Liebe Schwester 1 !
Ich schliesse mich Alma an.
und es gibt meiner Erfahrung nach Dinge, die stärker sind als Angst , u.a.
DIE HOFFNUNG -DIE ZUVERSICHT -POSITIVES DENKEN /GLAUBE
dass die Dinge gut sind und werden.
Alles andere ist unnütz,es ist verständlicherweise da, aber unnütz.
Zumindest langweilig und Zeitverschwendung
.....noch dazu, wenn man 22 Jahre alt ist und Welt auf den Kopf stellen sollte, solange sie sich noch dreht ... und es nimmt uns wertvolle Energie für die lebenswerten Dinge.
Zu mir : Ich habe ein Oligoastrozytom, großteils operiert, rechts vorne lokalisert. Dieses wurde vor drei Jahren operiert und ich habe mich in den letzten Jahren unter anderem auch mit ähnlichen Fragen "gequält". Es ist nämlich durchaus eine Qual, immer daran zu denken, was wäre, wenn der wieder wächst , wie geht das leben weiter ?
Apropos körperliche Beschwerden, was zwickt mich ?
Mal habe ich stechende Kopfschmerzen, nur kurz, dann wieder lange alles ok/ die OP Narbe , die Sehnen, win wenig empfindlich/ Epilepsiegefahr, mal Auren/ dann wieder mal ein angenehmes Kribbeln im Kopf/ ein Rauschen im Ohr, wie Tinitus (das kennst du noch nicht ;-)/ dann wieder mal ruhig, dann wieder Stress, wenn viele Menschen um mich herum sind/ ich mache Rechtschreibfehler ohne Ende und übersehe sie dauernd beim Korrekturlesen/ zwischen durch bin ich mal grantig/ ich reagier auf Flackerlicht und Neoleuchten , das macht Spass.
Meist aber bin ich um gute Laune bemüht, hoffnungsvoll und zuversichtlich, die Nebenwirkungen werden viel geringer sie nehmen derzeit wenig Raum ein im Leben
UND mein vermuteter (Rest)Tumor ist obwohl Nebenwirkungen, derzeit auch noch nicht gewachsen, einmal leuchtet da mal was hyperintens (jedenfalls kein Kontrastmittel nur T1 gewichtet), beim nächste MRT ist es wieder ein klitzklein anders zu sehen. Meine Ärzte/Radiologen usw. sagen, das ist schwierig zu sehen, aber ein Rezidiv sehen wir an sich in den Verlaufsbilder eindeutig und das schaut nicht so eindeutig aus. Zwischendurch sind auch einige hyperintensen Signalalterationen nicht mehr sichtbar, warum weiss keiner...hängt vielleicht vom Gerät ab, vielleicht von mir...vielleicht wirds weniger.(Anm.; bei Vielen hier tut sich ganz ganz lange gar nichts, oder so wie so überhaupt nichts )
Ich habe Ärzte "gelöchert" und Bilder von links und rechts, von oben nach unten und von hinten bis vorne betrachtet. Jeden Winkel, fast selber vermessen (und das war insofern gut, da ich dadurch die Schwierigkeit der Bildgebung verstehen lernen durfte) .Ich war kritisch, habe den Ärzten nicht alles geglaubt, nachgefragt und halt Antworten bekommen, (Resttumor, Lebenserwartung median gerechnet ) die auch Angst machen.
Im übrigen liegt das daran, dass die Schulmedizin mir ja eigentlich nach WHO keine Hoffnung auf Heilung geben darf, weil es die ab WHO II nicht gibt, wobei es schon ein zwei gute Ärzte gibt, die mit Hoffnung behaupten, dass man damit ganz lange leben kann. Vielleicht fast bis zum natürlichen Tod.
ANGST
Angst ist da kein dauerhaft guter Begleiter, wenn man so krank ist. Angst ist allgemein wichtig und soll uns helfen Gefahren zu erkennen und uns beschützen. Nur es macht wenig Sinn Angst zu haben, nur der Angst wegen.
EINBILDUNG und AUSBILDUNG
Nun, ein Arzt hat mir mal gesagt, ich bilde mir das alles nur ein. Ich war echt schockiert, was will der schon wissen. Ärgerlich.
Später erst habe ich für mich erkannt- dafür habe ich auch einiges getan- dass man Angst echt trainieren kann. Das Gute ist, dass man sich Angst auch wegtrainieren kann, eine Ausbildung quasi . Das ist ein wenig aufwendiger, zumal wir eher konditioniert sind, uns Angst zu merken und damit zu lernen (Das ist eigentlich ein wichtiger Schutzmechanismus im Hirn )
Nun,ich habe mich damit beschäftigt und versucht mich positiv damit zu befassen. Ich war überzeugt dass das geht, das liegt sicher auch an meinen bisherigen Lebenserfahrungen.
Angst haben, das ist ein besonder Kreislauf, der wiederholt zu psychosomatischen Beschwerden führen kann. Es kann sogar solche Beschwerden auslösen, ohne dass es einen Gund dafür gibt und es kann auch Kopfzerbrechen verursachen.
Also macht es Sinn sich mit dem Thema Umgang mit Angst auseinander zusetzen.
Zuerst Abklärung I: MRT und ergänzend FET PET zur Siherung eine Rezidiv bzw. einer Tumoraktivität
Abklärung II: eine gut fachärztliche psychiatrische Abklärung kann helfen. Viel Operationen im Gehirn lösen Erkrankungen aus, die dann mal eine Zeit lang lästig sind- oder immer.Insofern kann ein Defizit von der OP ein änstliches Verhalten auslösen (HOPS odre OPS). Das Wissen darum dass gewissen Vorgange im Kopf den Umständen entsprechend normal sind, kann die Angst schon lindern. Da braucht esvielleicht spezielle Therapien, vielleicht braucht es Medikamente ODER einfach nur Zeit.
Abklärung III: Nimmst du bereits Medikamente, haben diese vielleicht Nebenwirkungen, die auch Ängste oder Schwindel usw. auslösen oder verursachen können. zuviel Levetiracetam löste bei mir zuviele Nebenwirkungen aus unter anderm Schwindelattacken.
WAs kannst du Dir Gutes tun
Da kann man viel machen, es gibt echt viel, nur Beispiele
- Neuropsychoonkologie
- Psychotherapie
- Paartherapie
- Traummatherapie
- autogenes Training
- Yoga
- Qui Gong
- das Erlernen angstlösender Techniken
- Spass, Humor
- Bewegung
- Urlaub
- weniger Arbeuten
- mehr arbeiten
-Visualisiserung
-positiv denken
und noch viel mehr
-Pläne
-Ziele
-Wünsche (...man darf auch Kinder kriegen, wenn es passt, die leben nach unserem Tod weiter, das war immer schon so...ein eigenes Thema aber ich will es nur so gesagt haben)
-alles das tun, was Angst lösend sein kann oder Sicherheit schafft
-und hier im Forum um Rat fragen
-dich mit Gleichgesinnte treffen und austauschen
- Wissen über mögliche Alternativen und neue Ansätze bei Rezidivbehandlung von Tumoren (ich empfehle mal nur das Wissen darüber, das beruhigt und verhindert)
- Körperarbeit, Sport und liebevolle Begegnungen
- gute Ernährung: ich möchte hier niemanden von der "du kannst machen und essen, was du willst Fraktion vergraulen" , aber wenn ich jeden Tag 4 Dosen energy drinks kippe, oder mir 12 Kaffe runterzische, und dir vielleicht drei Packungen Aspartam Kaugummis reinziehst usw. dann kann das a bissl nervös machen und das stresst vielleicht. Es soll Nahrungsmittel geben, die entstressend wirken und angstlösend sind und beruhigen.
-Zuversicht... es wird sich in den nächsten Jahren bzw. Jahrznehnten viel tun in der Beandlung von Tumoren, ich habe mir vorgenommen dies alles och zu erleben
Hoffnung ...eben, die stirbt zuletzt
Humor wirkt positiv und ist lustig
Jedenfalls alles Gute junger Mensch !
styrianpanther