Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Susi19

Mein Mann muss jetzt seinen letzten Weg gehen. Er kommt gerade noch die Treppe hoch kann aber nicht sprechen und ist inkontinent! Jetzt stellt sich für uns die Frage pflege ich ihn zuhause oder geht er lieber ins Hospiz! Mein Mann möchte gerne zuhause bleiben wir haben ein Haus im Grünen wo er viel Freude daran hat! Ich gehe nicht arbeiten und meine drei Kinder sind erwachsen und bis auf eine aus dem Haus! Alle machen mir Angst dass ich das auf keinen Fall zuhause schaffe,auch der Arzt meint ich solle ihn ins Hospiz bringen! Was kommt da auf mich zu? Ich möchte natürlich nicht dass er leidet aber die gewohnte Umgebung erleichtert doch alles! Was muss ich bedenken und könnt ihr mir eure Erfahrungen schildern? Laut zwei Ärzten hat er nur noch Wochen....
Susi19

liisa

Susi
Ich habe dir eine pn geschrieben
Liebe Grüße
Jutta

liisa

Susi
Habe dir eine pn geschickt
Liisa

suace

Liebe Susi,
Ihr müßt das tun, was sich für Euch beide richtig anfühlt. Im Hospiz kann man sich fallen lassen und umsorgen lassen. Das kann richtig sein, wenn man zuhause überfordert ist und dann Energie für Dinge verpulvert die man dringend woanders braucht.
Zuhause kann aber auch gut sein. Es gibt eigentlich überall Palliativteams die einen unterstützen und der normale Pflegedienst hilft auch.
Du solltest Dich mal mit so einem Team zusammensetzen und all Deine Fragen stellen - die können viele Ängste nehmen.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Ruhe für die kommende Zeit

hopeflower

Wir stehen nun auch vor dieser Frage. Derzeit SAPV durch plötzliche Verschlechterung, Demenz. Das Kortison scheint nicht besonders zu wirken.
Auf seiner Seite: Überschätzung, macht schnell gefährliche Sachen, die er nicht sollte. Weglauftendenz.

Auf meiner Seite: Mutter eines 3j. Kindes das nun in den KiGa startet. Keine Familie am Ort. Die letzten 3 Jahre war ich vollzeit arbeiten. Eingewöhnung startet am Di.

Wir haben es uns angeschaut und das Hospiz ist wunderschön. Sagt er auch. Am Fr. (ein guter Tag) dachten er und ich "noch zu früh" - gestern dachte ich "vielleicht doch". Er kann nicht mehr allein sein, jemand muss bei ihm sein, 24h/Tag.

Meine Gedanken:
-Ist das abschieben?
-Bin ich zu schwach dass ich "jetzt schon aufgebe"
-Wir wollen noch Avastin bekommen (Antrag gestellt)
-Aber dann ist er nicht bei uns zu Hause, und das geht so schnell (letzte Woche Mi. war noch alles gut und jetzt so schlecht und wir könnten am Di. ins Hospiz einziehen)

aber
-dann kann ich wieder Ehefrau sein
-und eine bessere Mutter die entspannter ist
-Lebensqualität
-wie sollte es sonst gehen, mit all den anderen Verpflichtungen wie z.B. KiGa Start
-warum sollte ich warten bis ich wirklich nicht mehr kann, wenn ich jetzt frei entscheiden kann?
-ein schönes Zimmer ist frei wir können es haben
-ein wunderbares Hospiz
-ich bin jetzt schon müde, alles ist sehr anstrengend (er weckt mich mind. 4x in der Nacht und ab 5 ist die Nacht zu Ende...wie lange kann ich das?)

Ich freue mich wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilt.

Justina

Hallo hopeflower,

Als es im April bei uns zuhause nicht mehr ging, (er hatte nichts mehr gegessen, deutlich abgenommen, alle 2 Stunden (auch nachts!!) aufgestanden, panisch umhergelaufen, kein bißchen Ablenkung half, gar nichts!! er wurde immer schwächer. jedesmal wenn er schlief, hab ich geheult. ich hing am Telefon und im Internet, hab Hilfen gesucht- 14 Tage ging das so) haben wir einen Platz auf der Palliativstation bekommen.
Ich hatte das Gefühl, ich würde ihn direkt zum Henker bringen. Es war schrecklich. Dachte, danach würde es direkt ins Hopiz gehn, wenn überhaupt noch...
Aber: es brachte jede Menge Ansprechpartner für die gesamte Familie, Entlastung, Erholung und glücklicherweise Besserung (liebevolle Zuwendung der gesamten Station, Avastin, CCNU, Seroquel, Psychoonkologie. Später war es die Fußball-EM und seine Kumpels *grins* und oft Essen-gehen)

UND: ... der ein oder andere ist auch schon wieder aus dem Hospiz mit gebessertem Zustand nach Hause entlassen worden...

LG, Justina

Susi19

Habe dir eine Email geschrieben

Susi19

Mein Mann ist am 23.07.2016 um 10.25 Uhr zuhause in meinen Armen verstorben. Ich würde es immer wieder so machen, ich hatte ein tolles Team zur Unterstützung und habe so den letzten Wunsch erfüllt! Ich bin immer noch geschockt und völlig körperlich wie mental erschöpft, aber unheimlich zufrieden und glücklich dass wir zuhause mit Freunden Familie die letzten Wochen verbracht haben! Es ging rasant schnell berab, hätte ich nie gedacht dass er so schnell alle Funktionen verliert!
Jetzt kommt die große Trauer und Leere.
Susi19

Arika

Liebe Susi,

mein aufrichtiges Beileid! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll...nur so viel, dass ich selber unglaubliche Angst von dieser Zeit habe. Hoffentlich kann dich deine Familie und deine Freunde unterstützen.

Ganz liebe Grüße,
Lana

Editschen

Hallo Susi19,

Mein herzliches Beileid

Mein Mann ist am 24.07.16 um 18:11 gestorben. Er war seit drei Wochen in Hospiz und ich kam kaum nach, mit meinen Gefühlen und meine Psyche, so schnell hat sich sein zustand verschlechtert. Wir wurden umsorgt und liebevoll behütet in unseren Hospiz. Unsere Freunde waren immer da, unsere kleine Familie verbrachte viele Stunden bei ihm, auch unsere Hund durfte mit. Es war beruhigend, dass man immer Hilfe holen konnte, wenn nötig gewesen wäre. Letztendlich sein letzten Atemzug hat er mit mir allein gemacht, er ging ruhig und gelassen von mir und er sah aus als ob er schläft. Ich hab Ihm versprochen, dass ich Ihm dabei nicht alleine lasse und das konnte ich erfüllen, trotz Hospiz, das beruhigt mich etwas aber mein Herz vermisst ihm so sehr, dass der Schmerz fast unerträglich ist.

Ich wünsche allen die den Kampf noch vor sich haben viel Kraft, und habt keine Angst, ich hatte auch und zwar ganz doll und jetzt kann ich sagen, es war wunderschön meinem Mann die Ehre zu erweisen und ihm auf seinem letzte Weg zur begleiten.

Danke allen die mir liebe voll geantwortet haben und uns helfen wollten.

Ich werde mich jetzt zurück ziehen
LG Edda

Susi19

Liebe Edda
Wie sich die Bilder gleichen! Auch von mir mein herzlichstes Beileid !
Mit den letzten Zeilen sprichst du aus meiner Seele! Ich kann es nicht fassen, meinen Mann nicht mehr wieder zu sehen.
Allen die den schweren Weg noch vor sich haben, wünsche ich viel Kraft und Ausdauer, es waren harte Wochen aber auch ich bin glücklich, dass ich meinen Mann bis zu seiner letzten Reise begleitet habe!
Susi19

hopeflower

Ich danke euch allen für eure Antworten.
Lg,
h.

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.