Resistenz durch die Deregulierung vieler Signalwege. Aufgrund des Versagens klassischer Chemotherapien und gezielter Medikamente haben die Forschungsanstrengungen, die sich auf den Einsatz weniger toxischer Wirkstoffe konzentrieren, zugenommen. Interessanterweise haben mehrere Naturstoffe antitumorale und apoptotische Wirkungen in TMZ-resistenten und p53-mutanten GBM-Zelllinien gezeigt und auch synergistische Effekte mit TMZ. In dieser Übersicht haben wir die aktuelle Literatur über Naturstoffe oder Produktanaloga zusammengefasst, die zur Modulation der Permeabilität der BHS, zur Induktion von Zelltod, zur Ausrottung von CSCs und zur Sensibilisierung von GBM für die CRT verwendet werden.

https://www.oncotarget.com/article/25175/text/

Übrigens: Berberin ist gemäss der im Artikel zitierten Literatur wirkungsvoller als Temodal:

The alkaloid berberine is extracted from the stem bark, rhizome and root of several Chinese medicinal plants including Berberis aristata, Berberis aquifolium and Tinospora cordifolia [232, 233]. Berberine shows significant antihelmintic, anti-inflammatory, antimicrobial and antioxidative properties [234, 235]. Ki et al. demonstrated apoptosis inducing effects of berberine on human GBM T98G cells in a concentration dependent manner [236]. Furthermore, berberine induced cell death was coupled with increased ROS production, intracellular calcium levels and endoplasmic reticulum (ER) stress [236]. A recent study showed more cytotoxicity of berberine in U87, U251, and U118 GBM cells than by TMZ [237]. They showed that berberine induced senescence was associated with EGFR-RAF-MEK-ERK signaling pathway inhibition. They further reported growth inhibition of GBM xenografts using berberine [237].

SpinEcho

> Übrigens: Berberin ist gemäss der im Artikel zitierten Literatur wirkungsvoller als Temodal:

In vitro. Was in erster Näherung nichts aussagt. In vitro sind Ethanol, Formalin oder Wasserstoffperoxid nochmal deutlich wirksamer als jedes Zytostatikum (alle drei Stoffe töten 100% aller Glioblastomzellen im Reaganzglas innerhalb von Sekunden), aber trotzdem würde niemand Schnaps als Medikament verwenden. Sogar destilliertes Wasser tötet in vitro 100% aller Glioblastomzellen, wenn es ungefähr 95°C heiß ist.

In vitro gibt es zum Beispiel keine Blut-Hirn-Schranke. Es gibt keine gesunden Zellen, die man vielleicht nicht zu 100% ebenfalls mit umbringen will. U.s.w.

Berberine

@SpinEcho

Die Wirkung war nicht nur in vitro, sondern in vivo, bei Mäusen:

https://mct.aacrjournals.org/content/14/2/355

Es wäre schön, wenn es Studien dazu bei Menschen gäbe. Da damit aber kein Geld verdient werden kann, wird es die Studie vermutlich nie geben. Bedauerlich.

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