Hallo zusammen,
ich habe mich heute hier angemeldet und hoffe, Tipps und/oder Informationen zu finden - gerne auch Gleichgesinnte.
So langsam bin ich mit meinen Nerven am Ende, obwohl ich mir damals geschworen habe, mich von meinem Adenom NIEMALS runterziehen zu lassen. Da meine Geschichte schon 1997 begann, werde ich mich hier kurz stichwortartig zusammenfassen, damit Ihr User keinen Roman lesen müsst :)
5.12.97: Erstdiagnose Makroprolaktinom, ein riesiges Teil, aufgrund der Größe ist die Sella angerissen, es gab Anzeichen auf eine kleine Hirnblutung, die jedoch von selbst wohl wieder zum Stillstand gekommen war (lt. MRT-Befund musste dieses Ereignis schon ein wenig zurückgelegen haben) - HINWEIS: erhöhte Prolaktinwerte lagen bei mir schon seit 1993 vor, jedoch hat mein damaliger Gyn. keine Indikation zum MRT gesehen. Auch nicht bei einem Prolaktinwert von 2067 (!!! - es ist kein Scherz!).
1998: Wechsel des Gyn.
02/1998 bis 12/2006: Behandlung mit Bromocriptin. Bis auf wenige Nebenwirkungen (Müdigkeit, ab und an Schwindel, manchmal Verdauungsbeschwerden) gut vertragen.
07/2007: Geburt unserer Tochter. Mein Gyn. besteht auf Therapieänderung. Ich bekomme Dostinex, 2x1 Tbl. pro Woche.
10/2008: Erste depressive Phasen treten auf. Gyn. möchte von Nebenwirkungen nichts hören. Ich wäre überfordert, solle mir mehr Freiräume schaffen und abschalten.
01/2009 - 05/2010: ich suche dringend Hilfe. Wende mich an Lebenshilfe, an psych. Praxis und habe auch Therapiegespräche. Niemand möchte etwas auffälliges bemerken. Meine Familie bemerkt Wesensänderung, Gyn möchte immer noch nichts bzgl. Therapieänderung hören.
10/2010: Hausarzt vermutet Burn-out-Syndrom. Ich bin 3 Monate krank geschrieben. Wirklich viel ändert sich nicht. Ich werde Psychologen vorgestellt - ohne großes Ergebnis. Yoga soll helfen und ich soll ausgedehnte Spaziergänge machen, um "Ruhe in der Natur zu finden"
02/2011: HILFE - ich bin erneut schwanger. Völlig ungeplant und ich kann mich erst gar nicht freuen. In den ersten Wochen weiß ich nicht, ob ich das alles überhaupt möchte. Da ich aber eine Fehlgeburt in 2005 hatte, weiß ich, dass ich nicht abtreiben werde. Es wird also irgendwie gehen.
12/2011: Unser Sohn wurde im Oktober 2011 geboren. Ich stürze nach der Geburt immer mehr in Depressionen ab. Hebammen möchten mich in psychiatrische Abteilung einweisen - ich bekomme eine Einweisung. Der Arzt, der mich in der Klinik aufnehmen soll ist am besagten Montag nicht da. Ich soll wieder nach Hause - danach bin ich nicht mehr hin.
Ich bin aggressiv gegen meine eigene Tochter - ich suche verzweifelt Hilfe und niemand hört mich. Mein Mann kämpft wie ein Löwe für unsere Familie. Ich bin suizidgefährdet und selbst jetzt möchte noch kein Psychologe wirklich was tun :(((
Mein Gyn. stellt mich notfallmäßig beim Psychiater vor und ich bekomme Antidepressiva.
03/2012: Inzwischen habe ich durch die Antidepressiva gute 12 Kg zugenommen. Das zusätzliche Gewicht macht mir zu schaffen. Ich war immer schon übergewichtig, aber jetzt reicht es einfach. Ich kann und will nicht mehr
09/2013: Meine zuständige Psychiaterin stellt ihre Tätigkeit ein. Die Antidepressiva hab ich selbständig ausgeschlichen. Sie haben mir nicht wirklich was gebracht :( --- hat letztendlich aber keiner jemals mehr danach gefragt
Seit 09/2013: Ich verändere mich immer mehr. Ich werde aggressiv, schreie bei jedem kleinen Wunsch wie eine Irre durch die Gegend. Meine Familie versteht die Welt nicht mehr. Ich war bei 2 Psychiatern. Generell sind es wohl Nebenwirkungen vom Dostinex. Ich solle Antidepressiva nehmen, die "bringen mich auf den rechten Weg zurück"....Außer Gewichtszunahme hab ich jedoch kaum was davon.
Achja - meine Periode hatte ich seit Dezember 2010 nicht mehr. Trotz Therapie mit 2x1 Tablette Dostinex pro Woche :( Und das, wo es doch heißt, dass mit Dostinex innerhalb weniger Wochen eine Senkung des Prolaktinspiegels in den Normalbereich erfolgt.
Ich schlafe schlecht. Zwischendurch habe ich immer mal Krämpfe in den Beinen und Kribbeln in den Armen (vor allem linker Unterarm). Ich bin depressiv. Ich lache zwar, aber es ist alles nur aufgelegt. Ich würde am liebsten weglaufen, mich total zurückziehen und alleine sein. Ohne Verantwortung, ohne irgendwelches Aufpassen und Nachsehen. Ich habe eine tolle Familie, habe Unterstützung und bekomme Verständnis. Unsere Tochter (wird 7) ist psychisch auffällig. Sie ist sehr sensibel, verkraftet meine damals (in 2011) aggressive Attacke gegen sie immer noch nicht psychisch. Ihre Psychologin sagt, dass ich mich um eine Behandlung für mich bemühen muss, um wieder auf den rechten Weg zu kommen. Ihre Psychologin ist es aktuell auch, die mir zuhört und mich dazu bewegt hat, meinem Frauenarzt nun endlich zu sagen, dass dieses Dostinex wohl der Grund für alles Übel ist. Ich kaufe teilweise komplett unkontrolliert ein. Wir müssen auf unser Geld achten, haben erst vor 2 Jahren ein Haus gekauft und wir können nicht einfach alles Geld so locker aus dem Fenster werfen.
Ich habe mir nach dem letzten Gespräch mit der Psychologin unserer Tochter (das Gespräch war am letzten Mittwoch) den Beipackzettel vom Dostinex geschnappt und mir auch den Beipackzettel vom Pravidel (also Bromocriptin) aus dem Internet ausgedruckt.
Ich habe beim Dostinex satte "19" Nebenwirkungen angestrichen. Beim Bromocriptin nur 3.
Nun meine Frage:
Kann Cabergolin über längere Einnahmezeiträume hinweg solche, teils extremen Nebenwirkungen verursachen? Lt. Beipackzettel sind durchaus aggressivität und Depressionen usw. bekannt und auch möglich.
Mein Arzt schiebt alles auf "nicht gut organisierte Alltagsabläufe mit 2 Kindern". In 2 Wochen habe ich bei diesem Arzt nochmal einen Gesprächstermin und ich bin fest entschlossen, den Arzt zu wechseln, wenn er mir "mein altes Bromocriptin nicht zurück gibt".
Ich war immer lebensfroh und glücklich. Ich könnte es jetzt auch sein - aber stattdessen weine ich ständig, bin aggressiv, depressiv und lustlos. Ich habe einen wundervollen und verständnisvollen Ehemann, der seit Jahren voll hinter mir steht. Ich habe 2 tolle Kinder, die mich über alles lieben und mir zu verstehen geben, dass sie mir auch die schlimmsten Ausraster verzeihen. Aber das kann es alles nicht sein.
Ich möchte wieder lachen können, ohne mich zu verstellen. Ich möchte wieder aktiver und spontaner sein.
Bitte entschuldigt, wenn ich hier so viel geschrieben habe. Ein kurzer chaotischer Einblick in mein aktuelles inneres Chaos.
Bin für jede Info, jeden Tipp usw. dankbar.