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zo rac

Mein Mann hat sich im Hospiz stabilisiert, so dass es ihm wieder "ganz gut" geht. Nun kam der Dienst von der privaten Pflegeversicherung um die Einstufung zu ermitteln und hat meinem Mann die Pflegestufe 1 aberkannt.
Die Versicherung würde nur noch bis zum 31.12.2015 bezahlen.

Das Hospiz hat eine Kündigungsfrist von einer Woche. Auf dem Geld bleiben wir sowieso sitzen.
Ansonsten ist das schon eine Sauerei.

Mein Mann hat ein Glioblastom mit drei Rezidiven, die alle wachsen und hatte ein riesiges Öden, was nun im Griff ist.

Wenn er nun zu seinen Eltern zieht, kann es jederzeit wieder zu einer Verschlimmerung kommen und dann ist kein Hospizplatz mehr frei.
So ein MIST

Hat jemand Erfahrungen mit der privaten Krankenkasse und einer Ablehnung einer Pflegestufe?

TumorP

Hallo Zorac,
Hospiz---dann nicht mal Pflegstufe 1? War er denn so fit, das er sich allein waschen, anziehen, essen usw. konnte? Wenn Ihr ENTSPRECHEND Rechtschutzversichert seid, dort Rat einholen. Geht meist auch kurzfristig telefonisch. Sorgen habt Ihr doch genug.
Viel Kraft
TumorP

Wasa

Das ist ja nicht zu fassen.

Ich kenne Fälle, andere Krebsarten, wo Patienten sich auch erholt haben im Hospiz und dann umziehen mußten, allerdings nach einem halben Jahr. Das ist so die Zeit dort. Klingt doof, aber ist so.

Ein Kunde von mir, ich mach Fußpflege, hatte sich auch gut stabilisiert und als das halbe Jahr um war ging es ihm wieder schlechter. Man hat entschieden, dass er bleiben darf. Leider war es dann nicht mehr lange.

zo rac

Hallo,
er hatte ein großes Ödem und konnte nichts. Daher auch Hospiz...
Das Kortison hat nun gut geholfen, so dass er es die letzten 2 Wochen wieder konnte.
Aber er hat 3 Rezidive...

zo rac

Er darf ja bleiben, aber keine Kasse bezahlt das Geld und wir haben nicht so viel...

liisa

Hallo zorac,
Bitte leg umgehend Widerspruch ein.
Bei dieser Diagnose ist 1 auf jeden Fall gegeben.
Liebe Grüße
Jutta

zo rac

Ja, mache ich.
Wie schnell geht das denn?

Wasa

Oh Sch..., das hab ich falsch verstanden.

Drücke euch die Daumen, dass der Widerspruch greift

liisa

Das ist örtlich sehr unterschiedlich, ich bin sicher, dass dir das Hospiz behilflich ist. Auch bei der Formulierung .
Ich drück dir die Daumen!
Jutta

zo rac

Leider eilt es ja - er ist ausgezogen...
Auf ein neues. Beim nächsten Problem sind wir dann wieder in der Notaufnahme...

TumorP

Frag trotzdem wegen der Kosten IM Hospiz nach. Vielleicht hat er dann entsprechende Möglichkeiten wieder "bei Bedarf" hinein zu kommen.
Viel Kraft
TumorP

Hyde

Hallo Zorac, so etwas ähnliches ist mir und meiner verstorbenen Mutter auch passiert. Sie konnte so gut wie nicht mehr gehen (Gallenkrebs) und hat sich als starke Raucherin zwei mal am Tag mit dem Rollstuhl vors Krankenhaus fahren lassen. Sie bekam keine Pflegestufe, mit der Begründung: Wenn sie noch rauchen kann, ist sie noch mobil. Die Beurteilung hat eine Krankenschwester und eine Ärztin, die meine Mutter nie gesehen hatte, gemacht. Ich habe mich darauf bei der Ärztin beschwerd und die wurde mit der Bemerkung abgebügelt:Meine Mutter wird gut versorgt, in anderen Ländern wäre die ärztliche Versorgung schlechter. Ich habe daraufhin ziemlich lautstark gesagt, dass ich das Krankenhaus und die Ärztin verklagen werde, und das Ganze in die Presse bringe. Einen Tag später wurde meine Mutter noch einmal untersucht und hat sofort Pflegestufe 3 erhalten und die Einweisung in ein Hospiz.

Mein Tipp: Massiv auftreten und nichts gefallen lassen

LG

Joanna

Hallo, Zorac, wie Hyde es beschreibt, das ist leider auch meine Erfahrung, nur durch lautes Auftreten und Einschalten von höheren Instanzen ist es mir gelungen, für Angehörige das heraus zu holen, was für sie in dem Moment gut und richtig war.
Aber traurig ist das schon, dass man so kämpfen muss!!!

zo rac

Danke, ich habe Einspruch eingelegt.
Leider würde unser Fall vor ein Verwaltungs- und nicht vor ein Sozialgericht kommen, somit ist Klagen keine gute Option.
Aber wenn ich mit dem Einspruch kein Erfolg habe, werde ich vielleicht mit "Presse" drohen, dann kann sich die Krankenkasse auch warm anziehen, denn ich denke, dass ein Glioblastom bei einem jungen Menschen mit Familie und kleiner 7jähriger Tochter bestimmt eine bemerkenswerte Geschicht ergeben könnte.
Werde auch Laut werden, denn so was geht nicht...
Nur weil sich jemand noch bewegen kann, bedeutet es nicht, dass er keine Pflege benötigt. Gerade wenn das Problem im Gehirn liegt.

Wasa

Es ist so traurig, dass man bei all dieser Sch... noch so kämpfen muss. Das Schlimme ist, dass der Zeitfaktor einem noch im Nacken sitzt.

Ich glaube , ich werde auch zum wilden Stier, wenn uns so viel Steine in den Weg gelegt werden.

Viel Kraft, die Wut wird noch die letzten Kräfte mobilisieren, viel Glück

suace

Grade mit den neuen Einstufungen der Pflegestufen sollen doch auch Hilfen jenseits der Bewegung erfaßt werden.
Wenn Du Hilfe bei normalen Alltagsdingen wie Essen (zubereiten) , zum trinken animieren , Medikamente stellen etc.leistest, gibt es Pflegestufe. Mein Mann kann sich bewegen - trotzdem wende ich Zeit für seine Versorgung auf und wir bekommen zur Zeit Pflegestufe 1.
Ich würde an Deiner Stelle nochmal die KK persönlich kontaktieren und die Situation schildern. Nicht aggro sondern eher auf der Schien "bis jetzt haben wir uns so gut betreut gefühlt, daß kann doch nur ein Mißverständnis sein" .... so können die ihr Gesicht wahren. Klagen kann man immer noch

Hyde

@zorac dass du Einspruch einlegen solltest ist richtig, hat aber wenig Erfolg, dauert sehr lange und wird häufig abschlägig beschieden. Das einzige was hilft ist massives Auftreten. Mit Nettigkeiten kommst du nicht weiter, denn niemand wird sich für dich die Finger verbrennen, oder seine Kompetenzen überschreiten.
Sag, dass du diejenigen verklagen willst, die die Beurteilung geschrieben haben. Verlang die Namen und behaupte, dass die Post von deinem Anwalt bekommen und du außerdem die Presse und das Fernsehen einschaltest. So weit wird es nicht kommen, aber du wirst sehen, dass dann alles sehr schnell geht. Mit Nettigkeiten kommst du nicht weiter, denn jeder wird sich erstmal auf seinen Standpunkt zurückziehen. Denk immer dran: Die anderen haben jede Zeit der Welt und Geld...

Joanna

Ich fand es in solchen Situationen auch immer sehr hilfreich, Personen in höherstehenden Positionen direkt anzuschreiben.
Z.B. habe ich mal die Landesministerin angeschrieben, als mir vom Gesundheitsamt Hilfe verweigert wurde für einen behinderten Angehörigen, danach ging plötzlich ganz, ganz viel und das ganz, ganz schnell.

Jaqen Hghar

Ich hab mich hier angemeldet, zum einen um vielleicht Tipps zum Umgang mit der Situation zu bekommen und zum anderen, weil ich einfach meinen Frust darüber mal niederschreiben muss, weil ich bei den Gedanken um die Willkür der Krankenkassen kurz vorm platzen bin.

Meine Mutter ist 74 Jahre alt, Anfang des Jahres 2016 bekam sie Koordinationsschwierigkeiten zwischen ihren Händen. Sie sagte, die eine Hand macht nicht das was die andere macht. Will heissen, sie hatte Angst, das gerade beim Auto fahren (sie fuhr immer gerne und sicher) die eine nach rechts lenkt und die andere zur anderen Seite will .... und hat Ihr Auto verkauft.
Mitte des Jahres fing dann das Kurzzeitgedächtnis an, rapide abzubauen. Wenn ich mit meiner Tochter mal so 2 Stunden da war, passierte es, dass sie z.B. 5-7 mal fragte, wie es denn so in der Schule liefe.
Aber wie alte Leute so sind, waren die Arztbesuche rar gesäht und wenn sie dann bei ihrem Hausarzt war und darüber berichtete, ging dieser nur von Altersdemenz aus. (ich war einmal dabei).
Ein Antrag auf Pflegestufe wurde, nach einem etwa 10minütigen Besuch eines Gutachters vom MdK, der so kurzfristig war, das auch ich nicht dabei sein konnte, von der Krankenkasse abgelehnt. Ich habe zwar Einspruch eingelegt, aber wir müssten ja beweisen, das sie zum Zeitpunkt des Gutachtens schon Pflegebedürftig genug für eine Pflegestufe war.
So ging sie dann auch Anfang November in eine Reha, in der sie lernen sollte mit Ihren Einschränkungen durch die Altersdemenz besser im Haushalt klar zu kommen.
Aber schon nach mehreren Tagen dort, wurde bei einem CT (die Ärzte dort hatten wohl nicht den Eindruck, das es wirklich Demenz sei) ein Glioblastom festgestellt und bei einer Biopsie Grad IV malign. Der Tumor ist inoperabel, da er genau zwischen den Gehirnhälften liegt.
Sie bekam dann 10 Bestrahlungen im Campus Benjamin Franklin und wir stellten bei der ikk einen Antrag auf einen Hospizplatz. Mein Vater ist selbst 80 Jahre alt, er kann sie zu Hause nicht mehr versorgen. Dieser Antrag wurde am 20. Dezember abgelehnt, weil der MdK die Kriterien für eine Hospizversorgung nicht erfüllt sah. Nach meinem Einspruch (habe Vorsorgevollmacht) und einem erneuten Gutachten vom St. Joseph Krankenhaus (in dem dringlich auf eine Hospizversorgung hingewiesen wurde), in dem meine Mutter derzeit auf der Palliativstation liegt, kam nun heute eine erneute Ablehnung des Hospizplatzes, pünktlich da ab morgen ein Platz für sie frei gewesen wäre.
Die Ablehnungen bei der Art der Erkrankung, der Prognose und ganz besonders dem rapiden Abbau sämtlicher Funktionen (Gedächtnis, Artikulation, Beweglichkeit, Koordination und Wahrnehmung) hat bei beiden Sozialstationen der Krankenhäuser kopfschütteln hervorgebracht, weil sie das noch nicht erlebt haben. Wollen aber weiter alle Möglichkeiten ausschöpfen.
Ich selbst weiß langsam nicht mehr weiter, an den MdK kommt man nicht ran (Wahrscheinlich, damit sie sich mit unzufriedenen Patienten nicht rumschlagen müssen) und die ikk beruft sich auf das MdK Gutachten. Dazu kommt noch das ich selber einen akuten Bandscheibenvorfall habe und eigentlich täglich auf den Bescheid der Rentenversicherung für eine medizinische Reha warte.

Alles in allem einfach nur äußerst unbefriedigend.

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