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Tessa

und bin in das Hospiz gefahren in dem mein Männe seine letzten Monate, Wochen und Stunde verbrachte.
Mir war es ein Bedürfnis dort noch einmal zu verweilen und den Schwestern zu begegnen,die sich so liebevoll um ihn kümmerten zu seiner Zeit.
Ich wollte Ihnen mit einer kleinen Geste noch einmal Danke sagen und brachte ein Advents Gesteck und allerlei Süßes,es ist schon eine großartige Leistung sich tagtäglich dieser Aufgabe zu stellen und dabei für jeden Gast des Hospiz in verständnisvoller Art und Weise für ihn da zu sein,
Auch an den Adventstagen und an Weihnachten,
da zu sein für jemanden in seiner Bedürftigkeit und vielleicht auch in seiner letzten Stunde.
Klar, manch einer mag vielleicht denken. mmmh, ist ja auch ihr Job-aber- ich muss sagen, ich bin dort nur Menschen begegnet.die das eben nicht nur als Job sehen.
Warum ich das schreibe,
ist auch die Rückmeldung von den Schwestern des Hospizes, die durch nicht zur genüge aufgeklärte Darstellung ihrer Arbeit es nicht wirklich leicht haben den Vorurteilen zu begegnen....
Ich möchte hier anregen über die guten positiven Erfahrungen doch mal zu berichten, um auch verständliche Ängste die wahrscheinlich bei jedem in uns schlummern zu nehmen, bzw ein anderes Licht auf das Leben und Sterben in einem Hospiz aufzuzeigen.
Sicherlich, mir ist das heute auch nicht leicht gefallen noch einmal über die Schwelle zu gehen, über die mein lieber Männe hinausgetragen wurde-aber doch,
ich war ihm nah.
Herzlichst Tessa

gramyo

meine liebe Tessa mit ihrem Männe im Herzen,

wie du und ja auch andere hier wissen, hat Burkard nicht in einem Hospiz diese Welt hinter sich gelassen...
aber ....
wie so häufig schon geschrieben, ist ein Hospiz ein wunderbarer Ort um sich von dieser Welt und seinen Lieben in Würde und in bester palliativer Pflege zu verabschieden.

Zum einen finde ich ist es eine so schöne Geste... und auch weil du damit wieder eine innere Hürde für dich genommen hast .... mit deinem
"nochmals gehen ins Hospiz"...

um deine Anerkennung für die "Betreuerinnen, ...Wegbegleiterinnen, ...empathischen und pflegerischen Menschen ...
zum Ausdruck zu bringen...

Ja, man kann diese "Arbeit" , die ja weit über eine Arbeit hinausgeht, gar nicht hoch genug achten und würdigen....

Es ist kein Beruf ,
sondern eigentlich eine "Berufung",
die diese Menschen auszeichnet,
sie ja wirklich auf jeden dieser Menschen eingehen lässt
und dich und jeden anderen Angehörigen auch so liebevoll mitbetreut....
und zu was für einem geldlich gesehen nicht üppigen Lohn...
gerade jetzt in der emotional nicht immer einfachen Advents- und Weihnachtszeit...
auch sie haben häufig Familien und sind dann von ihnen getrennt...

Du hast durch diesen Besuch ihnen einfach ein völlig berechtigtes
"Denkmal des Mitgefühls " gesetzt ...
und ...
uns sehr genau aufgezeigt, dass diese Menschen die besten Wegbegleiter für den letzten Lebensabschnitt sein können
und
jeder die Angst verlieren kann... die Schwelle in ein Hospiz ...zu überschreiten ... zu überwinden ... hinter sich zu lassen
und
von liebevollen und empathischen Betreuerinnen sich "Willkommen " geheissen zu fühlen...

Danke , meine liebe Freundin Tessa... wieder einmal mit jetzt Tränen in den Augen... weil ich so froh bin, trotz unseres gemeinsamen , traurigen Grundes dich kennengelernt zu haben...
und du weisst...
wir fahren in die Berge des Tessins um ..."Ausschau zu halten"...

eine liebevolle Umarmung mit ganz viel Herz
von deiner Freundin Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben... für immer... und dadurch auch im hier und jetzt
wie dein "Männe" bei dir

bridget

Liebe Tessa,

dein Beitrag hat mich sehr gefreut....und ich kann dir wirklich nur zustimmen.
Die Pflege eines Menschen und die Begleitung und Betreuung der Angehörigen ist alles Andere als ein "Job".

Ich arbeite nicht im Hospiz sondern in einem Spital.
Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten zu dürfen ist eine verantwortungsvolle aber auch sehr schöne Aufgabe.
Schön...weil man als Pflegegende(r) sehr viel dazu beitragen kann, dass sich Alle so wohl wie nur möglich ,einfach gut aufgehoben fühlen.
Verantwortungsvoll...weil diese intensive und kostbare Zeit nie vergessen wird.

Vorraussetzung dafür ist ein hohes Mass an Sensibilität welche ja das Einfühlungsvermögen schon beinhaltet, aber auch Flexibilität.
So wie jeder Mensch individuell ist...so sind es auch die Situationen.
Es gibt nie den einen richtigen Weg...den muss man von Mal zu Mal suchen.
Ob es dann der Richtige ist...das merkt man..es gibt ja immer Viele...dann muss man vielleicht auch mal "abbiegen".

Bei mir ist das Eine...im Hospiz die Hauptaufgabe.

Auch ich habe Achtung vor Allen, die sich für diese Herausforderung entschieden haben.
Und Tessa..dass du dich da nochmal auf den Weg gemacht hast...der verständlicherweise nicht einfach war... dafür...und auch für einen anderen Blick auf ein Hospiz...nämlich auf die Pflegenden...dafür ein grosses Dankeschön von mir.

Rückmeldungen,das kann schon ein dankbares Lächeln; ein Händedruck sein,die bedeuten jeder Pflegeperson sehr viel.
Jedes "Danke" in welcher Form auch immer.. .das hilft wieder "aufzutanken".

Mit einem lieben Gruss
bridget

rolli

Liebe Tessa,

poste hier zum 1.Mal in Forum.
Auch ich habe meine Frau im August 13 mit einem Glioblastom nach 4 wöchigem Aufenhalt in Hospiz verloren.
Diese Fürsorge und Geborgenheit, wekche im Hospiz herrschte, hätte ich mir nie vorgestellt. Mein Dank an das Personal ist grenzenlos und wird auch ewig so bleiben.

In dieser Zeit hat sich zwischen dem Personal und mir ein fast freundschaftliches Verhältnis entwickelt.
Ich wohne zwar ca. 40 km entfernt, lasse es mir allerdings nicht nehmen, dem Hospiz alle 6-8 Wochen einen Besuch abzustatten.

Ich habe mit dem Besuch keinerlei Probleme, im Gegenteil: in einem besonders eingerichtetem Raum habe ich die Möglichkeit, mich für einige Zeit allein zurück zu ziehen und meiner Erinnerung und Gefühlen.freien Lauf zu lassen.
Rolf

phylia

Liebe Tessa,
Du sprichst mir aus der Seele, denn ich war gestern auch noch mal auf der Palliativstation der Jankerklinik und habe dem Personal einen schönen Dankesbrief geschrieben und was Süsses übergeben. Mein Mann hat es bis ins Hospiz nicht mehr geschafft, es ging alles so schnell. Außerdem habe ich der Station einige Stützkissen gegeben, die sie für andere bestimmt gebrauchen können und sie haben sich rießig gefreut.Das Personal hat mich ermutigt, wenn mir danach ist, kann ich jeder Zeit vorbei kommen. Ausserdem war es mir ein Bedürfnis bei allen Arztpraxisen mich zu bedanken, alle die uns postiv begleitet hatten. Ich finde, es gehört zur Trauerarbeit dazu, sich dem zu stellen, damit man irgendwann das neue Leben beginnen kann, aber das wird bei mir noch lange dauern. Nun ist es am Freitag 5 Wochen her, ich vermisse ihn sehr.....
LG an alle phylia

Mad

Liebe Tessa, liebe phylia,
angeregt durch eure Beiträge habe ich mich heute auch nochmal auf den Weg in das Hozpizzentrum in Bensberg gemacht. Vor neun Jahren hat mein Vater hier seinen letzten Tage verbracht. Er war auf eigenen Wunsch hier.
Mit seinem Wunsch, seiner Entscheidung, hat er uns als Familie ein großes Geschenk gemacht. Wir können das Sterben als wichtigen Teil des Lebens seit dem noch besser akzeptieren und verstehen.

Vor einigen Tagen habe ich mich im Hospiz telefonisch gemeldet und meinen Besuchswunsch angemeldet. Die positive und freundliche Annahme im Telefonat haben in mir eine Freude darüber ausgelöst, dass ich nach so langer Zeit willkommen bin. Ich habe diese freundliche Einladung auf meinen Bruder erweitert und so sind wir dann heute Nachmittag zu zweit gewesen.

Mit einer großen Tüte Gebäck haben wir uns auf den Weg gemacht und waren dann in den Räumen, die uns das Gefühl gaben, ein wenig "daheim" zu sein. Die junge Mitarbeiterin, die uns empfangen hat, war erfreut über den Besuch. Wir haben gemeinsam einen Kaffee getrunken und erzählt.

Die Räume haben etwas für uns Beruhigendes, geben Schutz und haben uns auch einige Tränen gestattet. Wieder aufkommende Traurigkeit und gleichzeitig das Gefühl einer glückvollen Zufriedenheit in der Erinnerung und im Hier und Jetzt sind kein Widerspruch.

Ich habe das Gefühl, dass mein Vater diesen Ort nie ganz verlassen hat.

Unser persönlicher Dank gilt den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ohne ihr Hilfe wäre diese tolle Einrichtung nicht möglich.

Liebe Tessa, liebe phylia, in Gedanken war ich euch sehr nah. Ich danke euch dafür, dass ihr mich "angestiftet" habt.

Herzliche Grüße
Mad

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