
Petra A.
Hallo alle zusammen,
seit letztem Donnerstag ist mein Vater (72), GBM seit 06/2003 im Hospiz.
Seit er da ist, geht es ihm (auch neurologisch) besser. Mit der Pflege dort und mit der Art und Weise, wie dort mit meinem Vater umgegangen wird, sind wir sehr zufrieden.
Bis gestern bekam er alle Medikamente, eischließlich Chemotherapie (Temodal). Er nimmt das Temodal 3 Wochen lang, dann folgt eine Woche Pause. Alle 4 Wochen erhält er eine Caelix-Infusion. Der Tumor war auf den letzten MRT-Bildern nicht gewachsen (5 cm), dafür hat das Oedem die ganze linke Hirnhälfte in Beschlag genommen. Wir sind dem oedem bis jetzt weder mit Kortison, noch mit H 15 und Glycerinsaft beigekommen.
Die Temodal-Pause beginnt regulär heute und die Caelix-Infusion soll nächsten Donnerstag verabreicht werden.
Heute teilte uns der Hospizarzt mit, dass das Temodal als auch die Infusion nicht mehr gegeben werden soll, da meinem Vater nicht mehr geholfen werden könne. Mein Vater bekam daraufhin einen Tobsuchtsanfall und hat damit gedroht sich aus dem Fenster zu stürzen.
Als ich Dr. Dresemann um Rat fragte, sagte der, dass er das abhängig vom Zustand meines Vaters machen würde, will heißen, wenn sich der bessere Zustand bis nächste Woche aufrecht erhalten lässt, würde er mit der Therapie fortfahren.
Die Pflegedienstleitung teilte mir daraufhin mit, das es nicht gestattet sei Chemo-Infusionen zu erhalten und dass diese auch nicht vom Hospiz verabreicht würde. Sollten wir uns nicht an diese Regelung halten, könnte mein Vater nicht im Hospiz bleiben.
Wenn mein Vater aber "zwangsentlassen" wird, wissen wir nicht wohin mit ihm, da meine Mutter Morphin-Patientin ist und bereits einen Zusammenbruch hatte und ich Einzelkind bin mit zwei eigenen Kindern, von denen eins behindert ist, so dass ich leider auch nur begrenzt abkömmlich bin.
Nun meine Fragen:
Ist das in allen Hospizen so, dass der Tumor an sich nicht mehr behandelt wird?
Was gibt es sonst für Möglichkeiten? (Ein Pflegedienst reicht definitiv nicht aus und für eine Ganztagskraft fehlt uns das Geld.)
An wen kann ich mich wenden?
Wer beurteilt, ob der Zustand meines Vaters gut genug ist, um die Therapie evtl. fortzusetzen?
Woran liegt es, dass es meinem Vater so abrupt besser geht, obwohl ja bis jetzt keine Therapie-Änderung vorgenommen wurde?
Wir sind sehr verzweifelt, weil wir nicht wissen, was wir tun sollen.
Allen anderen alles Beste
Petra