www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Ich bin untröstlich. - der Abschied kam so schnell!

Ich bin untröstlich. - der Abschied kam so schnell!
Elru
18.05.2016 23:46:53
Liebe Forumsteilnehmer!

Heute hat uns das eingeholt, was ich mir erhofft hatte, möglichst noch eine Zeitlang wegzuschieben.

Mein geliebter Mann hat um 15 Uhr 30 seine große Reise angetreten. Es war für uns nicht vorhersehbar. Ihm ging es vor Eineinhalb Wochen noch ganz gut. Bis ich mit ihm Anfang letzter Woche ins Krankenhaus musste. Atembeschwerden und ein aufgetriebener Leib machten ihm das Leben schwer. Heute waren wir auch noch zum Herzecho und MRT in der Klinik unterwegs. Mittags habe ich ihn noch gefüttert und wir haben gesprochen und hofften beide, dass das MRT gut ausfällt. Nachmittags bekam er plötzlich wieder keine Luft und danach kam der einzige schwere epileptische Anfall den er je hatte und damit auch der Tod.
Er fehlt mir unendlich. Er hat dieser Krankheit eine Stirn geboten und es sooo tapfer und stark getragen, dass ich einerseits erleichtert bin, dass er nicht noch einen so langen Leidensweg hatte aber Verlust ist mich furchtbar. Durch das Glioblastom hatte er sein Augenlicht verloren. Aber wir beide haben uns noch ein erfülltes Leben gemacht. Er war so dankbar und liebevoll in dieser schweren Zeit. Gottseidank hatte er keine Wesensveränderungen und war bis zum letzten Moment klar da. Er fehlt mir so unendlich, wir wären in 4 Tagen 47 Jahre verheiratet - kannten uns aber schon 53 Jahre.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich in dieser schweren Zeit mit Rat und Tipps unterstützt haben und werde in Abständen diesem Forum treu bleiben. Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen und Freunden eine gute und intensive Zeit. Ich muss nun lernen loszulassen und denke an die vielen schönen Momente in unserem gemeinsamen Leben.

Alle alles Liebe und Gute für Euch, viel Kraft!

Elo
Elru
Özlem
19.05.2016 08:36:29
Hallo Elo,

mein Beileid, ich wünsch dir sehr sehr viel Kraft und für dich alles Gute und Liebe.

LG
Özlem
Özlem
Radlheini
19.05.2016 11:02:24
Liebe Elo,

wir kennen uns noch nicht, da ich erst gestern diesem Forum beigetreten bin.
Meiner Frau wurde am 23.12.15 ein Glioblastom diagnostiziert und seither geht mir der Gedanke an den Tag, der Du nun hinter Dir liegt, nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe Angst vor diesem Tag.
Da meine erste Frau den sechsjährigem Kampf gegen den Krebs letzdendlich verloren hatte, kann ich Deinen Schmerz und den Verlust nachempfinden, der nun über Dich hereinbricht. Viele sagen, die Zeit würde alle Wunden heilen - das sehe ich nicht ganz so. Natürlich werden die Schmerzen mit der Zeit weniger und auch den Verlust Deines geliebten Mannes wirst Du überwinden, doch die Erinnerungen werden bleiben. Viele schöne Erinnerungen , aber auch die weniger schönen.
Auch ich wünsche Dir viel Kraft in dieser schweren Zeit. Hoffentlich hast Du Freunde, die Dir in dieser Zeit beistehen und Dich auffangen können. Oder Kinder?

Alles Gute

Roman
Radlheini
Smarty66
19.05.2016 13:13:27
Liebe Elru,

ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Ihr habt so gekämpft und viel ertragen müssen, aber nicht aufgegeben.

Behalte ihn als den wertvollen Menschen in deinen Gedanken und Herzen, der er war. Die schönen Erinnerungen werden überwiegen.
Trauere, aber lebe auch weiter.
Meinem Mann geht es gut, aber auch ich habe Angst vor diesem Tag.

Drück dich
Smarty
Smarty66
Elru
19.05.2016 21:55:25
Ich danke euch von Herzen für eure warmen und liebevollen Worte. Es tut so gut und ich kann jeden von euch verstehen, der diese Ängste hat, die mich auch seit dem 01.06.2015 begleiteten. Jeder nur kleiner Hoffnungs-Funke wird aufgesaugt. Ich kenn das. Ja. Hoffen und Bangen wechseln sich ab. Der Betroffene und die Angehörigen/Freunde sind in einer so großen Spannung und man muß selbst aufpassen, dass man nicht daran zerbricht.
Vielen Dank für eure tröstenden Worte.Ich bleibe dem Forum treu und werde euch manchmal auch still begleiten.
Ganz liebe Grüße

Elo
Elru
Annegret
19.05.2016 22:57:02
Liebe Elru,
mein Beileid. Zufällig habe ich heute hier reingeschaut. Mein Mann verstarb am 19., genau vor 14 Monaten. Nach Glioblastom Diagnose hat er 7 Monaten und 14 Tage gelebt. Wir waren fast 30 Jahre immer zusammen. Ich dürfte ihn zu Hause bis zum Ende bgleiten, aber die letzten 8 Wochen waren nicht leicht. Es war natürlich nie Ieicht. Ich bin auch so froh, dass mein Mann nie die aggressive Phase hatte. Er hatte keine körperliche Schmerzen, aber was in seinem Kopf zum Schluß vorging, weiß keiner.
Mir hat dieses Forum auch sehr geholfen. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.
Liebe Grüße
Annegrt
Annegret
rokohu
19.05.2016 23:25:40
Ich möchte Dir meine herzliche Anteilnahme übermitteln und wünsche Dir zur Trauerbewältigung viel Kraft.
Herzlichst rokohu
rokohu
fefele
20.05.2016 09:24:45
Liebe Elo,
Danke!

"Der Tod hat etwas Ungeheuerliches an sich. Tod an sich hat eine gewaltige Macht. Eine Transformation, genauso ehrfurchtgebietend wie das Leben selbst, und um so viel schwerer für uns zu verstehen."
Philip K. Dick

Herzliche Grüße
Andy
fefele
Elru
20.05.2016 12:23:53
Danke, liebe Andy, Rokoko und Annegret!

Es ist so schön, dass es euch gibt - auch wenn wir uns nicht persönlich kennen ist so einen tiefe Verbundenheit da. Danke für eure warmen Worte.
Sie tun so gut, Andy dein Spruch hat so viel Wahres an sich und ich glaube fest daran, dass es weiter geht und ich auch meinen Schatz Wiedersehen werde.

Herzliche Grüße
Elo
Elru
blondi
24.05.2016 22:12:54
Liebe Elo,wie sehr kann ich Deinen Schmerz verstehen.Mein über alles geliebter Mann hat mich am 11.5.16 mit 66 Jahren für immer verlassen.Am 7.11.2013 wurde mein Mann an einem Glio operiert und es ging ihm - nach einigen Monaten -richtig gut.Er fuhr sogar wieder Auto!Dann kam am 28.12.15 ein erneuter Tumor im Frontalbereich.Nach der OP war mein Mann sehr oft agressiv und es ging ihm nicht gut.Nach 30 Bestrahlungen ging es ihm immer schlechter.In der Anschlußheilbehandlung brach er zusammen,kam in die Klinik,danach konnte er nicht mehr laufen,saß im Rollstuhl.Sofort habe ich unser Haus umgebaut.Ebenerdige Dusche, Treppenlifter, Pflegebett usw.Mein Mann war in dieser Zeit im Pflegeheim.Er sollte den Umbau nie sehen.Innerhalb von 3 Tagen ging es ihm ganz schlecht.Er starb friedlich,lag 3 Stunden auf meiner Hand,sah mich nur an.Wir kannten uns 50 Jahre und waren 43 Jahre verheiratet.Ich kann mir nicht vorstellen, daß dieses Leid einmal erträglicher werden soll.Selbst unsere Freunde mag ich nicht sehen,wie können sie meinen Schmerz verstehen?Wie gerne würde ich meinem geliebten Mann folgen. Blondi
blondi
Elru
25.05.2016 08:17:57
Liebe Blondi,
Mein aufrichtiges Beileid, ich drücke dich ganz doll. Ich habe mich schon gewundert, weil du dich auf die Emails nicht mehr gemeldet hast. Nun weiß ich den traurigen Grund.
Auch ich bin untröstlich und auch bei mir sind ähnliche Abläufe passiert. Bodennahe Dusche einbauen lassen und ganz vieles mehr. Mein Mann hat sie nur wenig nutzen können.
Blondi, man denkt die Welt geht unter - es geht nicht weiter. BItte lasse diese schwere Trauer zu, denke an ihn, sprich mit ihm- er wird dir sicherlich in deinen Gedanken auch antworten. Er hätte es sicherlich nicht gewollt, dich so leiden zu sehen. Ich würde genau wie du alles dafür hergeben meinen Mann gesund in den Armen zu halten. Ich habe als erste Reaktion alle Medikamente und sonstige Hilfsmittel verbannt, weil es mir in der Seele leid tat, dieses jetzt in der Trauer zu sehen. Es ist noch nicht alles abgeholt worden. Rampen, Rollstuhl usw. stehe hier noch. Ich bin erleichtert, wenn diese belastenden Erinnerungen abgeholt werden.
Dein Mann wird immer um dich sein und eines TAges werdet ihr wieder verbunden sein, daran glaube ich so fest.
Drück dich!
Elo
Elru
Lara
25.05.2016 20:17:41
Liebe Elru,
Liebe Blondi,

Mir fehlen die Worte. Sätze wie " mein Beileid...aufrichtige Anteilnahme .."
können sicherlich nicht helfen den Schmerz zu lindern.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft.

LG

Lara
Lara
Nessie
25.05.2016 21:50:13
Liebe Elo und liebe Blondi,

es tut mir sehr leid zu lesen, was Euch in der letzten Zeit widerfahren ist.
Es sagt sich immer leicht, dass die Zeit alle Wunden heilt. Das ist sicherlich so, aber es bleiben immer Narben! Ihr habt im Gegensatz zu anderen Menschen die einen geliebten Angehörigen verloren haben eine intensive und sehr besondere Zeit hinter Euch, die ihr niemals vergessen könnt.
Es ist ein furchtbarer Schmerz. Leider kann Euch diese Last, diese Trauer niemand abnehmen - ihr könnt nur versuchen, damit zu leben.
Und bestimmt werdet ihr nach einiger Zeit wieder die lebenswerten Dinge im Leben wahrnehmen! Seid stolz auf Eure unheimliche Stärke während dieser schweren Zeit! Ihr habt einen geliebten Menschen auf seiner letzten Reise begleitet und ihm beigestanden - das schafft nicht jeder!
Auch, wenn wir uns nicht kennen und es sicherlich merkwürdig ist, solch persönliche Worte an einen fremden Menschen zu richten, verbindet uns doch die Geschichte/Krankheit.
Ich wünsche Euch von Herzen das Beste und einen festen Blick nach Vorn!
Nessie
Elru
25.05.2016 22:35:56
Liebe Lara, liebe Nessie !

Habt Dank für eure tröstenden und einfühlsamen Worte, ihr glaubt gar nicht wie froh ich bin, euch "Gleichgesinnte" mit all den ähnlichen Wegen über dieses Forum kennen lernen zu dürfen. Das gibt mir persönlich die Kraft, die ich brauche. Diese Verbundenheit - obwohl wir uns alle nicht persönlich kennen ist immens und das hilft gewaltig . Vielen Dank dafür.
Ganz liebe Grüße
Elo
Elru
blondi
26.05.2016 00:17:31
Liebe Elo,Lara,Nessie, alle liebevollen Worte und Zeilen tun so gut-UND doch ist da diese unendliche Trauer. Ich komme mit dem Verlust einfach nicht klar.Der Gedanke,habe ich alles richtig gemacht,hätte ich nicht mehr für meinen Mann tun können,bringen mich zur Verzweiflung. Ich werde nie eine Antwort darauf bekommen und damit werde ich nicht fertig.Mein Mann war mein Leben - und jetzt ist dieses Leben fertig.Das zu verkraften, erscheint mir im Moment unmöglich.Obwohl die letzten Monate sehr, sehr schlimm waren, hätte ich meinen Mann so gerne behalten u.auch alle Agressionen ertragen.NUR leider werden wir nicht gefragt und müssen das Schwere verkraften und keiner fragt nach dem WIE!blondi
blondi
Elru
26.05.2016 08:45:37
Liebe Blondi,

Wäre dein Mann nicht auch so unglücklich dich so leiden zu sehen?

BLondi, du hast sicher alles richtig gemacht und alles Menschen mögliche versucht, um ihm noch ein Zuhause zu schaffen, in dem er mit all den technischen Hilfsmitteln und deiner Liebe hätte noch seine Art von Leben verbringen können. Durch diesen Tod sind unsere beiden Männer erlöst worden. HAben nicht mehr all diese schrecklichen Begleitkrankheiten des Gliablastoms, müssen nicht mehr leiden. Mein Mann hatte keine Angst vor dem Tod, weil er als MIttdreissiger eine NTE (Nahtoderfahrung) hatte und mir beschreiben konnte, wie es ihm dabei ging. Ruhe, keine Angst und getragen von unendlicher Liebe. Er hatte jedoch eine große Angst mich zu verlassen aber er wußte auch, dass ich das Leben hinterher meistern muss. Wir alle wissen nicht, liebe Blondi, wann wir einmal dran sind - aber wir werden uns dann wieder finden. Da bin ich 1.000%zig überzeugt. Die Leere jetzt muss ich annehmen.

Auch mein Mann war und ist mein Leben - Wir haben wirklich eine außergewöhnliche Partnerschaft gehabt und ich sage es ganz bewußt, wir haben sie immer noch und sie wird auf ewig weitergehen. Mir fehlt er unendlich, wir haben leider keine Kinder und er war in seinem Leben oftmals schwer krank. Das schweißt arg zusammen.

Mir wurde ein Tag nach seinem Tod von einer Bekannten - nicht Freundin gesagt - ach da kommt bestimmt wieder jemand für dich als Partner. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Nein, ich sage mir, dazu bin ich nicht bereit und werde es nie sein. Dazu hat mein Mann mir in unserem gemeinsamen Leben extrem viel Liebe und Verständnis gegeben. Ich bin so dankbar, dass ich so einem Menschen begegnet bin und werde nun diese unendliche Trauer ertragen müssen, auch ich weiß nicht wie, aber er wird es mir zeigen, weil er mich begleitet und um mich herum ist.

Ich habe Angst vor der bevorstehenden Beerdigung, bin aber dann auch erleichtert, wenn alles "überstanden" ist. Wir hatten vor unserer gemeinsamen Nierentransplantation im August 2014 ( ich habe ihm eine Niere gespendet) alles schon vorbereitet mit Grabstelle, Vorsorge Beerdigung, weil wir nicht wußten ob die Transplantation für einen von uns nicht gut laufen würde. Es war schon ein ganz eigenartiges Gefühl so etwas mit klarem Kopf und Gedanken abzuwickeln. Heute bin ich so froh darüber, weil alles im Sinne meines Mannes geregelt ist und mich innerlich nicht noch mehr aufgewühlt hat.

10 Monate später dann nun dieses Glioblastom war eine Ironie des Schicksals.

Aber der Verlauf des Lebens ist vorgezeichnet. Wir wissen es nur nicht. Liebe Blondi versuche bitte für deine Mann und auch für dich weiter zu leben, er ist sicherlich bei dir. Sprich mit ihm - er wird dir in seiner Art durch Gedanken die du empfängst - antworten. Das ist ein großer Trost, weil du weißt und spürst er ist da. Sei offen für Empfindungen dann wirst du es merken, dass er bei dir ist.

Ich umarme dich und drücke dich ganz herzlich.
LG Elo
Elru
blondi
27.05.2016 14:58:29
Meine liebe Elo,Deine liebevollen Zeilen haben mir so gut getan.Sicherlich haben wir für unsere geliebten Männer alles versucht zu tun, ABER hätten wir vielleicht noch etwas besser noch machen können?Diese Gedanken machen mich total fertig.Auch habe ich immer gedacht, mein Mann schafft es!Er hatte ja seine 1. OP im Nov.2013 und es ging ihm "den Umständen entsprechend" gut.Als er dann am 28.12.15 in die Klinik kam u. am 8.1.16 operiert wurde, sagte er immer, wir Zwei schaffen das! Leider haben wir es nicht geschafft
Die Trauerfeier meines Mannes war am 19.5. und die Beisetzung wird am 31.5. sein.Ich darf nicht daran denken.Mein Mann wollte immer verbrannt werden,was ich ganz füchterlich empfinde.Trotzdem habe ich seinen letzten Wunsch erfüllt.Das Grab hatten wir, da mein Vater mit nur 39 Jahren verstorben ist.Als das Grab (es ist ein Doppelgrab)weg sollte, habe ich es wieder für 40 Jahre gekauft, muß es allerdings wieder neu kaufen.Da kommen dann noch meine Mutti (96Jahre)und ich dazu.

Auch wir haben keine Kinder und ich bilde mir ein, daß man dadurch noch enger verbunden ist.Es gab nur uns.Keiner ging ohne den anderen.Leider glaube ich nicht an ein Wiedersehen und so empfinde ich unseren Abschied für immer und es gibt nichts, was mich im Moment trösten kann.

Es ist nur gut,daß meine Mutti (wenn auch pflegebedürftig) noch lebt, sonst hätte mein Leben überhaupt keinen Sinn mehr, soweit man überhaupt noch von einem "Sinn" reden kann.
Auch Dir eine ehrliche und herzliche Umarmung
blondi
blondi
Elru
27.05.2016 18:55:24
Meine liebe Blondi,

ich glaube wirklich, dass wir nichts hätten besser machen können. Einen geliebten Menschen mit einem Gliablastom bis zum Ende mit allen Konsequenzen zu begleiten - ich glaube, dass ist das größte Geschenk, der größte Liebesbeweis an den Partner. Ich musste meinen Mann während der Reanimationsversuche der Ärzte loslassen. Ich wusste, wie der Weg des Gliablastoms verläuft und habe die Ärzte gebeten, mit allen technischen Mitteln aufzuhören ihn ins Leben zurück zu holen, womöglich mit großen Hirnschäden, als schlimmster Pflegefall. Das hätte er nie gewollt. Alle 5 Ärzte haben mir gesagt, sie hätten für ihre Familie bei einer solchen Diagnose genauso gehandelt, alle Schwestern, alle Verwandten und Freunde. Trotzdem kommen einem am nächsten Tag Zweifel - war die Entscheidung richtig ? Aber dadurch, dass er nicht mehr allein geatmet hat, bestätigte sich meine Entscheidung. Ich habe ihn aus Liebe gehen lassen.

Heute wäre mein Mann 72 geworden, er hat diesem GEburtstag entgegen gefiebert, weil er unbedingt noch 72 werden wollte. Heute kam der Krankenhausbericht, das Gliablastom hat es nicht geschafft, ihn sterben zu lassen, es war das Herz evtl. mit einer Lungenembolie.

Deine Einstellung, dass für dich das Ende absolut ist, respektiere ich. Aber denke nur einmal noch darüber nach, dass es viele Wissenschaftler auf dieser Welt gibt, die sich mit der Sterbeforschung beschäftigen und interessante Dinge herausgefunden haben, die erklärbar sind. Und ist es nicht außerdem ein beruhigendes Gefühl zu ahnen/ wissen, dass es doch etwas gibt, was zwischen "Baum und Borke" ist? Es macht einen ruhiger, entspannter mit dieser traurigen Abschiedssituation fertig zu werden. Ich möchte dich aber nicht überzeugen, dass muss jeder Mensch für sich entscheiden und das ist auch gut so. ich wollte dir auch nur einen tröstenden Denkanstoß geben.

Liebe Blondi, wir werden und wir müssen es schaffen, dieses Schicksal anzunehmen. Mein Mann ist in meinem Herzen und da wird er ewig bleiben. Meine Schwägerin schrieb heute, er ist bei dir und passt auf dich auf, genau so empfinde ich es.

Sei gedrückt und alles Liebe und Gute für Dich!
Elo
Elru
blondi
27.05.2016 22:49:58
Liebe Elo, ich hoffe wirklich ganz arg, daß mein Mann bei mir ist - glauben kann ich es leider nicht - auch wenn die Wissenschaft es anders sieht.Mein Verwandter war bei der ESA in Paris u.er ruft mich tgl.aus Paris an.Ich habe über dieses Thema sehr oft mit ihm diskutiert - und wenn ich evtl. einmal daran gedacht hätte, das Ende sei nicht endgültig, hat er mich vom Gegenteil überzeugt.Sicher ging es mir besser, wenn ich anders denken würde.
Der heutige Tag war sicher sehr schwer.Man freut sich auf einen schönen Tag - und dann kommt alles anders.Mein Schatz erlebte seinen 66. Geburtstag im Krankenhaus unter vielen Schmerzen - Schmerzen, die ich jetzt auf eine andere Art erleben muß.
Alles Liebe - sei stark - blondi
blondi
Elru
28.05.2016 09:45:51
Liebe Blondi,
Danke für deine lieben Worte. Wir werden es schaffen. Du, genauso wie ich. Das heißt nicht, dass wir unseren geliebten Mann vergessen, nein - wir ordnen nur wieder unser Leben und müssen es nun neu gestalten. Ein frischer Blumenstrauss mit roten Rosen oder ein Jahreszeitenstrauss, ein Bild, auf dem er lächelnd und unbeschwert aussieht, eine Stimmung, die mich etwas ruhiger werden lässt. Gedanken an schöne Situationen aller Art, gemeinsame Reisen, liebevolle Begegnungen , humorvolle Situationen aber auch ernsthafte Gespräche - all das trägt zur Verarbeitung dieser nicht aufhörenden Trauer bei. Jetzt ruhig in der Vergangenheit leben - aber den Blick in die Zukunft dabei nicht verlieren.
Alles Liebe - ganz viel Kraft -
Elo
Elru
Tomjog
28.05.2016 14:55:12
Liebe Elo, liebe Blondi,

Elo wir haben uns ja schon gegenseitig geschrieben und unsere Erfahrungen geschildert.

Liebe Blondi auch Dir mein herzliches Beieid zum Tod Deines Mannes !
Es tut mir wirklich sehr leid das Dein Mann den Kampf gegen die
Krankheit verloren hat. Ich wünsche Dir ganz viel Trost und Zuversicht für die nächste Zeit !

Blondi, ich weiß ganz sicher das der Tod nicht das Ende ist. Wir haben letztes Jahr sehr außergewöhnliche Erfahrungen gemacht die mich zu dieser Überzeugung kommen haben lassen. Das hat auch nichts mit Esoterik oder Ähnlichem zu tun und ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Meine Frau und ich glauben an Gott und einem Leben nach dem Tod, sind aber beide keine regelmäßigen Kirchgänger. Wie dieses "Leben nach dem Tod" aussieht kann ich Dir nicht sagen, es scheint aber so zu sein, das die Seelen dort sehr glücklich sind.

Ich schreibe Dir sehr gerne unserer Erfahrungen in einer PN wenn Du möchtest.

Ganz liebe Grüße

Tom
Tomjog
suace
28.05.2016 19:50:11
Wir alle deren Partner ein Glio haben, wissen daß die gemeinsame Zeit endlich ist. Das ist sie bei allen anderen aber auch.
Ich empfinde bei aller Scheiße diese Gewißheit auch als Geschenk. Das erleben von guten Momenten hat eine ganz andere Qualität.
Ich bin noch in der Situation, daß ich die Endphase vor der es mich unglaublich graut, überwiegend verdrängen kann. Aber ich weiß, daß ich das Alles überleben werde. Ich bin mit meinem Liebsten zuammen, seit ich 15 bin ... jetzt 53. Trotzdem wird mein Leben nicht zuende sein. Einen Teil der Trauer habe ich schon hinter mir weil mein Mann schon weg ist. Es gibt Momente in denen er kurz zurück kommt.... aber die sind selten.
Unsere Lieben gehen uns voraus..... aber sie wollen nicht, daß ihr Tod auch unser Leben beendet.
Liebe Elru und liebe blondi: ich denke
ganz fest an Euch
LG, Kathrin
suace
Elru
28.05.2016 21:59:43
Lieber Kathrin, lieber Tom!

Vielen Dank für euren lieben Zuspruch.

LIebe Kathrin, du wirst es schaffen, weil du einen Willen hast weiter zu leben, genau so wie ich. Der Verlust ist riesig, auch ich habe meinen Mann mit 14 kennen gelernt, er war 18 und seitdem sind wir zusammen geblieben. Wir haben uns so gut ergänzt. Kathrin das stückchenweise weggehen deines Mannes muss unerträglich sein und ich kann so gut verstehen, dass du trauerst. Es verlangt dir soviel ab.
GLG Elo

Lieber Tom,
Wir beide denken in eine Richung und finden Trost durch unsere Lieben. Diese Erfahrung wahrnehmen zu dürfen - auch bei meiner Mutter - hat meinen Mann und mich seinerzeit überzeugt, dass es weitergehen wird. Dieser Glauben gibt mir Kraft und auch innere Ruhe. natürlich fließen manchmal die Tränen - aber das ist doch ganz normal, wenn der geliebte Mensch in seiner gewesenen Art und Weise nicht mehr sichtbar und greifbar ist. Er fehlt unendlich. Mein Mann war in der Pflegestufe 2 und ich habe die Pflege ganz allein durchgeführt.. Durch seine liebevolle Art, seine Dankbarkeit und auch durch seinen manchmal noch durchkommenden Humor bin ich menschlich so reich beschenkt und entlohnt worden. Er wachte morgens auf und sagte fröhlich: Heute wird ein schöner Tag, das spüre ich. Diesen Satz werde ich nie mehr hören.

GLG. Elo
Elru
Wasa
28.05.2016 22:36:53
Liebe Elo und blondi,

Auch ich möchte euch mein aufrichtiges Beileid aussprechen.

Der Tag X, vor dem ich mich auch fürchte wird kommen, wir können ihn nicht entkommen, keiner von uns.

Auch ich denke es geht weiter. Ich habe ein Buch gelesen, DAS LEBEN NACH DEM TOD. Ein Arzt schreibt Nahtoterfahrungen von Menschen auf und alle emfinden Liebe und Licht. Darum bin ich auch überzeugt, dass es euren Lieben jetzt besser geht. Leider seid ihr jetzt einsam, aber eure Männer sind bei euch, halt nur nicht sichtbar.

Ich finde es so herzzerreißend, wie du liebe Elo blondi aufbaust, obwohl du auch diesen schweren Schlag erleiden musstest. Sicher hilft dir dein Glaube und was dir dein Mann erzählt hat.

Für die Beerdigung wünsche ich dir ganz viel Kraft, es wird nochmal ganz hart werden.

Alle guten Wünsche euch beiden!

Blondi, du hast alles getan, was man nur tun kann, glaube mir, mehr kann man nicht tun, als für den anderen da zu sein.
Wasa
blondi
28.05.2016 23:33:54
Lieber Tom,ich würde mich freuen, wenn Du mir mittels PN Deine Erfahrungen mitteilen würdest.Es hilft mir vielleicht, meinen unsagbaren Schmerz etwas zu lindern.
LG blondi
blondi
blondi
29.05.2016 00:03:46
Liebe Elo, Kathrin,Wasa,Tom, Euer Zuspruch tut mir sehr gut -und doch komme ich aus meiner Verzweiflung nicht heraus.Ich kann mir im Moment ein Leben ohne meinen Mann nicht vorstellen, weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll.Meine Freundin rief mich vorhin an und meinte, diese Zweifel an mir selber seien schlimm.NUR, wie soll ich diese ablegen?Wie kann ich weiterleben und lachen,wenn mein Schatz nicht dabei ist?Ich war 15 Jahre, als ich mich in mein "Mäuschen" verliebte -das sind bis heute 51 Jahre.Es gab nur uns und meine Mutti, die mein Mann (gotttlob) sehr geliebt hat.Er wußte, was ich dachte,sprach aus, was ich gerade überlegt habe und er war ein liebevoller, humorvoller und hilfsbereiter toller Mann.Mit seinen 1.96m und seinem attraktivem Aussehen meinten meine Freundinnen oft schmunzelnd, wie bist du denn an so einen tollen Mann gekommen? Trotz allem hatte er nur Augen für mich - und ich für ihn!Es war eine Liebe,die man nicht beschreiben kann und für die ich auch unendlich dankbar bin.NUR, warum mußte er mich so früh verlassen?Mein schönstes Geschenk wäre, wenn er rufen würde, "Mäuschen, komm zu mir!" Ich warte darauf.
blondi
blondi
Elru
29.05.2016 08:49:44
Liebe Wasa,

Vielen Dank für deine innigen Worte.

Nachdem mein Mann seine Nahtoderfahrung nach einer jodhaltigen Kontrastmittelallergie gemacht hatte ging er genau den Weg, wie von den Sterbeforschern beschriebenen. Er hörte Im Krankenhaus wie die Ärzte riefen -schnell - RR Gerät, Atropin, Paddels und mehr. Nach einer kurzen Weile hörte er wie ein Arzt sagte: der ist hin. Vor mehr als über 30 Jahr hat ihm kein Arzt geglaubt, aber er konnte es mit dem Satz belegen" der ist hin". Der Arzt bestätigte, dass er diesen Satz gesagt hat.
In den vielen Büchern über Nahtoderfahren gingen seit dieser Zeit Millionen Menschen schon diesen Weg und immer ist es ein ähnlicher Ablauf. Mein Mann spürte in dieser Zeit keine Angst, es war friedlich und er wurde mit Liebe getragen. Er, der immer große Angst hatte mich eines Tages zu verlassen war nicht ängstlich in dieser Situation und das genau wird soviel beschrieben. Es gibt inzwischen noch viel neuere Bücher, ich will euch nur mal eines ans Herz legen: Pit van Lommel, ein Kardiologe, der inzwischen schon lange forscht .Titel: Endloses Bewusstsein. Hier geht es um neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung. Kübler-Ross und Moody sind die Pioniere in der Forschung und haben viele Bücher darüber geschrieben.

Die Bereitschaft dieses aufzunehmen und zu verinnerlichen, darüber nachzudenken, was habe ich erlebt - da stellen sich schon viele Fragen aber es sind auch Erkenntnisse da. Auch ich habe die innere Sicherheit, dass mein Mann seit dem Sterbetag bei mir ist. Nur nicht in der körperlichen Gestalt - er ist jetzt eine Seele, die aus einem elektrischen Feld besteht und Form und Größe ändern kann. Aber er ist immer um mich.
Meine Oma konnte kein Wort mehr richtig aussprechen, man dachte sie spricht eine total unverständliche Sprache. Auf ihrem Sterbebett kurz vor dem Tod sprach sie uns mit ganz normalen Worten an und verabschiedete sich.
KÜbler-Ross hat Sterbende interviewt und bei einem kleinen Mädchen welches blind seit ihrer Geburt war - saß sie ebenfalls am Sterbebett und dieses Mädchen beschrieb ihr, was für eine schöne Kette sie um hätte - genau die Form und Farben. Das zeigt mir, dass es mehr gibt als unsere Sinne, unseren Körper.

Es gibt auch noch viele Menschen, die soetwas als Unsinn bezeichnen. Aber es werden immer mehr, die an ein Leben nachdem Tod glauben.
Ich habe von einem renommierten Forscher gelesen, dass wir - der materielle Körper Empfänger sind und der Sender, unsere Seele, uns die Informarionen zukommen lässt, um uns zu vervollkommnen, wir sind hier, um zu lernen. Wir brauchen dazu unseren Körper. Es ist wie eine Schule, sind wir fertig damit, werden wir abgerufen und die nächste Aufgabe kommt.
Auch sehen wir unsere alten liebgewordenen Verwandten, Partner und Freunde wieder. Das sollte doch ein Trost sein.

Das Loslassen des geliebten Partners, Kind, Eltern, Gexhwister ist eine extreme Erfahrung und wir können diese Gefühle nicht begreifen, die uns fast umbringen. Doch es hat alles einen Sinn. man kann es nicht in eine physikalische oder chemische Formel packen - da ist mehr dahinter.
Der eigene Wille, dem gegenüber offen zu sein, seine Sinne zu schärfen, eigene Beobachtungen wahrzunehmen das ist die Trauerbewältigung, die uns begleiten sollte und uns hilft über diesen "körperlichen" Verlust hinweg zu kommen. Einen Körper kann man anfassen, er ist warm und reagiert sofort auf diese Art von Zuneigung. Eine Seele ist eine ganz andere Form - aber auch sie kann man genau so lieben.

Ich hoffe, für Blondi, dass sie versteht, was ich meine und das sie die irdische Gestalt ihres Mannes im Herzen trägt, aber die Seele von ihm, die schon alt ist und ihren Mann in seinem Wesen, seiner Art ausmachte akzeptiert und annimmt. Das wäre dann ihr Trost. ihr Mann wird sich, wenn sie einmal gehen muss - wieder für Sie entscheiden und sie auch abholen und die Liebe wird weitergehen und auf ewig bleiben, denn die Seele ist unsterblich.

Ich bin kein Kirchengänger, glaube aber an die Natur und den Schöpfer.

GLG Elo
Elru
Elru
29.05.2016 10:05:19
Liebe Blondi,

Es sind soviel Parallelen in unserem Leben und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass eine so große Trauer um deinen Mann dich seelisch nicht so furchtbar belastet und dich so nach unten zieht.

Auch ich trauere mit jeder Faser meines Herzens, aber irgendetwas sagt in mir, achte auf dich. Vielleicht ist es sogar mein Mann, der nun über mich wacht. Die Zeit, die wir noch nachhaben, wird benötigt um uns noch weiter zu entwickeln, um eines Tages wieder mit unseren Lieben zusammen zu sein. Vielleicht solltest du es annehmen, um ein Buch, wie Pit van Lommel - das unendliche Bewusstsein - zu lesen. Erst kürzlich gab es einen Neurochirurg aus den USA, der die Nahtoderfahrung als Humburg abtat. Nach einer schweren Krankheit erlebte er selbst diese Nahtoderfahrung und ist nun größter Verfechter und ist total überzeugt davon. Vielleicht muss man erst von anderen auf dieses Thema "hingewiesen" werden.
Keiner will dich hier überreden deinen Glauben an die Endlichkeit des Lebens zu ändern - aber vielleicht auch offen zu sein. Tom hat mir auch seine Erlebnisse geschildert und ich glaube ihm. Ich bin sonst sehr vorsichtig und unterscheide schon von Unseriösem.
Ich drücke dich ganz fest und lasse die Trauer zu. Eines Tages, aber noch nicht jetzt, wird dein Mann sagen: Mäuschen ich hole dich. Aber den Zeitpunkt bestimmt dann ein anderer.

Blondi, ich drücke dich und übersende ganz viel positive Energie.
GLG Elo
Elru
blondi
04.06.2016 22:26:42
Liebe Elo, ich schaffe es nicht! Die letzten Tage waren so schlimm,daß ich sehr oft daran gedacht habe, zu meinem Schatz zu gehen,alles hinter mir zu lassen.Trotz aller Verzweiflung war ich dann aber doch so klar, daß ich an meine 96-jährige Mutti dachte!Sogar mein Hund hilft mir in manchen Stunden.
Mein Mann und ich waren sehr aufeinander fixiert - keiner machte etwas ohne den anderen. Vielleicht ein Fehler - ich weiß es nicht.Ich weiß nur, daß ich nicht mehr weiß, wie ich weiterleben soll.

LG Irmi
blondi
Elru
05.06.2016 08:13:16
Meine liebe Blondi,

Ersteinmal nehme ich dich ganz fest in meine Arme.

Blondi, ich weiß um den Zustand und ich leide auch fürchterlich. Auch wir waren immer ganz eng miteinander verbunden und sind es jetzt auch. Aber da ist nichts greifbares mehr, keiner der antwortet - nur gedanklich und das ist ganz anders. Diese Leere ist unbegreiflich. Blondi, denke bitte an deine Mutti - sie braucht dich doch auch und dein Hund ebenfalls. Wenn es so unerträglich ist, dass du schon Gedanken hast, deinem Mann zu folgen - gehe zu einem Doc und hole dir Hilfe - zur Not auch mal über eine Zeit lang mit Medikamenten, die dich etwas ruhiger stellen und dir die Schwermütigkeit nehmen. Das ist in einer solchen schweren Situation das Beste. Blondi, wir haben noch Aufgaben hier und du die Pflege deiner Mutti, die dir bestimmt unendlich dankbar ist.

Morgen um 11 Uhr ist die Beisetzung meines Mannes. Ich hoffe, dass ich alles gut überstehe. In den nächsten Tagen geht dann das Karussell der Papierangelegenheiten richtig los. Das geht dann wieder unter die Haut und erinnert wieder an so vieles.

Blondi, es ist ganz natürlich, wenn du Momente der großen Verzeiflung hast und dann geht es mal wieder etwas - aber hole dir bitte Hilfe. Das würde ich genau so tun.
Ich drück dich ganz herzlich und wünsche dir so von Herzen, dass du zu einem erträglichem Leben zurückfindest. Wir werden das schaffen! Das müssen wir schon für unsere Männer tun.

Wenn du weiter mit mir schreiben willst, gehe sonst in die PN und ich schreibe dir meine Email oder hast du die nicht doch? Ich habe sie nicht mehr von dir, weil ich ich mein Postfach versehentlich gelöscht hatte.
Drück dich!
GLG Elo
Elru
fefele
05.06.2016 20:16:55
Liebe Elo,
morgen werde ich an dich denken!
Fühl Dich herzlich umarmt
Andrea
fefele
Elru
06.06.2016 20:51:45
Liebe Andrea,

Sei umarmt und ich danke dir für deine gedankliche Begleitung.
Es stimmte alles auf den Punkt. Das Wetter war fantastisch, die Rednerin hat eine wunderbare Rede gehalten und mir sind nach und nach Steine vom Herzen gefallen, allerdings haben wir alle auch recht viel geweint.

Jetzt muss ich erstmal ein bissel Luft holen und werde an meinen Schatz denken.

Ich drück dich und es ist so lieb von dir!
GLG Elo
Elru
Elisa1
07.06.2016 10:02:10
Liebe Elo,
auch ich war in Gedanken bei dir und es freut mich, dass alles soweit stimmig war.. Ich hatte damals vor der Beisetzung meiner Mama am 16.4. auch etwas Angst.. aber es war dann wie bei dir.. Wetter war so schön, die Vögel haben gezwitschert, die Rede war auch sehr schön, usw..
Die Trauer kommt dann erst danach...
Ich finde es übrigens ganz toll von dir, wie du "Blondi" immer aufbaust, obwohl du ja dasselbe Schicksal hast..
Du musst ein ganz besonderer Mensch sein..
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.. bleib so wie du bist..
Ich drück dich ganz fest und wünsche dir alles Liebe,
Elisa
Elisa1
Elru
07.06.2016 18:43:46
Liebe Elisa,

Ich danke dir für deine lieben Worte. Das baut mich auch auf. Aber auch du bist ein besonderer Mensch sonst hättest du nicht das Schicksal deiner Mama so tragen können und ihr helfen können.

Ich versuche Blondi nur zu trösten, weil ich weiß wie schmerzhaft der Verlust ist und ich Angst um sie habe, dass sie sich verliert. Wir würden alle bestimmt unsere Lieben wieder bei uns haben wollen - ich würde alles dafür geben - aber es steht nicht in unserer Macht und so müssen wir erst die Trauer überwinden, um frei durchatmen zu können. Das ist sehr schwer.

Ich drück dich ebenfalls ganz fest und wir müssen es schaffen, wir müssen uns Lebenswillen und Mut gegenseitig geben. Dazu ist dieses Forum eine so hilfreiche Stütze.

GLG
Elo
Elru
Elisa1
08.06.2016 13:34:19
Liebe Elo,
ich danke dir.. Im Nachhinein mache ich mir oft Gedanken ob wir vielleicht mehr für Mama tun hätten können.. Aber ich denke wir haben das bestmögliche für Sie getan und waren auch immer für sie da.. Das ist in dieser Zeit sowieso selbstverständlich.. man funktioniert einfach irgendwie.. Ich finde dieses Forum auch ganz toll. "Normale" Menschen verstehen das ja oft gar nicht so wirklich, was man da durchmacht.. auch als Angehöriger. Wie denn auch.. vor dem 31.7.15 hatte ich selber noch nie was von einem Glioblastom gehört...
Ja, natürlich würden wir unsere Lieben gerne wieder haben.. ich denke mir oft, was würde ich darum geben, wenn ich noch einen Tag mit Mama erleben könnte (als sie noch gesund war und sprechen konnte)..
In der Erinnerung sehe ich sie, als sie noch gehen und sprechen konnte.. die letzten 3 Monate vor ihrem Tod kommen mir vor, als ob sie ewig her wären.. eigenartig...
Irgendwann werden wir sie wiedersehen..
Alles alles Liebe,
Elisa
Elisa1
Elru
08.06.2016 21:09:22
Liebe Elisa,

Du sagst es genau richtig: eines Tages werden wir sie Wiedersehen. Das soll uns wirklich ein Trost sein.
Man fragt sich immer hinterher, ob man alles richtig gemacht hat. Doch Elisa, wir haben es alle richtig gemacht, indem wir Verständinis, Zuneigung, Geduld und Wärme und jederzeit Hilfe für unsere Lieben gegeben haben und zwar mit ganz viel Herz. Das spürt ein kranker Mensch sehr intensiv.
Auch ich habe bis zum 31.05.15 noch nie von einem Glioblastom gehört und plötzlich ist man in dieser schrecklichen Geschichte mittendrin und muss sich mit soviel auseinandersetzen. Dazu kommt die Sorge um die/den Liebsten und auch der persönliche Tiefpunkt in deinem Leben. Alles kann man irgendwie in den Griff bekommen aber einen Hirntumor Grad 4 - da fällt man nur einfach in ein ganz tiefes Loch. Der Betroffene und der/die Partner/Eltern/Geschwister/Freunde müssen sich nun ganz neu finden und versuchen, das restliche Leben noch lebenswert zu gestalten. Die Angst, die bleibt.
Wie du es sagst, keiner kann sich in unsere Lage hinein versetzen, der nicht auch einen so schwer erkrankten Menschen an seiner Seite hat.

Dir wünsche ich alles alles Liebe und denke ganz viel an deine Mama. Du wirst sie Wiedersehen. Bestimmt.

Ich drücke dich!
GLG Elo
Elru
NACH OBEN