Hallo ihr Lieben!
Habe mich vor ein paar Tagen in diesem Forum angemeldet und möchte, wie mir im Chat freundlicherweise erklärt wurde, hier gerne meine Geschichte mit euch teilen.
Ich bin Synnie, 25 Jahre alt und Bauingenieurin. Momentan studiere ich einen weiterführenden Masterstudiengang - bzw. bin mal wieder beurlaubt..
Im Mai 2013 (damals war ich 23 Jahre alt) wurde bei mir nach 3 schweren epileptischen Anfällen ein diffus fibrilläres Astrozytom II - links frontal - 6 x 4 x 3 cm - diagnostiziert. Die Frechheit dabei war, dass man mir Drogenkonsum unterstellte. Natürlich, das muss es ja bei einem jungen Menschen sein, und wer in dem Alter bekommt schon einen Hirntumor? Nur auf Drängen meiner Mutter wurde en CT veranlasst, und dann war die Sache eindeutig. Der Tumor konnte zum Glück komplett entfernt werden und ich hatte keinerlei Ausfallerscheinungen! Seitdem nehme ich täglich Levetiracetam und bin anfallsfrei, seit Januar diesen Jahren durfte ich auch endlich wieder Auto fahren etc, hatte mein Leben also quasi wieder :) Alle MRT Kontrollen waren unauffällig, auch die im Mai 2014. Habe mein Studium im April erfolgreich wieder aufnehmen können, es lief alles klasse.
Ziemlich genau 1,5 Jahre nach der ersten OP (Mitte November) merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Ich hatte starke Kopf- und Nackenschmerzen sowieso ein pulsierendes "Rauschen und Fiepen" im linken Ohr, so ungefähr 2 Minuten lang. Das hat sich über ein paar Tage gehäuft und intensiviert, sodass ich bei meiner Neurologin ein EEG hab schreiben lassen, welches in diesem Bereich wieder "Verlangsamungen" zeigte. Ich habe dann sehr schnell einen MRT-Termin bekommen, diesen aber nicht mehr einhalten können, da die Beschwerden einfach zu stark wurden. Genau eine Woche nach meinem ersten "Anfall" ( Gott sei Dank nehme ich diese Antiepileptika, die haben mir wahrscheinlich mal wieder das Leben gerettet!) musste ich ins Krankenhaus, und habe schnell ein MRT bekommen, was eindeutig ein Rezidiv zeigte (6 x 6 cm).
Innerhalb von 2 Tagen wurde ich erneut operiert und es konnte wieder alles sichtbare Tumorgewebe entfernt werden, das ist doch schonmal eine erfreuliche Nachricht, man kann auch mal Glück im ganzen Unglück haben oder ;)
Das pathologisch-anatomische Gutachten ergab dieses mal leider ein Glioblastom IV....schöner Mist, dabei war ich doch gerade wieder "fit" ! (Würde sagen so Leistungsmäßig auf 80 %, was will man mehr?! ;))
Die OP ist nun 2,5 Wochen her, ich bin seit 9 Tagen wieder zuhause und es geht mir unter diesen Umständen wirklich sehr gut! Wieder überhaupt keine Ausfälle, aufgrund mehrer Anfälle nach der OP wurde zunächst Cortison wieder verabreicht und de Dosis des Levetiracetams erhöht. Dieses mal habe ich allerdings überhaupt keine Nebenwirkungen mehr gespürt, das war im letzten Jahr ganz anders! Das Cortison wurde noch im Krankenhaus wieder abgesetzt.
Meine Therapie besteht nun auch 30 mal Bestrahlung mit parallel Chemo in Form von Temozolomid und beginnt morgen. Danach folgen nach einer 4-wöchigen Pause noch einmal 6 Zyklen (5-23) mit Temozolomid.
Ich bin sehr positiv eingestellt und gespannt darauf, wie es mir während der Therapie ergehen wird! Vllt habt ihr ja ein paar Erfahrungen damit?
Ja das war es erst einmal von mir!
Liebe Grüße und noch einen schönen restlichen 2. Advent!
Synnie25