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aufgeben-gibs-nicht

Hallo,

kann mir jemand bitte folgenden Text aus dem Nachtragsbefund etwas näher erklären?

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Immunhistologisch exprimieren die Tumorzellen GFAP. Positiv ist auch die Reaktion mit MAP 2 und schwächer mit IDH1. KL 1 positive Zellen epithelialer Herkunft kommen nicht vor.
Die Proliferation mit Ki 67 ist hoch.

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Ich weiß, dass viele Tumore in ihren Zellen eine Gen-Mutation für das Stoffwechselenzym Isocitrat-Dehydrogenase 1 (IDH1) aufweisen, was zum beschleunigten Tumorwachstum beiträgt.
Aber bedeutet das auf den Text bezogen? Dass hier IDH1 schwächer ausgeprägt ist? Ist das dann eher positiv zu werten?

Zudem kann ich nichts mit GFAP, MAP 2 anfangen. Was bedeuten diese Kürzel und was bedeuten sie bezogen auf den Text? Und was sagt eine Proliferation mit Ki 67 aus? Sagt die Proliferation mit Ki 67 vielleicht etwas über die Blutgefäße innerhalb des Tumors aus?

Schöne Grüße und vielen Dank,
aufgeben-gibs-nicht



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alma

Ich hatte kurz daran gedacht, dir vorzuschlagen, beim KID anzurufen, wo du mit Ärzten sprechen kannst. Aber ich bezweifle, dass ein Arzt sich ohne Untersuchung des Patienten, ohne Anamnese, ohne die MRT-Bilder, ohne den histologischen Befund vor Augen zu haben und ohne den Patienten zu kennen, dazu bereit finden wird.

LG, Alma.

aufgeben-gibs-nicht

Hallo Alma,

mir geht es eher darum den Text zu verstehen. Der Nachbefund ist alt vom Okt. 2012. Ich höre/lese aber immer wieder, dass Marker wie IDH1 & MGMT Promoter immer wichtiger werden. Was der MGMT Promoter aussagt, weiß ich, aber ich kann nichts mit den anderen aufgezählten Kürzel und Aussagen anfangen.

Meine Frage hat nichts mit dem aktuellen Status zu tun. Ich möchte mir eher mehr Wissen aneignen. Meinem Vater geht es momentan gut. Das aktuelle MRT vom Okt. 2013 hat eine Verbesserung der Situation angezeigt, d. h. weniger kontrastmittel-aufnehmende Stellen.

Wie gesagt, ich will einfach nur etwas mehr verstehen. Der Text stammt vom Befund, als bei meinem Vater damals im Okt. 2012 ein Glioblastom diagnostiziert worden ist. Jetzt sind über 12 Monate her und ich stolpere immer wieder über diese Marker. Darum habe ich in den ersten Befunden nachgeschaut und siehe da, diese Marker wurden auch bei meinem Vater festgestellt. Jetzt weiß ich aber trotzdem nicht so richtig was sie bedeuten ...

Vielleicht kann mir einer, der hier anwesenden Professoren etwas mehr Klarheit verschaffen bzw. mir etwas mehr Wissen vermitteln?

Prof. H. Strik

GFAP, KL 1 und offenbar auch MAP 2 (das kenne ich nicht) haben was mit der Diagnostik zu tun, d.h. mit der Erkennung, ob es hirneigene Zellen sind. Ki 67 sagt was aus über die Teilungsaktivität, ist also ein Marker für die Wachstumstendenz. IDH1 ist günstig, wenn sie mutiert ist. Das hier klingt nach einer Färbung im Gewebe. Nach meiner Kenntnis korrelieren nur die Sequenzierung oder die PCR mit der Prognose. Wie das mit der Immunhistochemie ist weiß ich nicht.
Letztlich sprengt es den Rahmen dieses Forums, das alles zu erklären. Wissen muss man, dass es nur Anhaltspunkte sind für Durchschnittswerte bei vielen Patienten und nur begrenzt vorhersagen, wie es bei einzelnen Patienten läuft - das gilt auch für die MGMT. Viel Ki 67 sagt z.B. auch, dass die Wachstumstendenz hoch ist. Das kann aber auch bedeuten, dass das Ansprechen auf Therapie besser sein kann, weil die Therapie nur Zellen in Teilung trefen kann. Der behandelnde Kollege sollte Ihnen die Befunde in der Gesamtschau erläutern.

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