Hallo an alle Mitstreiter/innen/Mitbetroffenen da draußen!
Ich war jetzt längere Zeit nicht mehr im Forum, da wir sehr viel zu tun hatten (und ich mit mir selbst auch).
Der Zustand meiner geliebten Frau hat sich leider vor und über Pfingsten stark verschlechtert; im gleichen Maße, wie die körperliche Erschöpfung zugenommen hat, hat die geistige "Fitness" abgenommen. Nachdem sie mich in den Wochen vor Pfingsten dann jede Nacht ab 3.00 Uhr wachgehalten hat, war leider auch mein körperliches Limit erreicht. Und gleichzeitig hat das Hospiz angerufen, dass sie nunmehr ein Bett für sie freihätten. Am 17.05 war sie dann sowieso für 2 Nächte im KH, da sie das erste Mal Avastin bekommen hat und die Ärzte sie aufgrund ihres geschwächten körperlichen Zustandes beobachten wollten, wie sie es verträgt. Und im Anschluss hat sie dann eingewilligt, ins Hospiz zu gehen, da auch sie eingesehen hat (soweit sie das überhaupt noch kann, aber sie hat ja immer wieder lichte Momente), dass ihre umfängliche Betreuung zuhause einfach nicht mehr zu gewährleisten war.
Und jetzt ist sie seit 11 Tagen im Hospiz; wir sind dort toll aufgenommen worden, die Krankenschwestern/Pflegerinnen geben sich alle erdenkliche Mühe, und ich fahre in der Woche Morgens, mittags und nach dem Feierabend zu ihr. Am Wochenende hole ich sie dann tagsüber nach Hause.
Sie bekommt jetzt CCNU und Avastin; vielleicht bekommen wir sie ja noch einmal so fit, dass ich sie doch nochmal ganz nach Hause mitnehmen kann- dann eben mit der polnischen 24h- Pflegekraft. Aber im Moment hat sie leider auch schon starke Schmerzen, und eine entsprechende medizinische Betreuung kann auch die häusliche Palliativpflege nicht immer gewährleisten. Wenn hier die Schmerzen zu stark werden, bekommt sie eben 2mg Morphin subkutan gespritzt, und nach 10 Minuten geht es dann...
Jetzt ist also der körperliche Stress weg, dafür kommt jetzt der emotionale durch. Ich sitze jetzt jeden Abend alleine zuhause auf dem Sofa und schreie und heule, dass es eine Pracht ist...
Alles Mist, aber ich fürchte, die richtige Entscheidung kann man in unserer Situation sowieso nicht treffen. Es gibt nur die Wahl zwischen furchtbar und schrecklich....
Wie seht ihr das? Besser Hospiz oder doch alles versuchen, um sie zuhause zu behalten? (Sie selbst kann ihren Willen nicht mehr klar finden bzw. ausdrücken; mal wirkt sie sehr zufrieden mit der neuen Situation, mal weint sie bitterlich, will mir dann aber nicht antworten, ob es an der neuen Umgebung oder an der besch.. Gesamtsituation liegt. Entscheiden muss also im Endeffekt ich alleine- wie schon die ganze Zeit).
MIt traurigen Grüßen an alle Mitstreiter/innen
Totti