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Linda[a]

Hallo,

Ich habe meine Mutter vor einem Jahr zu mir genommen. Sie hat einen Astrocytom 3 im Endstadium. Damals meinten die Ärzte sie würde nur noch ca. ein halbes Jahr leben. Sie lebt immer noch und ihr Zustand ist mal schlecht mal gut. Mamchmal ist sie körperlich ganz am Ende und ich muß sie Pflegen wie ein Baby und manchamal ist sie geistig total verwirrt.
Im Moment ist sie Körperlich ganz gut da nur geistig. In den letzten 2 Tagen hat sie das Bügeleisen angemacht und auf dem Stuhl gestellt, alles verbrannt und den Fernseher mit Wasser übergossen, dachte wohl es war eine Blume.
Ich habe echt angst sie alleine zu Hause zu lassen, ich muß allerdings meine Kinder in den Kindergarten bringen und auch zwischen durch mal einkaufen. Jetzt schließe ich sie in ihr zimmer ein wenn ich mal weg muß, da macht sie ein riesen Theater, schreit rum. Sie versteht das alles nicht.
Ich habe allerdings Angst um mein Zuhause, habeauch nicht das geld alles neu zu kaufen was sie kaputt macht. Ich habe ihr das versucht zu erklären aber das interessiert das alles nicht. Manchmal kommt es mir vor ich rede mit einem eingeschnapptem Kind.
Macht einer von Euch das selbe durch?
Ich überlege ob ich sie in ein Pflegeheim geben soll.
Liebe Grüße

Olivia[a]

Die Mutter scheint ja noch körperlich recht fit zu sein. Kommt da geistige Verwirrtheit hinzu ist das ein paar, dass seine Umwelt sehr auf die Probe stellt.
Sprich mit einigen Stellen, wie es für dich und deine Familie weitergehen soll. Lass dich beraten und lass dir Vorschläge machen, wie du das Zimmer deiner Mutter vorbereiten solltest, um unangenehme Vorfälle besser vermeiden zu können.
Wie sieht es aus, mit der Pflegekasse? Ich könnte mir vorstellen, dass es bei solchen Fällen auch ein etwas größeres finanzielles Pflaster gibt. Prinzipiell, lass dich beraten. Wenn du nicht weißt wo, dann sprich mit Krankenkasse oder auch kirchlichen Institutionen. Lass dich auf alle Fälle vorher beraten und überprüfe die finanziellen Dinge, dann weißt du wenigstens Bescheid, wenn die Rechnungen ins Haus flattern - scheint für dich ein nicht unwichtiger Punkt zu sein.
Überlege gut, ob es ein geringeres Übel ist, deine Mutter einzusperren oder ins Pflegeheim zu geben. Du hast schließlich einen triftigen Grund fürs einsperren. Vielleicht waren die Zwischenfälle auch für längere Zeit die letzten.
Letztendlich liegt es an dir, was passiert. Wenn man mit einer solchen Situation nicht fertig wird, dann ist das auch keine Schande. Es ist vielmehr besser Hilfe zu suchen, als dass ein Fehler nach dem anderen passiert und man will sich durchwursteln.
Meine Mutter wäre auch schon im Pflegeheim, weil meine Familie mich sehr beansprucht und ich keine Aufsicht organisieren kann, die zulassen würde meine Aufgaben so zu erledigen, wie ich es früher getan hätte. Meine Kinder haben zu viele Interessen und Termine, die von mir begeleitet werden müssen. Es reicht da meiner Meinung nach Schule schon aus, um alles kompliziert und stressig zu machen. Wir Töchter sind schließlich auch noch Mitglieder der Gesellschaft, die sich ab und zu sehen lassen sollten.
Wäre Mama im Pflegeheim, könnte ich sie 2-3 Stunden täglich vormittags besuchen und der Rest könnte meiner Familie zu gute kommen, obwohl ich sicherlich kein gutes Gefühl dabei hätte. Wir leben aber auch noch und kleine Kinder, wie in deinem Fall brauchen Mütter, die nicht wegen jeder Kleinigkeit ausrassten, was bei gestressten Müttern wohl unweigerlich der Fall ist.
Hole dir also Hilfe - so viel es geht. Sprich mit dem Arzt deiner Mutter. Lass ihn wöchentlich nach Hause kommen, damit er sie sich anschaut, etc.
Sprich mit den Leuten.

Viel Kraft

Oliver L.

Hallo Linda,

keine einfache Situation die du da verarbeiten muß und doch hier ein wichtiger Hinweis: Wenn deine Mutter sich selbst gefährdet und "nicht mehr Herr" ihrer Sinne ist, dann muß man sie vor sich selber wie auch andere vor ihr. Das Einsperren ist wohl eine Möglichkeit doch bleibt es ein Freiheitsentzug der so nicht gesetzlich ist.
Du solltest also beim Amtsgericht einen Antrag auf Betreuung für deine Mutter stellen. Mindestes mit dem Bereich des Aufenthaltsbestimmungsrechts und Gesundheitsvorsorge.
Dies gilt auch für den Fall das du es besser findest sie in ein Pflegeheim zu geben, was ich unter deinen Umständen für keine schlechte Idee halte. Du reibst dich wahrsinnig auf und kannst schnell keinem mehr gerecht werden und dir am allerwenigsten.
Vergess dich nicht bei der ganzen Pflege und hol dir Hilfe von außen heran.

Viele Grüße und viel Kraft für die nächsten Wochen und Monate
Oliver

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