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opiumhexe

Hallo Ihr Lieben.....mein Patient (62 Jahre, Glioblastom Grad 4) liegt ja zur Zeit wegen Atemnot im Krankenhaus.Heute hatte ich mit der Ärztin ein Gespräch.Sein Herz ist nicht in Ordnung....einen Herzkatheter wäre momentan nicht sinnvoll....vielleicht in drei Monaten.Seine Diabetis wäre nicht in den Griff zu bekommen....evtl durch das Kortison und wegen dem Essen ( er ist wie fanatisch wenn es ums Essen geht)...Freitag wird er entlassen.Ich habe noch drum gebeten ein CT zu machen (MRT können sie dort nicht machen) und sie sagte lediglich der Tumor wäre sichtbar gewesen (nach der OP und Bestrahlung sah man ihn angeblich nicht mehr).Eine Prognose wollte sie nicht abgeben....sie sagte es wäre bei jedem unterschiedlich.Was denkt Ihr? Ist das nun alles positiv oder negativ??? Ich wollte das er noch neurologisch behandelt wird....oder diagnostiziert...aber sie meinte das können sie dort nicht machen und eine umbelegung in ein anders Krankenhaus könnten sie nicht machen.Wenn er jetzt heimkommt und er muss wieder ins Krankenhaus....wäre das nicht psychisch schlimmer für ihn als wenn man ihn jetzt in ein anderes Krankenhaus verlegen würde? Sein rechtes Bein zittert wahnsinnig und auch die Hände...Essen kann er nicht richtig...es liegt mehr auf dem Boden als in seinem Magen.Bin echt ein bissel ratlos weil ich doch das Beste für ihn will.Was soll ich tun?

Amitola

Liebe Opiumhexe,
einen herzlichen und hoffentlich etwas beruhigenden Gruß an dich mit all deinen begreiflichen Sorgen.
Ich versuche jetzt mal wenigstens einen Anfang zu machen... dir einige Ratschläger zu geben. Es sind wirklich sehr viele Punkte, die dir berechtigt Sorge bereiten.

Mein allererster Eindruck beidem durchlesen deines Berichte s, war eigentlich, verzeihe mir diesen Eindruck, denn er ist ja wirklich für dich wohl schmerzhaft, dass dein Freund am besten auf einer Palliativstation , oder in einem Hospiz aufgehoben wäre. Viel lieber würde ich dir dies persönlich mitteilen, aber das ist ja per PC leider nicht möglich.

Jetzt wollen wir aber mal die anderen Möglichkeiten und damit auch die von dir angesprochen Problematiken ins Auge fassen.

Durch Cortison kann man durchaus einen erschreckend hohen Diabetes bekommen. Der muss durchaus behandelt werden .... sehr, sehr wichtig... und obliegt , wenn er zu Hause wäre dem Pflegedienst , oder einer anderen betreuenden Person, wenn sie dazu in der Lage ist, den Blutzucker zu kontrollieren.

Gerade weil er auch ein "Herzpatient " ist. Die Gefahr eines zusätzlichen Schlaganfalls mit dem Diabetes kombiniert , sind ja dadurch auch gegeben. Ich spreche da aus meiner ehemals beruflichen und privaten Erfahrung.

Einen Pflegedienst der Palliativerfahrung hat, brauchst du und dein Freund meiner Meinung nach absolut !!
Ebenso einen Arzt, der Palliativerfahrung hat.

Ein CT ist bei einem Gehirntumor nicht so aussagekräftig wie ein MRT. Allerdings kann man auf einem CT besser eine Einblutung sehen, habe ich als gut informierter medizinischer Laie( mit eben halt beruflich bedingt etwas mehr Wissen) in Erinnerung.

Bekommt dein Freund kein Antiepileptika? Ein Antiepileptika und die dafür richtige Dosierung ist tatsächliche die Aufgabe eines Neurologen, der sich günstigerweise auch gut mit Hirntumoren auskennt.

Allerdings kann man mit einer Grunddosierung., die doch wohl jeder Arzt eines Krankenhauses beherrscht ?!? anfangen. Bitte rufe doch morgen, gerade wegen diesem Problem l
bei dem
Hirntumor- Informationsdienst an 03 437 / 702 702.

Vielleicht antwortet dir ja auch einer der hier ehrenamtlich arbeitenden Professoren.

Deine letzten Zeilen über das "nicht Essen" und wie ich verstehe über das ausbrechen des Gegessenen beunruhigen mich sehr !

Leider gibt es auch den anhaltenden epileptischen Status. Das lange Zittern könnt eben falls auf einen starken, permanenten Epilepsieanfall hindeuten.

Aber das sind ALLES nur Vermutungen meinerseits. Ich finde es überhaupt nicht gut, dass die behandelnden Ärzte nicht deine Fragen und Befürchtungen aus dem Weg räumen.

Wir können hier immer nur Vermutungen anstellen. Das ist eigentlich nicht seriös.
Deswegen gebe ich dir noch einmal den guten Rat, ALLES; wirklich ALLES mit der Ärztin zu besprechen. Da sind so viele Dinge die meiner Meinung nach im Argen liegen.

Was leider stimmt, ist tatsächlich die Aussage, das jeder Verlauf sehr ungewiss und nicht vorhersehbar ist.

Gut ist aber dennoch, dass du hier einfach all deine Sorgen schreibst. Das erleichtert dich und du fühlst dich nicht mit deinen Sorgen so alleine gelassen.
Ich hoffe sehr, dass dir andere auch schreiben und dir ihre sicht der Dinge mitteilen.
Herzlichst
und für dich durchaus machbar
carpe diem
Amitola (means rainbow)

opiumhexe

Danke Amitola......uffz......damit kann ich etwas anfangen.

1. Hans ist nicht mein Freund in dem Sinn....seine Familie wohnte bei uns gegenüber....er war 22 und ich 10 als wir dorthin zogen.Und da er niemanden hat der nach ihm schaut hab ich die Generalvollmacht mir ihm beim Notar gemacht als er noch ziemlich klar war

2. Er bekommt keinerlei Medikamente ausser Cortison....Wassertabletten und Thrombosespritzen (das wundert mich ja eben)

3. Ich hatte ihn in Pflege....ein sehr tolles Haus das ich ihm ausgesucht hatte,ganz in der Nähe.doch er wollte heim

4. Mit der Ärztin habe ich lange gesprochen...er liegt ja auf der Inneren....und ich wollte das er in ein anderes KH mit Neurologie verlegt wird weil er ja auch so durcheinander ist.Doch sie sagte...es bestünde kein Grund dafür er hätte ja keine Anfälle
5. ein Pflegedienst kommt 3 mal am Tag zum spritzen und behandeln seines offenen Beines

6. ich bin täglich bei ihm,kann allerdings auch nur begrenzt weil ich noch Familie habe und eine demenzkranke Mutter

Er denkt...und das denkt er allen Ernstes das er alles alleine bewältigen kann....doch das stimmt nicht.Selbst nach der Toilette das abwischen funktioniert nicht....das sehe ich immer an der Wäsche wenn ich sie in die Maschine mache.Seine Hände sind total verdreckt....auch das Pflegepersonal schaut da scheinbar nicht (viell ist es auch nicht ihre Aufgabe?)
Wenn man ihn nicht essen läßt was er will wird er leicht aggressiv und fängt an zu stehlen (Essen)
er trinkt mittlerweile aus 2 Gläsern (warum auch immer)
seine Augen werden oft so richtig grau....als wäre kein Leben mehr drin (so sahen sie Augen meines Schwiegervaters aus bevor er starb) aber das ist immer nur kurz
er würde seine Wäsche nicht wechseln wenn ich es ihm nicht sage und ihm hinlege.Deswegen wäre es mir so wichtig gewesen wenn er neurologisch untersucht werden würde ( er hat demenzähnliche Symptome)
Aber was mache ich wenn die Ärzte sagen es bestehe keinen Grund zu einer Verlegung? Nimmt uns dann überhaupt ein anderes Krankenhaus?

Logossos

Das Wichtigste ist jetzt die Verlegung in ein anderes Krankenhaus, und zwar ein solches, das sich mit allen aufgetretenen Problemen auskennt, von Diabetes bis Hirntumor. Mein Vorschlag: Den Informationsdienst der Hirntumorhilfe um Rat fragen, wie es Amitola schon gesagt hat.
Alles Gute, logossos.

Amitola

Danke logossos ... ( das sollen wir ja zwar laut den Nutzungsregeln nicht machen) , aber ich denke du hast wirklich mit diesen knappen , sehr präzisen Zeilen, den Nagel auf den Kopf getroffen.

ich hatte mich gerade wieder eingeloggt, weil ich Opiumhexe antworten wollte.

Bitte befolge morgen, liebe Opiumhexe, wirklich diese, unsere Ratschläge.
Gutes Gelingen, welches wirklich notwendig ist !

carpe diem
Amitola (means rainbow)

opiumhexe

Ich danke Euch.....ich werde mich direkt morgen früh um weiteres kümmern.....schaun mer mal wie weit ich komme ;-) .

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