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resomtruk

Mein Sohn, 56 J., .wurde im Nov.2015 an einem Glioblastom WHO IV operiert und mit Strahlen-und Chemotherapie behandelt. im Sept.2016 wurden zwei neue Tumore festgestellt und eine zweite Operation vorgenommen und dabei als Oligoastrozytom stufe2 diagnostiziert.
Meine Frage: kann bei neuerlichem Auftreten eines Tumors dieser wieder ein Glioblastom sein oder ist dies eher auszuschließen. Derzeit erfolgt wieder eine Chemo mitTemodaltabletten und keine Bestrahlung ,da die letzten Tumore nur eine Größe von 0,5cm aufwiesen.
Ich hoffe, dass mir jemand aus dem Forum zu meinen Fragen eine Antwort geben kann.

Kurt

hopeflower

Hallo.

Das ist ja quasi eine gute Nachricht (neben der schlechten eines Rezidivs), dass es "nur ein Grad II" ist.
Meines Wissens nach können sowohl Oligodendrogliome und Astrozytome zu Glioblastomen malignisieren. Wobei die Prognose bei Oligos besser ist (längerer Overall survival).

Die WHO hat neue Klassifikationen vorgeschlagen dieses Jahr. Da gibt es keine Oligoastrozytome mehr. Es geht dann darum, molekulare Marker heranzuziehen um eine eindeutige Diagnose zu erhalten. Meine Frage wäre nun also, was die Molekulardisgnostik erbracht hat. Die Tumorgenetik kann einen entscheidenden Einfluss auf die Therapiewahl haben.

Relevanter Text dazu:
"In the 2016 CNS WHO, therefore, the prior diagnoses of oligoastrocytoma and anaplastic oligoastrocytoma are now designated as NOS (not otherwise specified) categories, since these diagnoses should be rendered only in the absence of diagnostic molecular testing or in the very rare instance of a dual genotype oligoastrocytoma."
kopiert aus Acta Neuropathologica
June 2016, Volume 131, Issue 6, pp 803–820
The 2016 World Health Organization Classification of Tumors of the Central Nervous System: a summary

http://link.springer.com/article/10.1007/s00401-016-1545-1 (Stand Datum heute, 9.10.2016).

hopeflower

Molecular markers: IDH1, ATRX and 1p/19q. Unbedingt danach fragen.

"with only rare reports of molecularly “true” oligoastrocytomas consisting of histologically and genetically distinct astrocytic (IDH-mutant, ATRX-mutant, 1p/19q-intact) and oligodendroglial (IDH-mutant, ATRX-wildtype and 1p/19q-codeleted) tumor populations" (aus der gleichen Publikation wie oben genannt).

alma

Wenn sich ein Glioblastom entwickelt, tut es das aus Astrozyten, nicht aus Oligodendrozyten.
Generell kann sich auch aus Oligoastrozytomen oder Oligodendrogliomen ein Glioblastom entwickeln, aber nicht in kontinuierlicher Linie, sondern an anderer Stelle aus dem astrozytären Zelltyp.
Auf deine Frage, ob bei einem neuen Regress der Tumor ein Glio sein kann, antworte ich lieber nicht, da ich mir nicht sicher bin. Darum ging es dir ja eigentlich.
Frag da lieber jemanden vom Fach. Ich würde mich an ein Beratungstelefon wenden.

LG, Alma.

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