Ich habe lange überlegt, ob ich mich mit einem Zwischenstand bei Euch melde,
Aber eigentlich wollen wir hier doch schwieriges gemeinsam tragen
Und über schönes gemeinsam freuen...
Da die Sorgen im Moment überwiegen, sende ich Euch einen kleinen Einblick in unsere aktuelle Situation,
In der Hoffnung, dass Ihr einen kleinen Augenblick habt unser Glück zu teilen und Euch ein bisschen von unserer zaghaften Freude abzugeben
Kurzfassung unserer Geschichte:
Ehemann (42) mit Glioblastom seit Dez. 2012
1.OP im Dez. 2012
Standardbehandlung
2.OP im Mai 2013
Temozolomid, metronomisch
Nach neuem (inoperablen) Rezidiv
Umstellung auf Bevazicumab
Letztes MRT, Verlangsamung des Wachstums, daneben diffuse Kontrastmittelanreicherung
Es geht uns im Moment allen Recht gut,
wir Eltern werden Psycho bzw. Psychoonkologisch betreut
Kinder (12,9,6) recht Stabil (Überlegungen zu Familientherapie laufen)
Mein Mann kann immer noch ( verkürzt) arbeiten...
Nebenwirkung der Medikamente sind natürlich spürbar, die Sehbehinderung ist auch lästig und schränkt ein (rechtes Auge inzwischen zu)
Aber unter Würdigung der Gesamtumstände schweben wir geradezu.
Die Angst abzustürzen (um in der Bildsprache zu bleiben), schwingt immer mit, aber Ikarus wäre nicht am Boden geblieben, wenn er geahnt hätte, was kommt, sondern wäre trotzdem geflogen, oder?
Wir werden in den Winterferien mit Freunden in die Dolomiten fahren und mit 5 Skikindern und 8 Erwachsenen (davon 2 verletzt und bei 2 weiteren aus anderen Gründen nicht sicher, ob sie ernstzunehmend Skilaufen können) die Berge genießen.
Ob mein Mann - um mit Kästner zu sprechen - oben angekommen vor lauter Panorama den letzten Rest an Verstand verlieren wird und sich mit Brettern an den Füßen zu Tale stürzt, werden wir auf dem Kinderhügel, auf dem er selber allen drei Kindern das Skilaufen beigebracht hat, testen.
So oder so, hoffen wir auf eine gute Zeit mit der Familie und Freunden und werden es uns schön machen und versuchen alle Sorgen mal für ein paar Tage zu vergessen. (Außer Gebete und gedrückte Daumen versteht sich)
In Demut und Dankbarkeit im Jetzt und Hier,
Mit einer Spur Übermut und Höhenflug
auf dem Weg in Die Berge
Grüßt Euch Dirlis