Seit meiner OP (Atrozytom III mit recht großem Ödem) bin ich der reinste Alfred Tetzlaff. Nicht dass ich meine Frau absichtlich tyrannisiere, aber ich bin sowas von ungeduldig, rastlos und meckere an allem herum. nichts kann sie mir recht machen. ich fange sofort Streit an, werde laut, mache sie für alles verantwortlich. In solchen Momenten bin ich auch fest davon überzeugt, dass sie nur Fehler macht.
Ich bekomme mich in diesen Situationen auch nicht beruhigt und muss echt befürchten, dass ich irgendwann einem Herzinfarkt erliege, wenn ich nicht runter komme. Zudem tut mir meine Frau gerade echt richtig leid, dass sie jetzt alles voll abbekommt. Ich weiß, dass sie es sehr gut mit mir meint. Sie kümmert sich um so viele Dinge, für die ich zu verpeilt bin oder auf die ich einfach gerade keinen Bock habe.
Ansonsten bin ich eigentlich ziemlich gut drauf, optimistisch und verkrafte die Strahlen-Chemotherapie bislang ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Weihrauch und kopmplementäre Präparate tun ihr Übriges zu meinem Wohlbefinden. Ich war auch vor der OP recht impulsiv, aber kann es sein, dass sich manche Gefühle in dieser Situation so extrem verstärken? Ich merke jedenfalls, dass nicht ich es bin, der so überreagiert.