Liebe Nanoi,
weißt auch ich bin immer wieder sehr betroffen über jeden hier im Forum der vom Hirntumor betroffen ist.
Jeder hier will Leben, versucht zu verstehen, zu ergründen warum, wieso ich, aber keiner bekommt eine Antwort drauf.
Auch ich, mein Mann wir waren sehr verzweifelt wie wir die Diagnose bei meiner einzigen Tochter vor 3 Jahren und 4 Monaten bekamen.
Sie stand mitten im Berufsleben, war in einer Beziehung hatte sich gerade ihr Auto gekauft, sich ihren Freundeskreis neu aufgebaut und mit Mal brach alles weg, 2 Ops, Bestrahlung, Chemo, die Beziehung ging in die Brüche, die Wiedereingliederung brach sie ab.
Aber und das ist ganz, ganz wichtig sie hatte 2 sehr gute Jahre, kein Tumorwachstum, lebt in ihrer Wohnung mit Hilfe des Pflegedienstes, wir sind da für sie, so oft sie es möchte unternehmen wir etwas zusammen, manchmal hat sie auch schon für uns sehr gesund gekocht, zittern mit ihr beim Fußball Spiel, ich fahre nach dem Büro zu ihr, mein Mann ist für sie, da , sie hat ihre Freunde und sie freut sich jeden Tag an dem es ihr gut geht.
Und ich bin sehr, sehr Stolz auf meine Große.
Mich hat die Aussage vom operierenden Arzt total verunsichert, ich hatte und habe Angst meine Tochter zu verlieren.
Aus der Prognose 6 Monate, vielleicht 1 Jahr - aus der Prognose sind 3 Jahre und 4 Monate geworden.
Im November 2016, wurde das erste Rezidiv fest gestellt auch im Januar neuer Wachstum - Bruno so heißt der Untermieter wird weiterhin die Stirn geboten, der erste Chemoblock ist gelaufen, jetzt hoffen wir das sich die Blutwerte bis zum 20.03. dann ist wieder 3 Tage Heidelberg angesagt, erholen, Anfang April das nächste MRT.
Auch für mich gibt es keine Prognose, es ist ein Verlauf und der ist bei jedem unterschiedlich.
Meine Tochter hat ihre Ernährung komplett umgestellt, jeden Tag geht es an die frische Luft, wie oft haben wir uns schon über den strahlend blauen Himmel gefreut, über die Vögel oder den Untergang der Sonne.
Sie hat den Glauben in Jesus gefunden.
Ich selbst bin so oft es geht am Walken, spazieren gehen, habe wieder mit Yoga angefangen, freu mich wenn ich in unserem Garten los legen kann, der Umbau im Haus ist fertig, mir gibt die Natur, die Blumen sehr viel Kraft.
Mit der Erkrankung, hat sich vieles verändert, das Leben, der Umgang miteinander, der Freundeskreis hat sich sehr verkleinert, aber ich denke durch unseren Umzug kommen neue hinzu.
Liebe Nanoi, sieh bitte nicht zu schwarz, keiner von uns weiß wann seine Uhr abgelaufen ist.
Jeder, Betroffener. Angehöriger geht mit der Diagnose anders um, entwickelt seine eigene Strategie, immer wieder mit neuen Hürden.
Und diese machen uns Stark, ich drück dich ganz herzlich , wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute,
liebe Grüße
Schwan01
PS: Und auf diesem Wege möchte ich mich bei Alma bedanken, die hier immer mit Wort und Tat und immer ehrlich und mit fundiertem Wissen schreibt, keine Textbausteine benutzt, liebe Grüße an Alma.