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Thema: Immer diese Angst im Hinterkopf

Immer diese Angst im Hinterkopf
Ghost
25.07.2019 10:37:41
Hallo Ihr :)
Ich bin neu in diesem Forum aber jeder muss ja irgendwo mal anfangen.
Ich bin Ghost und 21 Jahre jung.
Vor einem Jahr wurde ich abends auf dem Heimweg überfallen und bin in der Uniklinik mit einem Schädelbasis-Bruch, schweren Hirnblutungen, einem schweren Schädel-Hirn-Trauma und ohne Erinnerungen an den Abend aufgewacht.
Nach einer Woche durfte ich nach Hause, allerdings sei dem Arzt auf den MRT Bildern etwas aufgefallen, was nicht da sein sollte. "Wahrscheinlich nur eine Schwellung".
Diese Schwellung hat sich als ein Gliom herausgestellt, genauer ein Astrozytom II.
Dieses Astrozytom wurde mir daraufhin operativ entfernt und eigentlich kann ich mich ja glücklich schätzen.
Die OP war eine Totalresektion und ich hab keine Anfälle oder andere Beschwerden.
Aber seit der OP lebe ich in ständiger Angst vor einem Rezidiv und davor, dass sich das Rezediv in Astro III oder ein Glioblastom entwickelt.
Ich fühle mich Machtlos und so, als wäre dieses Schicksal unausweichlich für mich.
Wie geht ihr mit dieser Angst um? Habt ihr irgendwelche Tipps?
Ghost
mona
25.07.2019 13:20:28
Hallo Ghost,

wichtig war für mich die Regeneration(Erholung )von der Operation,ich dachte es geht vieles wie vor der Operation(en)leider war und ist es nicht so.Es zu akzeptieren ,sich eingestehen das jeder Tag anders verläuft und offen und ehrlich drüber reden.Ich habe im Nov. 2018 ein Selbsthilfe Gruppe (Treffen zum Austausch)gegründet Es gibt kein Geheimrezept jeder hat sein weg oder findet noch sein weg
Viel Kraft und Unterstützung für dich

Lg mona

Gemeinsam Stark
mona
Toffifee
25.07.2019 15:47:31
Hallo,
Sei willkommen Ghost. Ich bin sicher Du wirst auch Unterstützung, Hilfe und Bestärkung im Forum und auch außerhalb finden. Und gut dass Du beschwerdefrei bist. Meinen ersten (und einzigen) epileptischen Anfall hatte ich sieben Monate nach der Erst-OP wegen einem dummen Pilz.
Rezidive gibt es, manche kriegen eins, oder mehrere andere bleiben verschont. Aber deswegen unnötige Ängste zu entwickeln finde ich den falschen Weg. Persönlich finde ich Angst ist ein schlechter "Berater", ein falscher Freund der womöglich eine Krankheit herbeizieht die ohne Angst gar nicht erscheint, auftritt.
Positiv denken finde ich wichtig. Zum einen hat man bessere Laune, erfreut sich mehr des Lebens, der Freunde, der Familie, geniesst den Tag, die Aussicht.
Lebe oder suche Dir entspannende und spannende Hobbys, ich glaube das hilft auch gut. Persönlich mag ich malen, wandern, radfahren. zum joggen kam ich noch nicht aber das steht auf dem Programm und Skifahren auch, obwohl meine Frau und Tochter das nicht machen.
Weiter: die Medizin macht zur Zeit Riesenfortschritte also wenn in zehn Jahren was kommen sollte sind die Heilungschancen erheblich besser als zur Zeit.

Von daher alles Gute und halt die Ohren steif
Toffifee
Harte Nuss
29.07.2019 15:04:14
@Toffifee
dein letzter Satz ist so wichtig. Mein erster Arto I-II war 1981, das Rezidiv 1990. Ich habe damals über die Fortschritte nur so gestaunt.

Heute geht das alles noch viel schneller und das ist so gut. Mit Astro´s habe ich seit damals nichts mehr gehabt. Gehe aber immer noch 1x im Jahr zur Kontrolle. Das war in meinem Fall sehr hilfreich. Man hat da andere Hirntumore rechtzeitig entdeckt und konnte sie frühzeitig behandeln. Metastasen waren in den Halslymphknoten die auf den MRT Bildern zu sehen war.
@ Ghost kann ich nur raten mit deiner Angst zu einem Psychotherapeuten zu gehen. Ich weiß nicht bei wie vielen ich in der Zwischenzeit war. In jeder Reha, Fachklinik und ambulant habe ich sehr viel gelernt. Die Angst ist nicht weg aber man kann sich wieder aus "dem Loch" raus zu arbeiten.
Heute hilft mir das auch oft bei meinen pflegebedürftigen, Demenzen Eltern (82+92), die ich zu Hause betreue. Alles gute die harte Nuss
Harte Nuss
jürgen
01.08.2019 11:20:08
Hallo,
meine Psychologin hat mir damals nen superguten Tipp gegeben und es hat sich bestätigt: Gewisse Gefühle, z. B. das der Angst, kann der Mensch nicht dauerhaft aufrecht erhalten. Also schwindet die Angst im Laufe der Zeit immer mehr. Ich bin der Meinung, dass das gerade auf Gefühle zutrifft, die einen schwer belasten, eben anstrengend sind.
Bei der Liebe sieht es deswegen anders aus :-) .
Allen alles Gute, Jürgen
jürgen
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